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Studie hinterfragt: Sind Immobilienbesitzer wirklich glücklicher?


Viele Menschen träumen vom eigenen Haus. Doch eine neue Studie zeigt: Der positive Glückseffekt des Eigenheims wird offenbar überschätzt.

  1. Hausbesitz führt zu einer höheren Lebenszufriedenheit
  2. Vor allem Statusorientierte überschätzen das Glück durch Wohneigentum

Rund 70 Prozent der 18- bis 40-Jährigen träumen von den eigenen vier Wänden. Und immerhin: Obwohl Deutschland immer noch ein Land der Mieter ist, nimmt die Eigentumsquote seit Jahren zu. Wie die jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, besitzen 46,5 Prozent aller Deutschen Wohneigentum.

Doch sind die, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllt haben, tatsächlich glücklicher? Wer ins Eigenheim zieht, muss nicht selten zeitliche Mehrbelastungen etwa durch längere Wege zur Arbeit hinnehmen. Auch die finanzielle Mehrbelastung schränkt viele Hausbesitzer ein. Treffen Wohnungskäufer und Häuslebauer also womöglich eine falsche Entscheidung, weil sie den positiven Glückseffekt der eigenen vier Wände überschätzen?

Das hat das Institut of Labour Economics (IZA) in einer Studie untersucht. Die Forscher widmeten sich der Frage, ob Immobilienbesitzer richtig einschätzen, wie sehr sich ihre Lebensqualität durch den Umzug in eine eigene Immobilie verbessert.

Um diese Frage wissenschaftlich fundiert zu beantworten, werteten Reto Odermatt und Alois Stutzer repräsentative Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus. In der jährlich wiederholten Befragung wird unter anderem die individuelle Lebenszufriedenheit erhoben. Die Forscher konzentrierten sich für ihre Analyse auf über 800 befragte Personen, die planten, eine Immobilie zur Eigennutzung zu erwerben.

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Hausbesitz führt zu einer höheren Lebenszufriedenheit

Der Vergleich der erwarteten und realisierten Lebenszufriedenheit zeigt: Das Eigenheim führt im Schnitt zu einer höheren Lebenszufriedenheit – allerdings längst nicht in dem von den Wohneigentümern selbst prognostizierten Maße. Offenbar ist die Vorstellung vom Wohnglück also tatsächlich zu optimistisch.

Die Überzeugung, dass ein Haus der große Glücksbringer im Leben ist, kann letztlich zu Fehlprognosen führen, warnen die Forscher. Bei einer Investition, die das Leben der Kreditnehmer über Jahre und Jahrzehnte bestimmen wird, ist das durchaus problematisch.

Vor allem Statusorientierte überschätzen das Glück durch Wohneigentum

Eine Aufschlüsselung der Befragten nach unterschiedlichen Lebenszielen deutet darauf hin, dass vor allem statusorientierte Menschen, denen Geld und Erfolg besonders wichtig sind, den Zugewinn an Lebenszufriedenheit durch den Immobilienerwerb überschätzen.

Quellen: Studie IZA

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