Wer wegen Corona nun im Homeoffice arbeitet, der muss in diesem Jahr mit einer höheren Stromrechnung rechnen. Um wie viel höher die ausfallen könnte, haben die Energieexperten von Verivox ausgerechnet.
Wer täglich acht Stunden zu Hause arbeitet, statt ins Büro zu gehen, der verbraucht in dieser Zeit natürlich auch Strom, den er selbst bezahlen muss. Da in diesem Jahr wegen des Coronavirus erheblich mehr Menschen Homeoffice machen, haben die Energieexperten von Verivox ausgerechnet, um wie viel Euro die Stromrechnung für 2020 höher ausfallen könnte als üblich.
Sie haben dafür handelsübliche Geräte für den Heimarbeitsplatz herangezogen, die mit dem Energy Star gekennzeichnet sind. Für eine zusätzliche Mahlzeit pro Tag (das Mittagessen) wurde der halbstündige Betrieb eines Kochfeldes mit einer Leistung von 1,5 Kilowatt angenommen. Die Beleuchtung wurde mit einer zusätzlichen 9-Watt-LED-Lampe, die während der gesamten Arbeitszeit brennt, veranschlagt. Die Heizkosten wurden für ein freistehendes Einfamilienhaus mit einer Fläche von 130 Quadratmeter berechnet.
Das Ergebnis: Auf einen Musterhaushalt kommen bis zu 250 Euro pro Jahr Mehrkosten für Strom zu.
Wem jetzt vor Schreck der Stift aus der Hand fällt, den können wir beruhigen. Wie viel ihr wirklich an zusätzlichen Stromkosten berappen müsst, hängt stark von eurer Homeoffice-Ausstattung ab.
Stromkosten für die Bürogeräte
Wenn ihr nur einen Laptop benutzt, bleiben die Stromkosten niedrig, doch die Augen und die Körperhaltung können beeinträchtigt werden. Werden zwei sparsame Monitore zugeschaltet, steigt der Stromverbrauch und die jährlichen Stromkosten liegen bei rund 50 Euro. Kommt ein Desktop-Rechner mit leistungsfähiger Grafikkarte zum Einsatz, können die Kosten noch deutlich höher liegen.
Zum Vergleich: Für den Betrieb eines Laptops liegen die Stromkosten pro Arbeitstag im Schnitt bei etwa 15 Cent. Ein Desktop-Computer verbraucht mitsamt des angeschlossenen Bildschirms Strom im Wert von rund 50 Cent am Tag.
Weitere Kosten durchs Homeoffice
Wer mehr zu Hause ist, kocht auch mehr. Eine zusätzliche Mahlzeit pro Tag kann rund 50 Euro an zusätzlichen Stromkosten pro Jahr verursachen. Wie hoch die Kosten genau liegen, hängt von der Art der Mahlzeiten und der Energieeffizienz eures Herdes und Backofens ab. Auch hier können die Kosten je nach Nutzung noch deutlich höher sein.
Wer zu Hause arbeitet, schaltet darüber hinaus häufiger das Licht an, er lädt sein Smartphone vorrangig zu Hause auf und der Wasserkocher oder die Kaffeemaschine dürften auch häufiger in Benutzung sein. Doch all diese Punkte erhöhen eure Stromkosten nur leicht.
Zu Hause das Smartphone aufzuladen, kostet unter einem Euro pro Jahr. Auch die Kosten für die zusätzliche Beleuchtung und den Wasserkocher für Kaffee oder Tee fallen kaum ins Gewicht. Die zusätzlichen Kosten des Musterhaushaltes für diese Posten liegen bei rund 15 Euro pro Jahr.
Heizkosten für das Arbeitszimmer
Befindet sich der Heimarbeitsplatz in einem eigenen Arbeitszimmer, werden auch Heizkosten dafür fällig. Bei einem Einfamilienhaus mit einem 20 Quadratmeter großen Arbeitszimmer waren das in der vergangenen Heizperiode 2019/2020 rund 145 Euro Gaskosten pro Jahr.
Die zusätzlichen Energiekosten, die durch den Heimarbeitsplatz entstehen, sollten durch den Arbeitgeber bezahlt werden. Doch die genaue Trennung von privater und beruflicher Nutzung ist sehr kompliziert. Daher bietet es sich an, dass der Arbeitgeber die zusätzlichen Kosten durch einen Pauschalbetrag ausgleicht.