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Balkonverkleidung: So findet ihr den besten Wind-, Sonnen- oder Sichtschutz


Balkonverkleidungen schützen nicht nur vor Sonne und Wind, sondern auch vor den neugierigen Blicken der Nachbarn. Welche Arten es gibt, worin sie sich unterscheiden und was ihr beim Kauf beachten müsst, erfahrt ihr in unserem Artikel.

  1. 1. Paravents oder Spanische Wand
  2. 2. Balkonbespannung aus Kunststoff
  3. 3. Matten aus Naturmaterialien
  4. 4. Balkonfächer
  5. 5. Markisen und Sichtschutzrollos
  6. 6. Natürliche Balkonverkleidung: Rankgitter und Kletterpflanzen
  7. Darauf solltet ihr beim Kauf einer Balkonverkleidung achten
  8. Balkonverkleidung einfach anbringen: Darf man das?

Auf dem Markt findet ihr unzählige Möglichkeiten, wie ihr euren Balkon verkleiden könnt. Bei der Auswahl der passenden Balkonverkleidung kommt es jedoch in erster Linie darauf an, welchen Zweck sie erfüllen soll.

Soll sie vor neugierigen Blicken der Nachbarn oder Passanten schützen? Möchtet ihr sie als Sonnen- oder Windschutz einsetzen? Oder wollt ihr vielleicht einfach nur euren Balkon verschönern? Wir nennen euch sechs Arten von Balkonverkleidungen, worin sie sich unterscheiden, die Vor- und Nachteile und worauf ihr beim Kauf achten könnt.

1. Paravents oder Spanische Wand

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Paravents für den Balkon könnt ihr auch unter dem Begriff "Spanische Wand" finden, auch wenn der faltbare Raumteiler seinen Ursprung eigentlich in China hat. Dort spricht man auch von einem Wandschirm. Das Wort "paravent" ist französisch und kann mit Sichtschutz, Wand- oder Windschirm übersetzt werden.

Der Einsatz eines Paravents auf dem Balkon hat viele Vorteile:

  • sehr flexibel aufstellbar, dazu schnell auf- und abgebaut
  • kann auch über Eck positioniert werden
  • höherer Sichtschutz

Doch die flexible Balkonverkleidung hat auch Nachteile:

  • sie nimmt auf dem Balkon viel Platz ein und eignet sich deshalb nicht für kleine Balkone
  • bei starken Windböen kann er dazu schnell umkippen, sofern ihr ihn nicht am Geländer fixiert habt

Paravents mit Holzrahmen solltet ihr vor ihrem Einsatz einmal mit einem schützenden Holzlack behandeln. Alternativ könnt ihr auch eine einteilige schmalere Stellwand verwenden. Sie sind meistens mit einem Stoff aus Kunstfaser bespannt und wetterbeständiger.

2. Balkonbespannung aus Kunststoff

Die meisten Balkonplanen werden direkt mit Ösen und Kabelbindern oder Kunststoffschnur am Geländer befestigt. So könnt ihr die Plane rundum von innen am Balkongeländer anbringen.

Eine synthetische Balkonverkleidung hat viele Vorteile, weshalb ihr sie häufig auf Balkonen sehen könnt:

  • sie eignen sich besonders gut, wenn euer Balkon sehr exponiert liegt oder der Wind stark pfeift
  • das synthetische Material ist meistens sehr robust und deshalb sehr witterungsbeständig
  • wasser- und auch schmutzabweisend
  • sehr günstig
  • geringer Pflegeaufwand
  • langlebig
  • oft als Meterware bestellbar

Viele Gründe sprechen für eine Plane aus Kunststoff. Doch es gibt auch einen großen Nachteil: Die synthetischen Balkonverkleidungen sehen oftmals leider auch etwas billig aus.

Planen aus natürlichen Textilgeweben (wie zum Beispiel Leinen) sehen dagegen hochwertiger aus, saugen sich aber auch schneller mit Wasser voll. Dadurch kann sich im Laufe der Zeit ein grünlicher Algenbelag bilden.

3. Matten aus Naturmaterialien

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Es gibt Balkonverkleidungen auch in natürlichen Materialien wie Bambus, Schilfrohr, Heidekrautwurzeln, Rindenholz oder Farn. Sie sorgen für Gemütlichkeit und sind besonders schön anzusehen. Gegenüber den Kunststoff-Varianten haben sie dennoch einige Nachteile:

  • Schilf vergraut zum Beispiel relativ schnell, Farnwedel werden vom Regen oft platt gedrückt
  • die meisten Balkonverkleidungen aus Naturmaterialien sind zwar dicht gewebt, der natürliche Wuchs gewährt oft aber keine hundertprozentige Blickdichte

Wer nicht auf den natürlichen Look verzichten will, kann alternativ auf eine Balkonverkleidung in Rattan-Optik zurückgreifen. Sie sind in der Regal aus robusterem Kunststoff hergestellt, ähneln dennoch einem natürlichen Sichtschutz.

4. Balkonfächer

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Balkonfächer dienen häufig als seitlicher Sichtschutz über dem Balkongeländer, hauptsächlich, um vor neugierigen Blicken vom direkten Nachbarn zu schützen. Natürlich könnt ihr sie gleichermaßen auch als Sonnenschutz verwenden.

Die Fächer könnt ihr einfach wieder zusammenklappen. Einziger Nachteil: Die Halterung muss in den meisten Fällen an der Hausfassade befestigt werden, dazu müsst ihr Löcher bohren. Es gibt aber auch Modelle, die direkt am Balkongeländer befestigt werden können.

5. Markisen und Sichtschutzrollos

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Bei Markisen für den Balkon denkt man meistens sofort an Sonnenschutz. Es gibt aber auch Varianten, die nicht nur vor Sonneneinstrahlung schützen, sondern auch vor interessierten Blicken: Manche Sichtschutzrollos könnt ihr wie eine Markise auskurbeln. Sie sind dabei aber weniger ausladend, da sie einfach senkrecht nach unten verlaufen.

Im Vergleich sind diese beiden Methoden jedoch relativ teuer und die Montage im Verhältnis ziemlich aufwendig. Dazu solltet ihr vorher einmal mit eurem Vermieter abklären, ob ihr den Balkonschutz überhaupt an der Hausfassade montieren dürft.

Es gibt jedoch auch Markisen, die ihr ohne Bohren montieren könnt und die bereits unter 1.000 Euro im Handel erhältlich sind:

6. Natürliche Balkonverkleidung: Rankgitter und Kletterpflanzen

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Wer einen grünen Daumen hat, dem empfehlen wir ein Rankgitter mit passenden Pflanzen, denn die haben gleich mehrere Vorteile:

Mit Sicherheit ist diese Art der Balkonverkleidung sehr pflegeintensiv und zeitaufwendig. Die natürliche Begrünung ist aber ganz klar die Schönheitskönigin unter allen Balkonverkleidungen. Dabei tut ihr auch gleichzeitig noch etwas für die Umwelt. Achtet jedoch darauf, dass die Kletterpflanzen nicht auf die Hausfassade übergehen. Die Haftorgane von Efeu und Wildem Wein können das Mauerwerk stark beschädigen.

Darauf solltet ihr beim Kauf einer Balkonverkleidung achten

Wenn ihr langfristig Freude an eurer Balkonverkleidung haben wollt, empfehlen wir euch, nicht direkt zur ersten Billigvariante aus dem Baumarkt zu greifen, sondern zu einem Fachhändler zu gehen. Diese bieten in der Regel an, die Balkonbespannung auf eure individuellen Maße anzupassen.

Beim Kauf solltet ihr dazu einige Dinge beachten:

  • Farbauswahl: Die Farbe der Balkonbespannung sollte, gerade wenn ihr in einem Mehrfamilienhaus wohnt, unauffällig und an die Farbe der Hausfassade angepasst sein. Seid ihr euch unsicher, stimmt eure Auswahl vorher besser mit dem Vermieter ab.
  • UV-Schutz und Lichtechtheit: Günstige Produkte vergilben oft schneller oder bleichen durch die Sonne schneller aus. Achtet beim Kauf also auf Angaben wie "lichtechte Farben" oder "UV-beständiger Sonnenschutz".
  • Reißfestigkeit und Witterungsbeständigkeit: Auch nach mehrjähriger Nutzung sollte eine gute Balkonverkleidung Wind und Wetter standhalten können.
  • Pflegeleicht: Achtet auch darauf, ob ihr einen Pflegehinweis auf der Verpackung findet. Die Verkleidung sollte einfach abwaschbar sein oder sogar in der Waschmaschine gewaschen werden können.
  • Feuerhemmend: Eine gute Balkonverkleidung sollte schwer entflammbar sein. Brandgefahr besteht zum Beispiel, wenn ihr auf dem Balkon grillt und Funken fliegen.
  • Materialauswahl: Synthetische Materialien, wie zum Beispiel Polyester, sind tendenziell robuster und saugen weniger bis gar keine Feuchtigkeit auf als solche aus natürlichen Stoffen wie Baumwolle. Diese verfärben sich dann oft grünlich, ein Anzeichen für Algenbildung.

Balkonverkleidung einfach anbringen: Darf man das?

Grundsätzlich haben Mieter das Recht, einen Sichtschutz auf ihrem Balkon zu installieren, um ihre Privatsphäre oder sich vor extremer Sonneneinstrahlung zu schützen. Wenn ihr die Balkonverkleidung jedoch dauerhaft am Geländer anbringen wollt, gibt es möglicherweise einige Regeln seitens Vermieter oder Eigentümer, an die ihr euch halten solltet.

Unauffälliger Sichtschutz am Balkon erlaubt

Generell erlaubt ist ein "unauffälliger" Sichtschutz, wie zum Beispiel durch Pflanzen oder mit einem Rankgitter. Aber auch Planen können am Geländer befestigt werden, sofern sie folgende Kriterien erfüllen:

  • der Sichtschutz am Balkon darf nicht höher als das Balkongeländer selbst sein
  • er sollte sich farblich nicht zu stark von der Hausfassade abheben. Viele Vermieter legen Wert auf eine einheitliche Fassadengestaltung, die es zu berücksichtigen gilt

Seid ihr euch unsicher, ob eure Balkonverkleidung angemessen ist, hakt einmal beim Vermieter nach.

Wenn die Balkonverkleidung einen Eingriff in die Bausubstanz erfordert

Markisen oder seitliche Balkonfächer müssen meistens fest in der Hauswand oder der Unterseite des darüber liegenden Balkons befestigt werden. Dazu müsst ihr meistens Löcher in die Fassade bohren. Aber darf man das? Die Frage haben sich schon viele Mieter gestellt und ganz klar ist die Sache auch nicht.

Mietervereine kommen jedoch zu einem relativ einstimmigen Ergebnis: Bauliche Veränderungen sind immer seitens des Vermieters genehmigungspflichtig. Beschädigt ihr als Mieter die Fassade (zum Beispiel bei der Montage einer Markise oder von seitlichen Balkonfächern), könnt ihr sogar schadensersatzpflichtig gemacht werden, so Gerold Happ vom Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland in Berlin im Interview mit der Berliner Morgenpost.

Es gibt jedoch eine Ausnahme, bei der ihr die Montage einer Markise trotzdem genehmigt bekommen könnt. Ist euer Balkon einer extremen Sonnenstrahlung ausgesetzt und ist der Balkon zu klein für einen einfachen Sonnenschirm, habt ihr als Mieter den Anspruch auf eine Markise. Das geht aus einem Urteil des Münchner Amtsgericht (Az.: 411 C 4836/13) hervor.

Seid ihr Hauseigentümer, dürft ihr natürlich jederzeit eine Markise als Sonnenschutz anbringen. Worauf ihr dabei achten solltet, erfahrt ihr in diesem Artikel:

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