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Landhaustüren: Trends, Modelle und Kosten


Landhaustüren unterscheiden sich nur in einigen kleinen Details von vollflächigen Zimmertüren. Aber die machen eben den Unterschied. Wir sagen euch, woran ihr eine klassische Landhaustür erkennt und welche Faktoren die unterschiedlichen Preise ausmachen.

  1. Was ist eine Landhaustür?
  2. Worauf ihr beim Kauf einer Landhaustür achten solltet
  3. Wovon hängen die Kosten für eine gute Landhaustür ab?
  4. Landhaustüren: Was sie kosten
  5. Aktuelle Landhaustüren-Trends
  6. Fazit zu Landhaustüren

Sollen sich Bauherren für Zimmertüren entscheiden, wählen viele die schlichte, vollflächige Variante. Dabei wirken Landhaustüren mit Füllung oft viel wohnlicher und passen nun wirklich nicht nur in alte Bauernhäuser. Auch in Neubauten sorgen sie als Teil der Inneneinrichtung für ein gemütliches und stilvolles Zuhause. Und die Kosten? Die hängen stark vom Material ab. Wir haben alle Informationen im Überblick.

Was ist eine Landhaustür?

Der Begriff Landhaustür bezieht sich auf eine bestimmte Art der Innenausstattung eines Hauses oder Wohnung – dem Landhausstil. Traditionelle Landhaustüren definieren sich zum einen durch typische dekorative Elemente, wie Füllungen in Kassettenoptik (Füllungstüren) und filigrane Fräsungen (Türfries), und zum anderen durch ihr Material. Sie werden oft aus stabverleimtem Massivholz oder Vollholz gefertigt und sorgen für ein eher gemütliches Ambiente.

Aber auf dem Markt der Zimmertüren gibt es keine wissenschaftlichen Definitionen. Heute gibt es auch Landhaustüren aus anderen Materialien, die im Handel auch unter dem Begriff "Stiltüren" laufen. In diesem Fall bezieht sich die Bezeichnung "Landhaustür" nur noch auf die typische Profilierung. Diese sind dann meistens aufgesetzt oder geprägt und nicht – wie in der rustikalen Massivholzvariante – gefräst. Es gibt lackierte Holzspan- oder MDF-Türen, Türen mit Echtholzfunier, mit Dekorfolien oder mit einer CPL-Beschichtung (Continuous Pressed Laminat).

Landhaustüren nutzen häufig Glaselemente, die sich gut in die Kassettenoptik integrieren lassen. Neben Zimmertüren gibt es auch Haustüren im Landhausstil. Auch da ist das klassische Material Massivholz.

Lange Zeit galt der bäuerlich geprägte Landhausstil eher als altbacken oder wurde nur in historischen Gebäuden verwendet. In den vergangenen Jahrzehnten hat er sich einen immer größeren Markt zurückerobert und wird nun auch mit eher moderner Inneneinrichtung kombiniert.

Landhaustüren passen heute nicht nur in gemütliche Bauernstuben. Schlichtere Ausführungen und Modelle mit viel Glas harmonieren zum Beispiel auch gut mit skandinavischem Design.

Man sieht eine Nahaufnahme einer Massivholztür mit klassischem Türfries.
Echte Landhaustüren erkennt ihr an ihren Füllungen in Kassettenoptik und dem typischen Türfries. Bei klassischen Massivholztüren wird er eingefräst.

Worauf ihr beim Kauf einer Landhaustür achten solltet

Wer sich für eine Landhaustür interessiert, sollte vor dem Kauf folgende Fragen klären:

  • Welches Material soll es sein? (Massivholz, Echtholzfunier, Laminat oder folienbeschichtet)
  • Legt ihr Wert auf Glaselemente, damit mehr Licht ins Zimmer fällt?
  • Sollen alle Zimmertüren gleich sein oder macht es Sinn, welche mit und welche ohne Glasausschnitt zu bestellen?
  • Reicht euch eine Standarddämmung, oder braucht ihr für bestimmte Zimmer einen höheren Schallschutz?
  • Was kostet die Tür (die Türen) und stimmt für euch das Preis-Leistungs-Verhältnis?
  • Gibt es eine Herstellergarantie?
  • Sind andere Käufer mit dem Modell oder dem Hersteller (Internetrecherche) zufrieden?
  • Ist die Tür "Made in Germany" oder wurde sie im Ausland produziert?
  • Wurde das Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung erzeugt (Siegel)?
  • Wie hoch ist der Pflegeaufwand (Echtholztüren müssen hin und wieder geölt oder gewachst werden)?

Wovon hängen die Kosten für eine gute Landhaustür ab?

Die Kosten einer Landhauszimmertür hängen in erster Linie vom Material ab. Türen aus Massiv- oder Vollholz sind teurer als Türen aus gepresstem Spanholz.

Während man lackierten Türen auf den ersten Blick oft nicht ansieht, aus welchem Innenleben sie bestehen, kann auch ein Laie schnell erkennen, wenn eine Tür aus purem, massivem Holz besteht. Und falls man sich doch nicht sicher ist, verrät ein Drüberstreichen, dass man es mit einem Naturprodukt zu tun hat. Denn in der Regel fühlt man die Maserung und die Wärme des Holzes. Türen aus Massivholz sind außerdem schwerer. Dadurch dämmen sie besser, brauchen aber oft auch stabilere Bänder (Scharniere), um sie aufrecht zu halten. Auch dieser Faktor schlägt sich im Preis nieder.

Insgesamt gesehen, liegen Landhaustüren auf dem Markt der Zimmertüren im mittleren und oberen Preissegment.

Auch diese Faktoren beeinflussen den Preis:

  • Türmaße (Sondermaße sind teurer)
  • Verarbeitung mehrerer Materialien (zum Beispiel zusätzliche Glasausschnitte)
  • Art der Verglasung
  • Stärke der Türzarge
  • Bänder
  • Beschläge (einfache Aluminiumdrücker kosten weniger als hochwertige Edelstahlgarnituren)
  • Produktionsort
  • Extraausstattung für einen barrierefreien Einbau für automatisches Öffnen und Schließen.

Zu den Kosten für Türblatt, Zarge und Beschlägen addieren sich die Kosten für die Lieferung und den Einbau. Während wir von einem DIY-Einbau von Außentüren (Haustüren und Kellertüren) aus Sicherheitsgründen eher abraten, können geübte Heimwerker eine Zimmertür durchaus selbst einbauen. Wie das geht, könnt ihr euch in folgendem Video anschauen.

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Landhaustüren: Was sie kosten

Landhaustüren aus Röhrenspanplatte bekommt ihr online oder im Baumarkt bereits ab 80 Euro. Einfache Massivholztüren aus Kiefer oder Fichte starten bei rund 120 Euro. Je aufwändiger die Verarbeitung und je wertvoller das verwendete Holz, desto teurer wird es (zum Beispiel aus Lärche, Ahorn, Eiche, Buche, Esche oder Kirschbaum). Das Mittelfeld bewegt sich zwischen 100 und 200 Euro pro Türblatt.

Hochwertige Landhaustüren mit Mehrfachlackierungen, in Sondergrößen, mit zwei Flügeln oder mit aufwändigen Lichtausschnitten können 300 Euro und mehr kosten.

Hinzu kommen die in der Regel nicht enthaltene Zarge, die Drückergarnitur und die Kosten für den Einbau. Auch wenn ihr den selbst übernehmt, ist er nicht umsonst, da ihr Material und Werkzeug benötigt.

Aktuelle Landhaustüren-Trends

Landhaustüren für den Innenraum gibt es in unzähligen Varianten. In den vergangenen Jahren dominierten im Online-Handel weiße Türen mit zwei oder vier Füllungen. Für echte Massivholztüren entschieden sich deutlich weniger Haus- und Wohnungsbesitzer. Hier stellen wir euch drei Hersteller und ihre Türen exemplarisch vor.

Vintage-Style mit Hang zu Bullerbü: Arto 31 von LEBODoors

Die Tür Arto 31 aus der Vintage-Reihe des Herstellers LEBODoors passt in viele Wohnumgebungen. In ein Häuschen im Schweden-Style ebenso wie in eine Altbauvilla in Hamburg, München oder Potsdam. Die schlicht-weiße Massivholztür hat einen dreifachen Lackaufbau und feine Fräsungen. Auch Sondergrößen oder der Einsatz verschiedenster Gläser sind auf Bestellung möglich. Über die Website des westfälischen Türenbauers könnt ihr bequem nach einem Fachhändler in eurer Nähe suchen. Dort könnt ihr euch nach konkreten Preisen erkundigen.

Eine gemütliche, helle Diele mit einer weißen Landhaus-Zimmertür.
Schlichte, weiße Landhaustüren, wie die Arto 31 aus der Vintage-Reihe von LOBODoors, passen gut zu einem nordischen Einrichtungsstil.

Unikate aus europäischen Wäldern von Haberl

Die Türen des österreichischen Türenbauers Haberl werden mit viel Liebe als Unikate gefertigt. Die Maserung lässt jede Tür ein bisschen anders aussehen. Das Holz der Massivholztüren stammt ausschließlich aus europäischen Wäldern und wird nur in österreichischen Sägewerken gekauft.

Diese Tür mit Mittelunterteilung wurde aus Fichtenholz gefertigt. Keine Frage, der klassische Landhausstil passt auch zu moderner Inneneinrichtung. Haberl legt Wert auf individuelle Beratung. Das Ziel: Die Tür soll nicht nur lange halten, sondern auch lange gefallen. Haberl-Türen sind keine Schnäppchen. Konkrete Preisanfragen könnt ihr direkt über die Website an den Hersteller richten.

Man sieht eine Landhaustür in Fichte. Daneben ein kleiner Beistelltisch.
Geölte oder gewachste Landhaustüren aus Massivholz (hier aus Fichte) harmonieren auch mit einer modernen Inneneinrichtung.

Jedes Astloch ein Qualitätsbeweis: Türen von Rubner

Innentüren aus Fichte bekommt ihr auch beim italienischen Türenhersteller Rubner. Im klassischen Landhausstil wird das Holz oft unbehandelt verwendet. Durch Ölen, Wachsen oder Beizen können aber auch dunklere oder farbige Oberflächen erzeugt werden.

Auch nach der Zahl der Astlöcher unterscheidet sich eine massive Holztür. Während früher jedoch astreine Oberflächen bevorzugt wurden, finden heute viele Käufer astige Innentüren viel interessanter. Auf der Website von Rubner könnt ihr euch einen Überblick über das breite Angebot an Innen- und Haustüren verschaffen.

Zu sehen ist eine Fichten-Innentür von Rubner in einem Flur.
In Kombination mit dunklen Holzwänden wirken helle Massivholztüren aus Fichte besonders spannend.

Fazit zu Landhaustüren

Zimmertüren im Landhausstil sind – in der Massivholzvariante – in der Regel teurer als Türen mit glatten, unprofilierten Türblättern. Dafür schenken sie einem Wohnraum aber Behaglichkeit und Wärme.

Durch die unterschiedliche Anzahl von Füllungsfeldern, Holzarten oder dem Einsatz von Glaselementen, habt ihr mit Landhaustüren eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten. Selbst wenn ihr in einem Raum kein Glas wollt, wirkt die Glastür zu einem anderen Raum dennoch harmonisch, wenn ihr bei einem Türmodell bleibt.

Bei den Kosten heißt es aufpassen. Der Preis für ein einzelnes Türblatt hört sich – selbst in der mittleren oder höheren Preisklasse – erstmal nicht dramatisch an. Bedenkt aber, dass ihr mehrere davon braucht. Hinzu kommen die Kosten für Zargen, Beschläge und den Einbau und ruck zuck wird der Spaß doch ziemlich teuer. Wir empfehlen euch, im Set (Türblatt, Zarge und Drücker) zu kaufen. So spart ihr pro Tür dann doch ein paar Prozent.

Unser abschließender Tipp: Die Türen sollen euch idealerweise Jahrzehnte lang gut gefallen. Entscheidet euch lieber für eine relativ zeitlose Ausführung. Eine Zimmertür soll zur Einrichtung passen, diese aber nicht dominieren.

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