Eine Brennstoffzellenheizung gehört zu den effizientesten Heizungsarten. Für den Einbau gibt es eine Förderung von bis zu 40 Prozent der Kosten. So kommt ihr an die staatlichen Zuschüsse.
Ihr wollt euch eventuell eine Brennstoffzellenheizung anschaffen, schreckt aber vor den Kosten zurück? Lest hier, wie ihr bis zu 34.300 Euro an Förderung je Brennstoffzelle erhalten könnt.
Eine tolle, aber teure Technik: Brennstoffzellenheizungen fristen trotz ihrer tollen Energiebilanz in Deutschland noch ein Nischendasein: Im Jahr 2020 wurden nach Angaben der Bundesregierung nur 5.264 Förderzusagen für solche Geräte getätigt. Das liegt vor allem an den hohen Anschaffungskosten, rund 35.000 Euro kostet so ein Heizungsanlage.
Von wem bekomme ich Fördermittel für die Brennstoffzellenheizung?
Um die Investitionskosten zu reduzieren und die Verbreitung diese Technologie zu fördern, gibt es für den Kauf und die Inbetriebnahme von Brennstoffzellenheizungen umfangreiche Fördermittel von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die KfW bezuschusst den Kauf und die damit verbunden Kosten für Brennstoffzellenheizungen aus dem "Programm 433" mit bis zu 40 Prozent.
Die Förderung für eine Brennstoffzellenheizung durch die KfW
Bei der KfW setzt sich die Fördersumme aus zwei Komponenten zusammen. Zum einen gibt es einen grundsätzlichen Festbetrag von 6.800 Euro. Zu diesem Betrag kommen noch zusätzlich 550 Euro je angefangene 0,1 kWel (= 100 Watt elektrische Leistung).
Je höher also die elektrische Leistung, desto mehr Zuschüsse gibt es. Da grundsätzlich Brennstoffzellensysteme von 0,25 bis 5,0 kW elektrischer Leistung sowohl in neuen als auch in bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden gefördert werden, könnt ihr unter Umständen Fördermittel im fünfstelligen Bereich erhalten:
Fördermittel der KfW für Brennstoffzellenheizungen aus dem Programm "Energieeffizient Bauen und Sanieren - Zuschuss Brennstoffzelle"
Elektrische Leistung bis
Zuschuss in Euro (inklusive 6.800 Euro Grundförderung)
0,25 kW
8.450
0,30 kW
8.450
0,40 kW
9.000
0,50 kW
9.550
0,60 kW
10.100
0,70 kW
10.650
0,80 kW
11.200
0,90 kW
11.750
1,00 kW
12.300
1,50 kW
15.050
2,00 kW
17.800
2,50 kW
20.550
3,00 kW
23.300
3,50 kW
26.050
4,00 kW
28.800
4,50 kW
31.550
5,00 kW
34.300
Der Höchstzuschuss von 34.300 Euro ist aber eher ein theoretischer Wert. Unabhängig von den laut Tabelle zu erreichenden Summen bekommt ihr maximal 40 Prozent der förderfähigen Kosten erstattet.
Welche Kosten sind bei der KfW bei einer Brennstoffzellenheizung förderfähig?
Neben den reinen Anschaffungskosten für das Gerät sind noch folgende Posten förderfähig:
Kosten für Einbau und Inbetriebnahme des Brennstoffzellensystems
bei integrierten Geräten Kosten für das Gesamtsystem
Kosten für Deinstallation und Entsorgung der alten Heizung, Verbesserung des Heizverteilsystems, Anschlussleitungen und andere Umfeldmaßnahmen
fest vereinbarte Kosten für einen Vollwartungsvertrag in den ersten zehn Jahren
Welche Voraussetzungen gibt es für die Förderung einer Brennstoffzellenheizung durch die KfW?
Die Freigabe der Fördermittel ist an ein paar technische und organisatorische Bedingungen geknüpft:
Die Brennstoffzelle müsst ihr zwingend in die Wärme- und Stromversorgung eures Gebäudes einbinden.
Alle Energieverbräuche sowie alle von der Brennstoffheizung erzeugten Wärmemengen müsst ihr messtechnisch erfassen. Spätestens bis 01.01.2023 muss das System mit einer Energieverbrauchs- und Effizienzanzeige ausgestattet sein.
Den Einbau muss ein Fachunternehmen durchführen.
Bei der Installation der Brennstoffzelle müsst ihr einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen.
Die Brennstoffzelle muss bei der Inbetriebnahme einen Gesamtwirkungsgrad von η ≥ 0,82 und einen elektrischen Wirkungsgrad von ηel ≥ 0,32 haben.
Der Hersteller der Brennstoffzelle stellt deren Betrieb für mindestens zehn Jahre sicher.
Für die Brennstoffzelle wird ein zehnjähriger Wartungsvertrag abgeschlossen. Darin wird ein elektrischer Wirkungsgrad von ηel ≥ 0,26 sowie die Reparatur und Wiederinbetriebnahme im Falle von Störungen zugesichert.
Darüber hinaus müsst ihr einen Energieeffizienz-Experten mit einbinden. Ohne ihn könnt ihr keinen Antrag auf die Förderung stellen.
Der Bau von Eigenanlagen wird nicht gefördert, gebrauchte Anlagen und Anlagen mit wesentlich gebraucht erworbenen Anlagenteilen auch nicht.
Wie beantrage ich die Förderung für eine Brennstoffzellenheizung bei der KfW?
Die Beantragung der KfW-Zuschüsse für eine Brennstoffzellenheizung erfolgt in vier Schritten:
Sucht euch einen Energieeffizienz-Experten, der auch beim Thema Heizungstausch kompetent ist.
Beantragt vor dem Beginn des Einbaus oder Tauschs der Heizung die Fördermittel direkt über das KfW-Zuschussportal. Dazu braucht ihr von eurem Energieeffizienz-Experten eine gültige Identifikationsnummer der "Bestätigung zum Antrag".
Nach Erhalt der Zusage von der KfW müsst ihr eure Identität nachweisen. Dann könnt ihr das Brennstoffzellensystem verbindlich bestellen bzw. einen Fachhandwerker beauftragen. Ihr habt 18 Monate Zeit, um euer Vorhaben umzusetzen.
Sind die Arbeiten abgeschlossen, prüft der Energieeffizienz-Experte die Maßnahmen und erstellt dann die "Bestätigung nach Durchführung mit Identifikationsnummer". Damit belegt ihr gegenüber der KfW, was genau gemacht wurde. Außerdem ladet ihr als Nachweis der Ausgaben die Rechnungen hoch. Die KfW prüft die Unterlagen und zahlt anschließend den Investitionszuschuss auf euer Konto aus.
Alles in allem könnt ihr so eine ganze Menge Geld sparen. Allerdings ist das Prozedere wie beschrieben mit einigen Auflagen und Dokumentationen verbunden. Deshalb findet ihr hier noch das ausführliche Merkblatt der KfW für den Zuschuss zur Brennstoffzelle (PDF).
Fazit: Lohnt sich für mich die Installation einer Brennstoffzellenheizung?
Hohe Kosten, aber auch üppige Förderung: Bei der Brennstoffzellenheizung gilt dasselbe, was grundsätzlich bei der Neuanschaffung einer Heizung gilt: die sorgfältige Gegenüberstellung von Kosten und Nutzen.
Im Fall einer Brennstoffzellenheizung, bei der es neben der Wärme auch um die Erzeugung und Nutzung von Strom geht, ist das noch einmal komplizierter. Da die Vergabe der Fördermittel seitens der KfW zwingend an die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten gebunden sind, solltet ihr mit ihm eine ausführliche Wirtschaftlichkeitsberechnung aufstellen.