Die Wärmewende in Deutschland kommt weiterhin nicht voran, wie der Gebäudereport der Deutschen Energie-Agentur zeigt. Im Gegenteil: Der Energieverbrauch für Warmwasser und Raumwärme steigt. Doch die Experten haben auch Hoffnung.
Die Wärmewende in Deutschland bleibt aus: Der Energieverbrauch von Warmwasser und Raumwärme liegt weiterhin auf hohem Niveau. Im Jahr 2017 lag er bei 870 Terawattstunden – und damit höher als im Jahr 2010 (865 Terawattstunden). Das geht aus dem aktuellen Gebäudereport der Deutschen Energie-Agentur (dena) hervor.
Die Politik wollte die Wärmewende als wichtigen Teil des Klimaschutzes vorantreiben. Das ist offenbar nicht gelungen. Der Grund sind laut dena fehlende Anreize und Förderungen für Sanierungsmaßnahmen. Diese bleiben bei rund einem Prozent pro Jahr. Zum Erreichen der Klimaziele wären allerdings mindestens 1,5 Prozent nötig.
Die dena sieht jedoch Hoffnung im Klimapaket der Bundesregierung. Es sei eine Aussicht auf einen Kurswechsel und eine neue Dynamik. Dafür sei es auch höchste Zeit, sagt dena-Chef Andreas Kuhlmann. "Im vergangenen Jahrzehnt ist wenig passiert."
Nach Schätzungen der dena werden die Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich im Jahr 2030 um bis zu 28 Millionen Tonnen über dem angestrebten Wert von 70 bis 72 Millionen Tonnen liegen. Das Klimapaket enthalte aber "viele gute Ansätze, um den Stillstand zu beenden".
Die dena sieht sogar die Möglichkeit, dass die Wärmewende im Gebäudesektor zum Erfolg werden kann. Allerdings müssten dafür die Maßnahmen des Klimapakets zügig umgesetzt werden und durch Innovationen wie serielle Gebäudesanierung und smarte Technologien ergänzt werden.
Die stark gestiegenen Immobilienpreise seien nicht auf Energieeffizienzmaßnahmen zurückzuführen, heißt es in dem Report auch. Dafür macht die dena andere Faktoren wie die hohen Preise für Bauland verantwortlich. Hohe energetische Standards und ein damit einhergehender niedriger Energieverbrauch führten langfristig hingegen zu einer Kostenentlastung.