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Spülkasten läuft nach: Toilette Schritt für Schritt selbst reparieren


Wenn der Spülkasten undicht ist, muss nicht gleich ein Klempner ran. Wir leiten euch Schritt für Schritt durch die WC-Reparatur.

  1. Spülkasten öffnen und Problem finden
  2. Nachlaufende Spülung reparieren
  3. Reparatur des Spülkastens überprüfen

Wenn das Wasser in der Toilettenschüssel Tag und Nacht plätschert, obwohl gerade niemand die Toilette benutzt hat, kann das nicht nur nerven, sondern auch ins Geld gehen. Schließlich läuft ungenutztes Wasser direkt in die Kanalisation.

Die Ursache liegt im Spülkasten, dessen bewegliche Bestandteile entweder verschmutzt oder sogar beschädigt sind. Der Auslöser ist in der Regel an einer von zwei Stellen zu finden. So behebt ihr das Problem.

Spülkasten öffnen und Problem finden

Bevor ihr den Spülkasten öffnet, solltet ihr den Wasserzulauf, wie bei allen Reparatur- und Wartungsarbeiten an Sanitäranlagen, abdrehen. Den Regler findet ihr in der Regel an der Wand neben oder hinter der Toilette. Habt ihr den Hahn zugedreht, betätigt ihr die Spülung, um den Kasten zu leeren. Anschließend sollte erstmal kein Wasser in den Spülkasten nachlaufen.

Den Spülkasten öffnet ihr, indem ihr den Deckel hochhebt, meistens ist dieser nur aufgesteckt. Ist er verschraubt, nehmt ihr zusätzlich einen Schraubenzieher zu Hilfe.

Nun kann es auch sein, dass der Spülkasten in eurem Bad gar nicht sichtbar ist, sondern sich hinter dem Putz oder einem Wandelement versteckt. Um an ihn heranzukommen, müsst ihr zunächst die Blende mit dem Drücker abnehmen. Dahinter öffnet ihr den Spülkasten wie gewohnt.

Wenn ihr zuvor die Wasserzufuhr gesperrt und den Spülkasten geleert habt, solltet ihr jetzt einen freien Blick auf die Apparatur haben. Merkt euch am besten direkt, wie alles zusammengebaut ist oder noch besser: Macht euch ein Foto von dem Innenleben, damit ihr später wieder alles korrekt zusammenbaut.

Richtet euren Blick vor allem auf die Hebeglocke und das Zulaufventil. Die Hebeglocke, das ist der Stopfen, der beim Spülen angehoben wird, damit das Wasser fließt. Wenn die Gummidichtung an dieser Stelle verschlissen ist, läuft durchgängig Wasser in die Toilettenschüssel nach.

Wenn gar kein Wasser erst in den Spülkasten fließt oder dieser sogar überläuft, liegt das am kaputten Zulaufventil. Der Wasserstand im Spülkasten wird vom Schwimmer, der Teil des Ventils ist, reguliert. Wenn der Wasserstand eine bestimmte Höhe erreicht, verschließt der Schwimmer das Zulaufventil, damit kein Wasser mehr nachläuft – normalerweise.

Wenn dieser Schwimmer klemmt oder sich irgendwo verfangen hat, kann es eben sein, dass der Wasserzulauf nicht reguliert wird.

Nachlaufende Spülung reparieren

Wenn der Schwimmer klemmt, reicht es oft, leicht an ihm zu rütteln oder von außen auf den Spülkasten zu klopfen, um ihn zu lösen. Untersucht, ob nicht eventuell Kalkablagerungen Schuld sind. In jedem Fall solltet ihr die Gelegenheit nutzen und die Einzelteile reinigen, damit genau das nicht früher oder später eintrifft.

Dafür nehmt ihr alle beweglichen Bestandteile des Spülkastens auseinander. Dabei werdet ihr auch sehen, ob die Dichtung der Hebeglocke porös oder in sonstiger Weise beschädigt ist. Zieht sie zum Entkalken in jedem Fall von der Glocke, so wie ihr auch alle anderen sichtbaren Gummidichtungen entfernen solltet.

Füllt eine Schüssel mit Entkalker, wie zum Beispiel einem Essigreiniger oder Zitronensäure, und legt die Einzelteile für eine bis zwei Stunden hinein. Das Gummi legt ihr beiseite, weil es von säurehaltigen Mitteln angegriffen wird. Danach trocknet ihr sie mit einem Haushaltstuch ab. Mit dem Dichtungsring geht ihr gegebenenfalls in den Baumarkt und kauft einen Satz neuer, passender Dichtungsringe.

Um die Dichtungen wieder aufzuziehen, kann euch eine Zange helfen. Seid dabei aber vorsichtig, damit kein empfindliches Kunststoffteil kaputt geht. Setzt alles wieder zusammen und geht dabei präzise vor, damit der Spülkasten später nicht überläuft.

Reparatur des Spülkastens überprüfen

Bevor ihr den Deckel wieder auf den Spülkasten setzt, dreht den Wasserzulauf wieder auf und beobachtet, wie hoch das Wasser steigt. Die Füllhöhe sollte unter der Markierung im Kasten bleiben. Dank einer Stellschraube am Schwimmer könnt ihr die Füllhöhe auch selbst regulieren.

Sollte immer noch Wasser nachlaufen, könnte das noch daran liegen, dass das Zulaufventil nicht richtig schließt und ihr einen neuen Schwimmer braucht. Besonders bei alten Spülkästen ist das häufig der Fall. Solche Schwimmer bekommt ihr im Baumarkt schon für 10 Euro.

Sollte die Spülung auch danach noch nicht wie gewünscht funktionieren, muss ein Sanitärinstallateur ran.

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