Jedes Jahr aktualisiert die Stiftung Warentest ihre Testergebnisse bei Staubsaugern. Jetzt wurde erstmals die Ökobilanz von Kabelstaubsaugern und Akkusaugern ermittelt. Das Ergebnis: Akkusauger haben eine bessere Ökobilanz als Kabelsauger.
Kabelsauger umweltschädlicher als Akku-Modelle
Betrachtet wurde bei der Untersuchung der gesamte Lebenszyklus der Staubsauger − von der Produktion und dem Transport über eine zehnjährige Nutzungsphase bis zur Entsorgung. Dabei fand der Ressourcenverbrauch ebenso Berücksichtigung wie der Stromverbrauch und die Auswirkungen auf Ökosysteme und die menschliche Gesundheit. Das führte unter anderem zu folgenden Fragen:
Produktion: Welche Rohstoffe, wie viel Strom und Wasser werden benötigt, wie viel Wald wird gerodet? Welche Schadstoffe entstehen?
Transport: Wie weit hat es der Sauger bis zum Kunden − und wie kommt er dahin?
Nutzung: Wie viel Strom verbraucht das Gerät? Welche Verbrauchs- und Verschleißteile sind wie oft notwendig?
Entsorgung: Was lässt sich recyceln, was wird verbrannt?
Das Ergebnis fassten die Tester in sogenannte "Umweltschadenspunkte" zusammen. Je mehr Punkte es gab, desto schlechter war die Ökobilanz des Staubsaugers. Das Ergebnis: Ein Akkusauger erreicht 23 Umweltschadenspunkte, ein Kabelsauger fast 33.
Schlechte Ökobilanz durch Stromhunger
Die deutlich schlechtere Ökobilanz der kabelgebundenen Geräte im Vergleich zu Akkusaugern liegt vor allem am Stromverbrauch. Bei ihrem Vergleich gingen die Tester bei beiden Staubsaugertypen von einer Nutzungsdauer von zehn Jahren und je einer Stunde pro Woche aus. Dabei verbrauchten Kabelmodelle etwa doppelt so viel Strom wie Akkusauger – und häufen allein durch diesen Stromverbrauch fast so viele Schadenspunkte an wie Akkusauger im gesamten Lebenszyklus.
Staubsauger-Gewicht fällt nicht ins Gewicht
Im Gegensatz zum Stromverbrauch liegen Kabel- und Akkusauger bei den ökologischen Auswirkungen von Produktion, Transport und Entsorgung fast gleichauf.
Zwar wiegen Kabelgeräte zwei- bis dreimal so viel wie Akkusauger. Die Elektronik in Akkusaugern erfordert aber eine aufwendigere Produktion. Deshalb ist die Ökobilanz bei der Produktion bei beiden Staubsaugertypen nahezu ausgeglichen.
Altgeräte austauschen lohnt sich
Allgemein gilt, dass viel Leistung (in Watt) auch viel Strom verbraucht – und das wirkt sich extrem negativ auf die Nachhaltigkeit des Gerätes aus. Stiftung Warentest empfiehlt daher, selbst dann den Austausch eines Altgerätes in Betracht zu ziehen, wenn dieses noch einwandfrei funktioniert. Denn durch den Ersatz eines Staubsaugers mit 2.000 Watt Leistung durch ein stromsparendes Modell rechnet sich die Neuanschaffung ökologisch gesehen bereits nach 2,6 Jahren.
Das Modell "BSS825ALL" von Bosch überzeugte die Tester vor allem bei den Punkten "Saugen" (2,1), Haltbarkeit (1,5) und Schadstoffe (1,0). Mit der Gesamtnote "gut" (2,3) war der Bosch-Stielstaubsauger damit Testsieger.
Akkuspannung: 18 Volt
Fassungsvermögen: 0,4 Liter
Preis: ca. 750 Euro
Der komplette Stausauger-Test ist in der Ausgabe 2/2022 der Zeitschrift "test" veröffentlicht und online abrufbar (kostenpflichtig).
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