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Mieten sind 2021 wieder stärker gestiegen


Die Wohnungen, die 2021 inseriert wurden, waren erneut deutlich teurer als im Vorjahr. Das gilt für Bestandswohnungen und solche, die neu errichtet wurden. Besonders groß war die Teuerung in Berlin. Aber Spitzenreiter bei teuren Mieten ist nach wie vor München.

  1. Wo die Mieten im Bestand am teuersten sind
  2. Angebotspreise für Neubauwohnungen ziehen stärker an als im Vorjahr
  3. Deutlich höhere Nachfrage nach Mietwohnungen
  4. Wie entwickeln sich die Mieten 2022?

In allen deutschen Metropolen sind die Mietpreise im vergangenen Jahr abermals gestiegen. Das geht aus dem "WohnBarometer" des Immobilienportals "ImmoScout24" hervor. Dafür wurde untersucht, wie sich die Angebotsmieten in den sieben größten deutschen Städten entwickelt haben.

Bestands- und Neubaumieten legten im gesamtdeutschen Mittel gegenüber dem Vorjahr wieder stärker zu. Für Bestandswohnungen zogen die Mieten um durchschnittlich 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Für Neubauwohnungen lag die bundesweite Steigerung bei 7 Prozent. Die Mietpreisentwicklung lag somit über der jährlichen Inflationsrate von 3,1 Prozent. Zum Vergleich: Im Vorjahr 2020 zogen die Angebotsmieten im Bestand 3,5 Prozent und im Neubaubereich 5,8 Prozent an.

Wer aktuell eine Mietwohnung sucht, der muss im Bundesschnitt 7,33 Euro pro Quadratmeter dafür zahlen. Teurer sind Neubauwohnungen. Sie werden in der Neuvermietung auf ImmoScout24 im Schnitt für 10,07 Euro pro Quadratmeter angeboten.

Womit ihr rechnen müsst, wenn ihr eine Immobilie kaufen wollt, das steht in unserem Artikel zu den Immobilienpreisen 2022.

Wo die Mieten im Bestand am teuersten sind

Am stärksten stiegen die Angebotspreise für Bestandsmietwohnungen in Berlin und Köln. In Berlin fiel die Preisdynamik 2021 mit 6 Prozent für Mietwohnungen im Bestand gegenüber 4,2 Prozent im Vorjahr am höchsten aus. Das Mietniveau in der Hauptstadt liegt aktuell bei 10,59 Euro pro Quadratmeter. Damit zählt die Hauptstadt aber weiterhin zu den günstigeren Metropolen.

Am teuersten sind Bestandswohnungen in folgenden Städten:

  • München: 16,27 Euro pro Quadratmeter (plus 3,5 Prozent)
  • Frankfurt am Main: 12,43 Euro pro Quadratmeter (plus 4,5 Prozent)
  • Stuttgart: 12,22 Euro pro Quadratmeter (plus 1,7 Prozent)

Es folgen:

  • Hamburg: 12,04 Euro pro Quadratmeter (plus 2,9 Prozent)
  • Köln: 11,04 Euro pro Quadratmeter (plus 5,4 Prozent)
  • Berlin: 10,59 Euro pro Quadratmeter (plus 6 Prozent)
  • Düsseldorf: 10,38 Euro pro Quadratmeter (plus 3,9 Prozent)

Angebotspreise für Neubauwohnungen ziehen stärker an als im Vorjahr

Noch teuer als die Wohnungen im Bestand sind Wohnungen, die in den vergangenen zwei Jahren errichtet wurden. Sie haben sich in Berlin mit einem Preiswachstum von 8,8 Prozent besonders stark verteuert. 2020 lag die Teuerung noch bei 7,9 Prozent.

Einzig in Stuttgart nimmt die Preisdynamik im Vergleich zu den Top-7-Metropolen ab. Hier stiegen die Angebotsmieten im Schnitt um 2,8 Prozent im Jahr 2021. Im Vorjahr lag das Preiswachstum noch bei 3,5 Prozent.

Mit dieser Durchschnittsmiete müsst ihr für eine Neubauwohnung in den sieben größten Städten Deutschlands rechnen:

  • München: 18,95 Euro pro Quadratmeter (plus 3,5 Prozent)
  • Frankfurt am Main: 14,74 Euro pro Quadratmeter (plus 1,5 Prozent)
  • Stuttgart: 14,73 Euro pro Quadratmeter (plus 2,8 Prozent)
  • Berlin: 14,41 Euro pro Quadratmeter (plus 8,8 Prozent)
  • Hamburg: 13,80 Euro pro Quadratmeter (plus 2,7 Prozent)
  • Köln: 12,53 Euro pro Quadratmeter (plus 5,4 Prozent)
  • Düsseldorf: 12,44 Euro pro Quadratmeter (plus 1,8 Prozent)

Blick über München auf die Alpen
In München sind die Angebotsmieten zwar nicht so stark gestiegen wie anderswo, die bayrische Landeshauptstadt hat dennoch die höchsten Mieten.

Deutlich höhere Nachfrage nach Mietwohnungen

"Nach wie vor übersteigt die Nachfrage das Angebot um ein Vielfaches", sagt Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24. Für viele Suchende sei es weiterhin schwer, eine passende Wohnung zu finden. "Um zu einem ausgeglichenen Wohnungsmarkt zu kommen, brauchen wir mehr Bautätigkeit in den Ballungsräumen", so Schroeter.

In allen Metropolen stieg die Nachfrage nach Mietwohnungen aus dem Bestand deutlich an. In Berlin gingen im vierten Quartal pro Inserat 174 Kontaktanfragen pro Woche ein. Damit zog die Nachfrage in der Hauptstadt vom vierten Quartal 2020 auf das vierte Quartal 2021 um 35 Prozent an.

In Köln hat sich die Nachfrage um 42 Prozent erhöht. Sie lag im vierten Quartal 2021 bei 70 Kontaktanfragen pro Woche. Damit nimmt Köln bundesweit den zweiten Platz ein.

In München kommen 41 Anfragen auf ein Bestandsinserat und in Frankfurt am Main 15.

In der Hauptstadt wurden neugebaute Mietwohnungen ebenfalls noch mehr nachgefragt. Auf ein Neubau-Inserat in Berlin kamen im vierten Quartal durchschnittlich 30 Kontaktanfragen. In Hamburg liegt die Nachfrage bei zwölf Anfragen pro Woche.

Wie entwickeln sich die Mieten 2022?

Ausgehend von dem im Metropolenvergleich noch relativ moderaten Preisniveau, erwartet ImmoScout24 für Berlin ein Preiswachstum von acht Prozent für Bestands- und sieben Prozent für Neubau-Mietwohnungen innerhalb der nächsten zwölf Monate.

Für Köln prognostiziert das Immobilienportal ein Plus von drei Prozent. Für Hamburg und Frankfurt am Main erwartet es eine schwache Preisentwicklung in Höhe von einem Prozent für Bestand und Neubauwohnungen.

München weist aufgrund des hohen Preisniveaus kaum Spielraum für Preissteigerungen auf, sodass das WohnBarometer für die nächsten zwölf Monate eine Stagnation im Bestandssegment vorhersagt.

Ob Kaufen eine Alternative ist, das lest ihr in unserem Artikel "Stimmt es, dass Kaufen besser ist als Mieten?"

Informiert euch gern auch zur Option Mietkauf und darüber, was bei einer Ablösevereinbarung zu beachten ist.

Alle wichtigen Informationen zu Kautionen bekommt ihr in "Kaution: Mietkaution wann, wieviel und wofür zahlen?".

Quellen: WohnBarometer ImmoScout24

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