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Heizungsbauer beklagen tausende von Stornierungen wegen des Klimapakets


Die Interessenvertretung der Heizungsbauer übt starke Kritik am Klimapaket. Viele Kunden sind verunsichert und warten auf die konkrete Umsetzung der Beschlüsse. Die Folge: Zahlreiche Aufträge werden zurückgezogen.

  1. Verluste in dreistelliger Millionenhöhe
  2. Welche Förderbausteine werden auch Gesetz?
  3. Kritik an den bisher bekannten Fördermaßnahmen

Kaum ist es beschlossen, sorgt es auch schon für den ersten Ärger. Das Klimapaket der Bundesregierung zur CO2-Reduzierung hat nach Angaben des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) beim Heizungsbau zu Auftragsstornierungen in dreistelliger Millionenhöhe geführt.

Verluste in dreistelliger Millionenhöhe

Eine vom ZVSHK durchgeführte Befragung der Mitgliedsbetriebe ergab Erstaunliches. Danach wurden allein in den vier Wochen nach Bekanntgabe der geplanten neuen Fördermaßnahmen bei mehr als einem Drittel der rund 24.000 Innungsbetriebe im Schnitt je zwei Aufträge storniert.

Grund dafür ist nach Einschätzung des Verbandes die noch völlig unklare künftige Förderung im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Der Gesetzesentwurf dafür wurde vor kurzem vom Bundeskabinett beschlossen. Das GEG soll in Zukunft die Fördermaßnahmen für energetische Sanierungen regeln, die konkrete Ausgestaltung ist aber erst in Teilen vorhanden.

Welche Förderbausteine werden auch Gesetz?

Eben diese unklare Festlegung der neuen Förderbausteine, Austauschprämien und steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten führt laut ZVSHK zu einer erheblichen Verbraucherverunsicherung. "Potenzielle Investoren", so Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, "warten erst einmal ab, welche der in Aussicht gestellten Förderungen zum Heizungsaustausch tatsächlich zu Gesetzesvorgaben werden." Das Heizungsbauerhandwerk fordert deshalb gemeinsam mit der Heizungsindustrie die Politik auf, Fördermaßnahmen auch rückwirkend zu gewähren.

Kritik an den bisher bekannten Fördermaßnahmen

Der Verband bemängelt auch die bisher bekannt gewordenen Fördermaßnahmen im Rahmen des GEG. Die steuerliche Förderung von 20 Prozent auf drei Jahre, eine Austauschprämie für Ölheizungen von bis zu 40 Prozent der Investitionskosten und KfW-Zuschüsse derzeit von bis zu 15 Prozent der Investitionssumme sind nach Ansicht der Interessensvertretung der Heizungsbauer für den Verbraucher nicht verständlich genug. "Hier beginnt für unsere Handwerker und ihre Kunden das große Rechnen. Wir brauchen eine klare Vereinfachung und Gleichstellung der Fördermaßnahmen sowie im Beratungsinteresse diesbezügliche Transparenz“, sagt Helmut Bramann.

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