Ein elektronischer Durchlauferhitzer erwärmt Wasser mit Strom und sorgt so schnell für konstant heißes Wasser – und zwar immer dann, wenn es gerade gebraucht wird. Wie das funktioniert, welche unterschiedlichen Arten von elektronischen Durchlauferhitzern es gibt und wofür sie sich eignen, das erfahrt ihr hier.

Außerdem geben wir euch noch einen Tipp, wie ihr einen Zuschuss von 100 Euro bei Kauf und Installation eines solchen Gerätes erhaltet.

Wie funktioniert ein elektronischer Durchlauferhitzer?

Vielleicht kennt ihr das noch: Ihr steht gerade so richtig gemütlich unter der Dusche, als plötzlich die Wasserertemperatur für zwei, drei Sekunden schwankt, um dann wieder auf die eingestellte Temperatur zurückzukehren. Das passierte früher ganz häufig bei sogenannten hydraulischen Durchlauferhitzern.

Das lag (und liegt) daran, dass hydraulische Durchlauferhitzer nur einen Betriebszustand kennen. Überschreitet der Druck des fließenden Wassers einen bestimmten Wert, schaltet der hydraulische Durchlauferhitzer einfach nur die volle Heizleistung ein. Kommt es jetzt zu Druckschwankungen im Wassernetz (und das ist gar nicht mal so selten), ändert sich auch die Temperatur schlagartig.

Bei elektronischen Durchlauferhitzern taucht dieses Problem nicht mehr auf. Sie halten die Temperatur konstant und bieten darüber hinaus – je nach Modell – noch weitere Komfortfunktionen. Dazu gleich mehr.

Hier ein kurzes Video, in dem anschaulich die Funktion eines elektronischen Durchlauferhitzers erklärt wird:

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Was für Arten von elektronischen Durchlauferhitzern gibt es?

Ein elektronischer Durchlauferhitzer hat keinen Speicher. Er erwärmt das Wasser direkt über einen Zulauf im Gerät. Dabei wird nach drei Gerätevarianten unterschieden:

  1. elektronisch gesteuerter Durchlauferhitzer
  2. elektronisch geregelter Durchlauferhitzer
  3. vollelektronischer Durchlauferhitzer

Diese Gerätevarianten unterscheiden sich im wesentlichen durch kleinere Ergänzungen in der Technik. Die steigern gleichzeitig den Komfort. Hier eine kurze Übersicht der Unterschiede:

  • Der elektronisch gesteuerte Durchlauferhitzer hat einen Einlauftemperatursensor und einen Durchflusssensor. Hier lassen sich nur einige wenige Temperaturstufen fest auswählen. Ist eine andere Temperatur gewünscht, funktioniert das nur durch das Beimischen von kaltem Wasser.
  • Beim elektronisch geregelten Durchlauferhitzer kommt zum Einlauftemperatursensor und zum Durchflusssensor noch ein Auslauftemperatursensor. Dadurch wird eine konstante und gradgenaue Auslauftemperatur gewährleistet.
  • Der vollelektronische Durchlauferhitzer hat neben den drei Sensoren noch ein Motorventil. Das sorgt dafür, dass selbst bei maximaler Leistung (zum Beispiel bei einer niedrigen Zulauftemperatur im Winter) eventuelle Temperaturschwankungen durch eine geringe Regulierung der Wassermenge ausgeglichen werden

Neben diesen technischen Merkmalen gibt es dann noch Komfortmerkmale, durch die sich die Modelle voneinander unterscheiden. Dazu gehört zum Beispiel eine gradgenaue Temperatureinstellung, ein Verbrühschutz oder die Verbrauchsanzeige per Display.

Elektronischer Durchlauferhitzer von Stiebel Eltron in einer Küche.
Elektronische Durchlauferhitzer lassen sich aufgrund ihrer kompakten Bauweise fast überall einsetzen.

Wo lässt sich ein Durchlauferhitzer am besten einsetzen?

Ein elektronischer Durchlauferhitzer lässt sich immer da, wo heißes Wasser gebraucht wird, einsetzen. Dabei unterscheidet man in der Regel nach Einsatzgebiet und Leistung. Klar, ein Durchlauferhitzer für die Dusche braucht mehr Power als einer für ein kleines Waschbecken.

Hier eine grobe Übersicht, welches Gerät mit welcher Leistung sich für welchen Einsatz lohnt:

Einsatzgebiet Modellvariante Leistung in kW
(Hand-)Waschbecken Klein-/Minidurchlauferhitzer 3,5/4,4/5,7 oder 6,5
Küche Kompaktdurchlauferhitzer 11 oder 13,5
Bad Komfortdurchlauferhitzer 18/21/24 oder 27
Optimale Einsatzgebiete von elektronischen Durchlauferhitzern nach Leistung

Ihr seht: Neben den oben erwähnten technischen Unterschieden gibt es auch verschiedene Leistungsstufen von 3,5 Kilowatt bis 27 Kilowatt. Das ist nicht nur für die Aufbereitung des Warmwassers, sondern auch für die Installation wichtig.

Was muss ich bei der Installation beachten?

Da ein elektronischer Durchlauferhitzer mit Strom läuft, gibt es für die oben beschriebenen Leistungsstufen auch unterschiedliche Anforderungen an die Installation und den Komfort. Denn das eigentlich kalte Wasser muss ja erhitzt werden. Je höher die Leistung in Kilowatt, desto höher die Durchflussmenge des warmen Wassers.

Ein Beispiel: Wenn Wasser von 10 Grad auf 45 Grad erhitzt wird, dann beträgt die maximale Durchflussmenge bei einem 3,5 kW-Kleindurchlauferhitzer rund 1,4 Liter pro Minute. Damit lassen sich die Hände waschen – duschen kann man damit auf keinen Fall. Bei 11 kW sind es schon 4,4 Liter pro Minute, bei 27 kW knapp 11 Liter. Die Werte schwanken je nach Eingangstemperatur. Im Sommer ist die Durchflussmenge höher, weil das ankommende Wasser auch wärmer ist.

Hier noch mal eine Übersicht der Gerätevarianten in verschiedenen Leistungsstufen und deren Installationsvoraussetzungen:

Klein- oder Minidurchlauferhitzer

Mit 3,5 Kilowatt: Diese Geräte könnt ihr selbst montieren. Einfach an die Steckdose anschließen – fertig. Aber Achtung: Hier müsst ihr noch nach druckfesten und drucklosen Geräten unterscheiden! Für drucklose Mini-Durchlauferhitzer benötigt ihr unbedingt auch eine spezielle Niederdruck-Armatur. Die erkennt ihr an den drei Anschlussschläuchen. Bei druckfesten Geräten (sie heißen so, weil sie dem Leitungsdruck standhalten), könnt ihr auch Standard-Armaturen anschließen.

Mit 4,4 Kilowatt und 5,7 Kilowatt: Diese Kleindurchlauferhitzer könnt ihr theoretisch ebenfalls an das 230-Volt-Netz anschließen. Aber: Ihr benötigt dafür einen bestimmten, so genannten Mindestleitungsquerschnitt. In den allermeisten Fällen sind in bundesdeutschen Haushalten bei den Steckdosen jeweils Kabel mit einem Querschnitt von 1,5 mm² verlegt. Bei den erwähnten 4,4- und 5,7 kW-Geräten sind für den Betrieb aber 2,5 mm² vorgeschrieben. Wenn ihr euch da nicht absolut sicher seid, dann lasst lieber einen Fachmann ran.

Mit 6,5 Kilowatt: Für Kleindurchlauferhitzer dieser Leistungsstufe reicht kein Stecker mehr aus. Hier braucht es einen zweiphasigen 400-Volt- Starkstromanschluss.

Hier noch ein Installationsvideo für die Installation von druckfesten und drucklosen Geräten der 3,5 kW-Variante:

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Kompaktdurchlauferhitzer

Mit 11 oder 13,5 Kilowatt: Schnell heißes Wasser in ausreichender Menge – das ist eine wichtige Anforderung an elektronische Durchlauferhitzer in der Küche. Deshalb kommen hier auch nur Modelle mit einer Leistung von 11 oder 13,5 kW in Frage. Dafür benötigt ihr einen 400-Volt- Starkstromanschluss.

Komfortdurchlauferhitzer

Mit 18 bis 27 Kilowatt: Viel warmes Wasser und eine konstante Temperatur gewährleisten nur Komfortdurchlauferhitzer. Die sind auch erste Wahl, wenn mehrere Zapfstellen (eine sogenannte Gruppenversorgung, zum Beispiel für Dusche, Wanne und Waschbecken) darüber bedient werden. Und klar, auch hier ist eine Betriebsspannung von 400 Volt notwendig.

Wie hoch sind die Verbrauchskosten bei einem elektronischen Durchlauferhitzer?

Lange Zeit galt: Durchlauferhitzer verbrauchen viel Strom und kosten deshalb im Betrieb viel Geld. Vor allem die alten, hydraulischen Modelle haben für diesen Ruf gesorgt.

Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Gesellschaft für Energiedienstleistung bemerkt dazu: "Die energetische Einsparung eines vollelektronisch geregelten Gerätes gegenüber einem hydraulischen Modell beträgt bei exakt gleichem Nutzerverhalten rund 20 Prozent."

Das klingt erst einmal nach einer ordentlichen Ersparnis. Aber: Fachleute sagen, dass der Stromverbrauch beider Systeme in der Realität identisch ist. Lediglich die Regelbarkeit bei den elektronischen Geräten ist besser. Wenn man zum Beispiel beim Duschen nur die halbe Wassermenge durchfließen lässt, wird zwar nur die halbe Strommenge gebraucht. In der Regel duschen wir alle jedoch bei voll aufgedrehtem Ventil, nutzen also – genau wie ein hydraulisches Gerät – auch die maximal verfügbare Leistung.

Hier noch drei Beispielrechnungen zu den Betriebskosten von elektronischen Durchlauferhitzern:

  • Läuft ein elektronischer Durchlauferhitzer mit einer Leistung von 21 kW eine Stunde durch, dann entstünden bei einen Preis von 30 Cent pro Kilowattstunde Gesamtkosten in Höhe von 6,30 Euro.
  • Beim selben angenommenen Strompreis würde das einminütige Händewaschen über einen Kleindurchlauferhitzer mit 3,5 kW Leistung knapp zwei Cent kosten.
  • Ein Kompaktdurchlauferhitzer mit 11 kW verbraucht pro Minute rund 0,18 kW und kostet damit in dieser Zeit rund 5,5 Cent.

Wohlgemerkt: Ein Durchlauferhitzer kostet nur dann, wenn er (im Gegensatz zum Beispiel zu einem Warmwasserspeicher) auch im Betrieb ist. Wird kein Wasser erwärmt, entstehen auch keine Kosten. Klar ist aber auch: mehrstündige Duschorgien oder ein tägliches Vollbad mit Hilfe eines Durchlauferhitzers können dann schon ins Geld gehen. Denn der Stromverbrauch eines Durchlauferhitzers ist auch vom Wasserverbrauch abhängig. Je mehr Wasser ihr regelmäßig erhitzt, desto unwirtschaftlicher wird das Gerät.

Elektronischer Durchlauferhitzer: Vorteile und Nachteile

Moderne elektronische Durchlauferhitzer haben (nicht nur gegenüber ihren hydraulischen Vorgängern) einige Vorteile:

  • Kurze Leitungswege und die kompakte Bauform erlauben in der Regel eine schnelle Installation.
  • Da das Wasser nur erhitzt und nicht gespeichert wird, sind Durchlauferhitzer ziemlich wartungsarm und recht langlebig.
  • Weil Wasser nur dann erwärmt wird, wenn es gebraucht wird, entstehen keine Energieverluste.

Allerdings haben die Geräte auch einige Nachteile:

  • Elektronische Durchlauferhitzer können keine gesonderten Stromtarife (zum Beispiel in der Nacht) nutzen.
  • Für jeden Durchlauferhitzer braucht es einen eigenen Stromanschluss.
  • Kurzzeitig hoher Stromverbrauch, denn üblicherweise wird die maximale Durchflussmenge und damit auch die maximale Leistung des Gerätes genutzt.

Bedienmodul für einen Durchlauferhitzer von Clage.
Der Vorteil von modernen elektronischen Durchlauferhitzern: Sie lassen sich punktgenau regeln und auf die Bedürfnisse des Nutzers abstimmen. Zusätzlich lassen sich noch die Verbräuche ablesen.

Was kostet ein elektronischer Durchlauferhitzer?

Eine der Stärken von elektronischen Durchlauferhitzern ist ihr Preis:

  • Gute Kleindurchlauferhitzer sind schon für rund 100 Euro zu haben.
  • Bei den kompakten Modellen liegt das Mittel um die 300 Euro.
  • Die leistungsstärksten Geräte gehen rauf bis 500 Euro.

100 Euro Förderung für elektronische Durchlauferhitzer

Im Rahmen des Förderprogramms "STEP up! Stromeffizienzpotentiale nutzen" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) erhaltet ihr einen Zuschuss von 100 Euro, wenn ihr euren alten, hydraulischen Durchlauferhitzer gegen ein elektronisches Modell tauscht. Das neue Modell muss folgende Merkmale haben:

  • vollelektronische Leistungs- und Wassermengenregulierung
  • Anzeige von Wasser- und Energieverbrauch am Gerät oder über verbundene Geräte wie Smartphone, Tablet oder ähnlichem

So kommt ihr an die Förderung:

  • Ihr müsst euch zuerst vor dem Austausch unter foerderung-durchlauferhitzer.de/zuschuss-sichern registrieren.
  • Dann lasst ihr euch von einem Fachhandwerker den neuen Durchlauferhitzer einbauen. Hier findet ihr eine Liste der förderfähigen Durchlauferhitzer.
  • Am Ende übermittelt ihr die Handwerkerrechnung, einen Nachweis der Entsorgung des Altgerätes und den Zahlungsbeleg. Dazu gebt ihr noch einen unterschriebenen Fördervertrag ab. Nach erfolgter Prüfung erhaltet ihr dann die 100 Euro.

Das Förderprogramm gilt noch bis Ende 2021 beziehungsweise bis zum Austausch von 4.000 Geräten.

Fazit: Für wen lohnt sich die Installation eines elektronischen Durchlauferhitzers?

Die Aufbereitung von Warmwasser zählt zu den größten Energiefressern. Daher spielen Durchlauferhitzer im Neubau keine Rolle. Mit Wärmepumpen und Speicherlösungen gibt es hier viel effektivere Möglichkeiten, warmes Wasser möglichst energieschonend zu erzeugen.

Bei Bestandsbauten und Sanierungen von Altbauten sind Durchlauferhitzer aber immer noch gefragt. Vor allem dann, wenn es um den Austausch von alten, hydraulisch geregelten Geräten geht oder dezentrale Lösungen aufgrund der baulichen Gegebenheiten einfacher zu realisieren sind.

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