Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten hat gleich mehrere Vorteile: Die in Ruhe mit viel Aufmerksamkeit angebauten Pflanzen schmecken meist besser als Industrieware. Des Weiteren habt ihr im eigenen Garten die Möglichkeit, das Saatgut selbst auszuwählen und somit auf gentechnisch veränderte Samen zu verzichten. Und letztlich könnt ihr euch ebenso chemische Pflanzenschutzmittel schenken.
Auch wenn die Temperaturen hierzulande selbst im März und April teilweise noch unter den Nullpunkt rutschen, ist es durchaus sinnvoll, so früh wie möglich den Anbau zu planen. Schließlich will alles gut vorbereitet sein, wenn dann auch das Wetter so weit ist, denn gut geplant ist halb geerntet. Wir verraten euch, wir ihr Schritt für Schritt zu frischen und gesunden Lebensmitteln aus dem eigenen Garten kommt.
1. Wieviel Selbstversorger steckt in mir?
Als echter Selbstversorger gilt gemeinhin nur, wer seinen kompletten Bedarf an Obst und Gemüse mit dem Anbau im eigenen Garten abdeckt. Keine Sorge, ganz so streng müssen wir es nicht angehen. Selbstversorger könnt ihr auch werden, wenn die Zeit knapp und der Platz begrenzt ist. Ihr müsst nicht gleich eine Fläche von 100 Quadratmetern beackern, es geht auch eine Nummer kleiner, zum Beispiel mit einem kleinen Gemüsebeet, das für die Grundversorgung ausreicht.
Ganz klar, ihr baut natürlich das an, was euch am besten schmeckt. Das sollte kein Problem sein, denn die Auswahl an Pflanzen ist groß genug. Als Anfänger fahrt ihr mit unkomplizierten, robusten Pflanzen am besten. Dazu gehören Kräuter, Salat, Mangold, Zucchini, Rote Bete, Radieschen, Bohnen oder Lauch. Auch Rüben wachsen recht schnell, besonders ertragreich sind zudem Gurken und Zwiebeln.
Obstsorten, die auch in unseren Gefilden gelingen, sind Erdbeeren und Himbeeren. Bei einem größeren Garten ist es sinnvoll, wenn ihr euch einen Zeitplan für die ganze Saison zu macht. Darin haltet ihr fest, was wann in welches Beet gesetzt oder gesät werden soll.
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3. Wie groß wird mein Beet?
Bevor ihr euch an die Auswahl der Gemüse-, Kräuter- und Obstpflanzen macht, legt ihr mithilfe einer Planzeichnung die Länge und Größe der Beete fest. Empfehlenswert ist eine Breite von 120 bis 130 cm, damit ihr das Beet später von allen Seiten aus gut erreichen könnt. Am besten teilt ihr euer Beet dann noch einmal in Quadranten ein. Natürlich könnt ihr auch mehrere Beete nebeneinander anlegen. Die Wege zwischen den einzelnen Beeten sollten mindestens 30 Zentimeter breit sein.
Mehr Platz für euer Beet bedeutet immer auch mehr Nützlinge, weniger Krankheiten und weniger Schädlinge und ihr habt gesunde Pflanzen, mehr Ertrag und bessere Qualität. Macht euch eine Liste der Pflanzen, die ihr dieses Jahr anbauen möchtet, und notiert, wie viel Fläche ihr für die Gemüsearten jeweils einplant. Bedenkt aber, dass ihr in ein größeres Beet auch mehr Arbeit und mehr Zeit investieren müsst.
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4. Wo steht mein Beet?
Die Beete sollten möglichst viel Sonne bekommen und daher nach Süden hin ausgerichtet sein. Auch die Windstärke ist wichtig: Manche Gewächse können Wind vertragen, andere reagieren empfindlich. Am besten legt ihr euren Garten zudem auf ebenem Gelände an. Auch die Bodenbeschaffenheit müsst ihr vor dem Anbau überprüfen. Sandiger Boden beispielsweise enthält zu wenige Nährstoffe, während lehmiger Boden oft zu sauer ist. Im Gartencenter bekommt ihr ein Set, mit dem ihr den Säure- und Nährstoffgehalt eures Bodens bestimmen könnt.
Damit sich eure ausgesäten Gemüsesorten optimal entwickeln können, ist das richtige Vorbereiten des Bodens entscheidend. Vor allem auf den Nährstoffgehalt des Bodens kommt es an. Vor allem Unkraut entzieht dem Boden Nährstoffe und Feuchtigkeit. Als erste Maßnahme solltet ihr daher sorgfältig umgraben. Allerdings ist Vorsicht geboten: Wenn ihr zu heftig buddelt, schädigt ihr wiederum den Boden.
Mit der Vorbereitung könnt ihr nach dem stärksten Frost beginnen, idealerweise im März. Unkraut, Steine und altes Pflanzenmaterial müsst ihr komplett entfernen, Boden vorsichtig spatentief umgraben. Ist der Boden sehr ausgezehrt, reichert ihr ihn mit Kompost an oder bringt Dünger aus.
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6. Kompostplatz einrichten
Damit wären wir auch gleich beim nächsten wichtigen Punkt: In jeden Selbstversorger-Garten gehört ein anständiger Komposthaufen. Wenn ihr organische Abfälle aus Garten und Küche kompostiert, habt ihr stets organischen Dünger und gehaltvollen Humus parat. Wie ihr Kompost zu Hause ganz einfach selber herstellen könnt, lest ihr folgendem Artikel:
Wenn ihr eure Anzucht plant, solltet ihr auch die Frucht- und Kulturfolge berücksichtigen, damit ihr nicht dieselben Pflanzenarten zweimal hintereinander an gleicher Stelle anbaut. Je nachdem, wie stark die Pflanzen dem Boden Nährstoffe entziehen, unterscheidet man nach Stark-, Mittel- und Schwachzehrern. Am einfachsten ist es, wenn ihr in eurem gevierteilten Beet jede Gruppe jährlich einen Quadranten weiterwandern lasst.
Nachdem ihr den Boden vorbereitet und gedüngt habt, beginnt zuerst mit Pflanzen, die einen hohen Nährstoffbedarf haben, den Starkzehrern. Es folgen die Mittel- und dann die Schwachzehrer. Im vierten Jahr könnt ihr mit einer Düngung dem Boden wieder Nährstoffe zuführen.
Daneben ist auch die Mischung der Kulturen im Beet wichtig: Wenn ihr Pflanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Bedürfnissen in einem Beet anbaut, begünstigen sie sich gegenseitig. Jede Pflanze zieht sich eine andere Nährstoffkombination aus unterschiedlichen Bodenschichten. Zudem erschwert es die Mischkultur auch Krankheiten oder Pilzen, sich im Beet breitzumachen.
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8. Jetzt geht's los!
Alles geplant? Sehr gut, dann kann es jetzt losgehen. Am besten besorgt ihr euch einen Aussaat-Kalender, damit ihr wisst, welche Pflanzen wann nach draußen können. Wenn ihr genügend Zeit habt, könnt ihr die Anzucht eurer Pflanzen noch selbst in Angriff nehmen. Wenn euch die Zeit knapp wird, könnt ihr auf das zeitaufwändige Vorziehen eigener Jungpflanzen verzichten und sie stattdessen auf dem Markt kaufen oder bei Versandgärtnereien im Internet bestellen – hier gibt es bei vielen Anbietern auch alles in Bio-Qualität.