Elektronischer Durchlauferhitzer von Stiebel Eltron in einer Küche.

Wohnen | Ratgeber

Durchlauferhitzer in der Küche – sinnvoll oder ineffizient?


Gibt es kein zentrales Versorgungssystem für Warmwasser im Haus, können Durchlauferhitzer einzelne Räume mit heißem Wasser versorgen, etwa zum Händewaschen, Duschen oder Geschirrspülen. Lohnt sich ein extra Durchlauferhitzer in der Küche?

  1. Wann brauche ich einen Durchlauferhitzer in der Küche?
  2. Wie funktioniert ein Durchlauferhitzer in der Küche?
  3. Welcher Durchlauferhitzer für die Küche?
  4. Welche Anschlüsse brauche ich für einen Durchlauferhitzer?
  5. Was kostet ein Durchlauferhitzer in der Küche?
  6. Fazit: Lohnt sich ein Durchlauferhitzer in der Küche?

Ein Durchlauferhitzer oder Durchlaufwasserheizer, kurz DWH, sorgt schnell für Warmwasser. Das ist eine praktische Sache im Gäste-WC oder Bad, aber auch in der Küche, wo ihr gelegentlich Lebensmittel heiß abwascht und Geschirr per Hand spült. Wir erklären, wann die Installation sinnvoll sein kann, welche Art Durchlauferhitzer für die Küche sinnvoll ist und was der Betrieb ungefähr kostet. 

Wann brauche ich einen Durchlauferhitzer in der Küche?

Es gibt grundsätzlich zwei Arten der Warmwasserbereitung im Haus: die zentrale und die dezentrale. Bei zentralen Anlagen ist ein Wasserspeicher fest im Haus installiert, meist im Keller. Das Gerät erwärmt kaltes Trinkwasser über die Heizungsanlage, Leitungen transportieren es dann zu den verschiedenen Entnahmestationen wie Dusche oder Waschbecken. Die zentrale Warmwasserbereitung ist an das Heizungssystem gekoppelt, das beispielsweise mit Öl, Gas, Pellets oder Solarenergie betrieben wird. 

Verfügt euer Haus über keine zentrale Warmwasserbereitung, braucht ihr eine dezentrale Lösung, beispielsweise einen Durchlauferhitzer. Dies ist häufig in Altbauten der Fall, wo kein entsprechendes Leitungsnetz vorhanden ist. Bei der dezentralen Warmwasserbereitung wird das Kaltwasser direkt an den Entnahmestationen, sprich an den Wasserhähnen, erhitzt. 

Ein Durchlauferhitzer in der Küche ist eine sinnvolle Möglichkeit, Brauchwasser dezentral zu erwärmen und eignet sich vor allem dann, wenn ihr nur gelegentlich Geschirr per Hand spült und generell kaum Heißwasser in diesem Raum nutzt. Denn je mehr Warmwasser ihr verbraucht, desto unwirtschaftlicher ist ein DWH. Eine Alternative ist ein klassischer Boiler, also ein Speicher, der das Wasser ständig auf Temperatur hält. 

Wie funktioniert ein Durchlauferhitzer in der Küche?

Ein Durchlauferhitzer ist ein dezentraler Warmwasserbereiter. Sobald ihr den Wasserhahn betätigt, springt der Durchlauferhitzer in der Küche an und bringt das Kaltwasser auf eine voreingestellte Temperatur. Innerhalb kürzester Zeit, noch bevor das Wasser fließt, wird es erhitzt. Wie das im Detail funktioniert, hängt von der Art des Durchlauferhitzers ab. 

Elektrische Durchlauferhitzer

Am meisten verbreitet sind elektrische Durchlauferhitzer. Sie haben einen strombetriebenen Wärmeübertrager, der wie ein Tauchsieder funktioniert und nachfließendes Kaltwasser auf die voreingestellte Temperatur bringt. Moderne Geräte sind in der Regel elektronisch gesteuert, elektronisch geregelt oder vollelektronisch betrieben. Je ausgeklügelter die Technik, desto konstanter die Auslauftemperatur, selbst im Winter. 

Für die Küche genügt in der Regel ein elektronisch geregelter Durchlauferhitzer. Wollt ihr die Temperatur regulieren, könnt ihr einfach kaltes Wasser beimischen oder den Durchfluss reduzieren. 

Vorgänger dieser elektronischen Geräte sind hydraulisch gesteuerte Durchlauferhitzer. Großer Nachteil: Die Temperatursteuerung ist damit sehr ungenau. 

Mehr Hintergrundwissen haben wir hier für euch zusammengestellt: Elektronische Durchlauferhitzer: Alles über Funktion, Technik & Kosten.

Gas-Durchlauferhitzer für die Küche  

Ist ein Gasanschluss vorhanden, lässt sich ein Gas-Durchlauferhitzer anschließen. Bei diesen Geräten springt der Gasbrenner an, sobald ihr den Hahn betätigt. Das Kaltwasser fließt in Röhren mit Lamellen durch die Flamme und wird so erhitzt. Abgase, die dabei entstehen, gelangen über den Schornstein nach draußen. Energiequelle für Gas-Durchlauferhitzer ist in der Regel Erdgas aus dem öffentlichen Versorgungsnetz. Alternativ könnt ihr Flüssiggasflaschen an das Gerät anschließen.

Welcher Durchlauferhitzer für die Küche?

Sind mehrere Entnahmestellen zu versorgen und ist ein Gasanschluss vorhanden, lohnt sich häufig die Installation eines Gas-Durchlauferhitzers. In den meisten Fällen kommen in der Küche aber elektronisch gesteuerte Durchlauferhitzer zum Einsatz. Noch bessere Techniken wie die elektronische Regelung oder vollelektronische Regelung sind für die Küche erfahrungsgemäß nicht notwendig. 

Spar-Tipp: Stören euch Temperaturschwankungen von zwei bis drei Grad nicht, könnt ihr euch für einen günstigen hydraulischen Durchlauferhitzer entscheiden. 

Durchlauferhitzer in der Küche: Leistung

Die benötigte Leistung des Durchlauferhitzers in der Küche hängt vom Einsatz ab. Zum Geschirrspülen sollte es ein Kompaktdurchlauferhitzer mit 11 oder 13,5 Kilowatt (kW) sein, der Wasser auf circa 45 Grad Celsius erwärmt. Dafür benötigt ihr einen 400-Volt- Starkstromanschluss. 

Reichen euch niedrigere Temperaturen um 30 Celsius, beispielsweise zum Händewaschen, genügt ein Mini-Durchlauferhitzer mit 3,5 kW, 4,4 kW oder 5,7 kW. Sie lassen sich in den meisten Fällen ans 230-Volt-Stromnetz anschließen. 

Achtung: Bei 400-Volt-Durchlauferhitzern müsst ihr das Gerät zwingend von einem Fachmann installieren lassen. Lest hier, wie ihr einen guten Elektriker finden könnt.

Kleiner Durchlauferhitzer in der Küche: drucklos oder druckfest?

Bei Klein- und Mini-Durchlauferhitzern wird zwischen druckfesten und drucklosen Geräten unterschieden. Druckfeste Modelle halten, einfach erklärt, dem Wasserdruck in den Leitungen permanent stand. Das Ventil für den Kaltwasserzulauf ist dauerhaft geöffnet: Sobald ihr also heißes Wasser zapft, fließt kaltes nach. Ein druckfester Durchlauferhitzer lässt sich sowohl mit Niederdruck- als auch mit Hochdruckarmaturen kombinieren. 

Anders drucklose Durchlauferhitzer, die einen Zulauf-Stopp haben und nur mit einer Niederdruckarmatur verwendet werden dürfen.

Untertisch- oder Obertisch-Durchlauferhitzer für die Küche

Untertisch-Durchlauferhitzer haben ihre Anschlüsse oben am Gerät – speziell für die Montage unter der Küchenspüle –, Obertisch-Varianten unten. Welches Modell für euch in Frage kommt, hängt davon ab, wo in der Küche ihr Platz für den Durchlauferhitzer habt. 

Egal, ob Untertisch oder Obertisch, nehmt vor der Anschaffung unbedingt Maß und plant etwas Freiraum für die Wasseranschlüsse ein.

Welche Anschlüsse brauche ich für einen Durchlauferhitzer?

Die Art des Anschlusses hängt vom Durchlauferhitzer ab:

  • 3,5 Kilowatt Mini-Durchlauferhitzer könnt ihr ganz einfach in eine normale Steckdose einstecken. 
  • 4,4 und 5,7 Kilowatt Durchlauferhitzer benötigen einen 230 Volt Festanschluss.
  • 6,5 bis 27 Kilowatt Durchlauferhitzer brauchen einen 400 Volt Starkstromanschluss.

In der Küche kommen meist leistungsstärkere Durchlauferhitzer zum Einsatz, für die ihr einen Starkstromanschluss benötigt – und die Unterstützung von einem Klempner oder geschulten Installateur. Der Experte kann das Gerät häufig an den Elektroherd anbinden, in Kombination mit einer sogenannten Lastabwurfbox (Lastabwurfrelais). Diese sorgt dafür, dass immer nur ein Gerät Strom aus dem Netz zieht. 

Gas-Durchlauferhitzer schließt ihr entweder an das Gasnetz oder an eine Flüssiggasflasche an. Zudem braucht ihr einen freien Schornstein in der Nähe.

Was kostet ein Durchlauferhitzer in der Küche?

Elektronische Durchlauferhitzer bekommt ihr schon ab 100 Euro. Modelle im mittleren Leistungsbereich, die für die Küche üblich sind, kosten rund 200 bis 350 Euro. Für leistungsstarke Geräte zahlt ihr um die 500 Euro und mehr. Gas-Durchlauferhitzer bekommt ihr ab circa 250 Euro (ohne Gas- und Abgasanschluss).  

Die Betriebskosten hängen von der Leistung des Geräts und dem Energieträger (Gas oder Strom) ab. Ein elektronischer Kompaktdurchlauferhitzer mit 11 kW verbraucht pro Minute rund 0,18 kW und kostet in dieser Zeit etwa 5,5 Cent (bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh). Lasst ihr das Wasser bei voller Leistung täglich fünf Minuten laufen, kommt ihr auf 27,5 Cent Stromkosten. Aufs Jahr gerechnet sind es rund 100 Euro Betriebskosten für einen Durchlauferhitzer in der Küche.  

Welche Stromkosten pro Monat sind eigentlich normal? Das lest ihr hier. Außerdem könnte euch dieser Ratgeber interessieren: Stromkosten berechnen: Mit dieser Formel geht's ganz einfach.

Fazit: Lohnt sich ein Durchlauferhitzer in der Küche?

Ein Durchlauferhitzer in der Küche kann sich lohnen, wenn euer Haus über kein zentrales System zur Warmwasserversorgung verfügt und ihr gelegentlich mit der Hand Geschirr spülen und euch die Hände waschen wollt. 

Grundsätzlich gilt: Je mehr Wasser ihr regelmäßig erhitzt, desto unwirtschaftlicher wird das Gerät. Durchlauferhitzer in der Küche sind deshalb vor allem in Wochenendhäusern oder Ferienwohnungen eine beliebte Lösung beziehungsweise wenn ihr die Betriebszeit kurz haltet. Dann ist ein Durchlauferhitzer durchaus effizient, denn er erwärmt Wasser nur, wenn es gebraucht wird. Dadurch entstehen keine Energieverluste. 

Wichtig zu wissen: Für die Zwecke in der Küche braucht ihr schon gerne einen 400-Volt-Kompaktdurchlauferhitzer und einen entsprechenden Stromanschluss. Das bedeutet auch, sich einen Fachmann für die Installation dazu zu holen. Eine Alternative ist ein klassischer Boiler mit fünf bis zehn Litern Fassungsvermögen. Für den Warmwasserspeicher reicht ein 230-Volt-Haushaltsanschluss. Unterm Strich sind moderne Durchlauferhitzer aber deutlich effizienter als Boiler. 

Eure Stromkosten sind zu hoch? Informiert euch hier, wie ihr euren Anbieter ganz bequem wechseln könnt. Oder geht direkt zu unserem praktischen Wechselservice.   

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