Ein kleines Mädchen kuschelt auf einem Sessel mit ihrem Hund

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Haustiere für Kinder: Welche Tiere eignen sich für welches Alter?


Hund, Katze oder Hamster? Irgendwann keimt er in fast jedem Kind auf: der Wunsch nach einem Haustier. Doch nicht jeder tierische Weggefährte ist kindkompatibel. Wir verraten euch, wie ihr das passende Haustier für euren Nachwuchs findet.

  1. Verantwortung üben: Haustiere helfen bei der Erziehung
  2. Sind Haustiere ein Gesundheitsrisiko?
  3. Wie finde ich das passende Haustier für mein Kind?

Es gibt in der Kindererziehung ein paar Situationen, die erfordern einen kühlen Kopf und idealerweise etwas Vorbereitung: der erste Kindergeburtstag zum Beispiel, das Gespräch über Bienen und Blumen oder auch der oft hartnäckige und ständig wiederholte Wunsch nach einem Haustier. Doch bevor ihr direkt klein beigebt und in die nächste Tierhandlung düst, solltet ihr euch vorab ein paar Gedanken über das oder gar die neuen Familienmitglieder machen – vorausgesetzt natürlich, ihr seid grundsätzlich mit einem Haustier einverstanden und habt das Tier nicht ohnehin schon vor der Geburt eures Kindes gehabt.

Verantwortung üben: Haustiere helfen bei der Erziehung

Während sich Pferd, Pony oder Einhorn als Haustierwunsch noch relativ einfach argumentativ widerlegen lassen, wird es bei den Klassikern wie Hund oder Katze schon schwieriger. Als Eltern kommen euch da vielleicht als erstes der Aufwand und die Kosten in den Sinn – die in jedem Fall in euren Verantwortungsbereich fallen. Aber ein Haustier, allen voran Hund und Katze, hilft euch sogar bei der Erziehung.

Schon früh in der Kind-Haustier-Beziehung lernt euer Nachwuchs, dass Haustiere kein Spielzeug sind, das immer genau dann "funktioniert", wenn Kind sich das wünscht. Vielmehr lernt es auf natürlichem Weg, dass der flauschige Vierbeiner zwar toll zum Kuscheln geeignet ist, aber eben auch seinen eigenen Kopf hat. Ist dem Hund gerade nicht zum Toben zumute oder möchte die Katze jetzt lieber ihre Ruhe haben, tadeln sie das Kind auf ihre Weise, wenn dieses die Signale ignoriert.

Verantwortung erlernen und zu übernehmen für ein anderes Lebewesen und dessen Bedürfnisse zu berücksichtigen, sind Erfahrungen, die junge Menschen schnell verinnerlichen. Gleichwohl bedeutet die Anschaffung eines Haustieres auch Arbeit, in die der Nachwuchs gerne miteinbezogen werden darf. Weniger angenehme Aufgaben wie Stallpflege, Gassi gehen oder Arztbesuche werden nunmal genauso Teil des neuen Familienlebens.

Macht euch bewusst: So sehr ein Haustier euer Leben, und speziell das eures Kindes, bereichert, liegt die Hauptverantwortung immer bei euch. Als Familienoberhaupt obliegt euch, dafür zu sorgen, dass auch eure Tiere gesund sind, sich wohl fühlen und ihren Bedürfnissen entsprechend artgerecht versorgt werden.

Sind Haustiere ein Gesundheitsrisiko?

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den ihr berücksichtigen solltet, betrifft die Gesundheit. Kinder, die in einem Haushalt mit Tieren leben, sind aktiver und bewegen sich mehr. So stärken sie nebenbei ihre Abwehrkräfte und ihr Immunsystem. Zumal Hunden und Katzen gerne nachgesagt wird, dass sie allein durch ihre Anwesenheit eine beruhigende Wirkung auf ihr Umfeld haben, was unter anderem Stress reduziert. Wer schon mal ausgiebig mit einem Haustier gekuschelt hat, dürfte das bestätigen.

Allerdings können sich durch Haustiere auch ungebetene Gäste einschleichen. Parasiten wie Würmer oder Flöhe stellen ein potenzielles Gesundheitsrisiko dar. Vorbeugende Maßnahmen wie regelmäßige Wurmkuren sind Pflicht bei Hund und Katze. Gleiches gilt für die Tetanusimpfung des Nachwuchses. Problematisch sind Haustiere auch bei Allergien. Solltet ihr bereits unter Asthma oder Allergien leiden, ist das Risiko hoch, dass auch euer Kind eine überempfindliche Abwehrreaktion entwickelt. Dann wäre ein Haustier keine gute Idee.

Wie finde ich das passende Haustier für mein Kind?

Steht der Entschluss fest, bleibt noch die Frage: Welches Haustier passt zu meinem Kind? Für nahezu jedes Alter am besten geeignet sind – wenig überraschend – Hund oder Katze. Weil aber auch Kaninchen, Hamster oder Wellensittich gerne mal auf den Wunschzetteln auftauchen, schauen wir uns die potenziellen neuen Mitbewohner mal im Detail an.

Katze: Die Königin der Haustiere

2019 lebten 14,9 Millionen Katzen allein in deutschen Haushalten. Das macht sie zahlenmäßig zum beliebtesten Haustier. Die Vorteile liegen auf der Hand: Katzen sind eigenständig, pflegeleicht und reinlich. Eure Wohnsituation entscheidet darüber, ob ihr eine oder mindestens zwei Katzen anschaffen solltet. Reine Hauskatzen, die die eigenen vier Wände nie verlassen, langweilen sich alleine und brauchen deshalb einen Artgenossen zur Gesellschaft. Ein Kind kann diese Lücke nicht schließen.

Auch wenn die Samtpfoten gelegentlich regelrecht nach Streicheleinheiten verlangen, kann es genauso schnell wieder vorbei sein mit den kuscheligen Momenten. Mit Kratzen und Beißen signalisieren Katzen, dass das Bedürfnis nach Nähe wieder abgeklungen ist. Für Kinder sind Katzen als Spielpartner deshalb nur bedingt zu empfehlen, weil sie sich längst nicht alles gefallen lassen, zum Beispiel sie am Schwanz zu ziehen. Gleichwohl können Stubentiger fürsorgliche Tröster sein, die es sich auf dem Schoss gemütlich machen, sich stundenlang streicheln lassen und dabei wohltuend schnurren.

Katzen sind für Kinder ab vier oder fünf Jahren gut geeignet. In dem Alter fangen Kinder an zu verstehen, dass Haustiere ihren Rückzugsort benötigen, in dem sie in Ruhe gelassen werden möchten. Gleiches gilt übrigens auch umgekehrt: Das Kinderzimmer, mindestens aber das Kinderbett, sollte generell tierfreie Zone sein.

Darüber hinaus sind Kinder ab dem Grundschulalter in der Lage, die Fellpflege zu übernehmen und sie zu füttern. Das Katzenklo solltet aber weiterhin ihr sauber machen – idealerweise regelmäßig, da sich sonst gesundheitsgefährdende Erreger in den Hinterlassenschaften bilden können.

Hund: Der beste Freund des Menschen

Mit über zehn Millionen Vertretern in deutschen Haushalten steht der Hund auf Platz zwei der Beliebtheitsskala. Als einziges Haustier fällt für den Hund jährlich eine Steuer an, die unter anderem anhand der Rasse bemessen wird und von Kommune zu Kommune unterschiedlich hoch ausfällt. Hunde und Katzen dürfen nicht pauschal vom Vermieter verboten werden. Im Einzelfall darf der Vermieter euch aber die Haltung des Haustiers verbieten.

Bei Kindern beliebt sind Rassen wie Golden Retriever, Labrador oder Collie-Arten, da sie als besonders besonnen, umgänglich und geduldig gelten. Ab vier bis fünf Jahren sind Kinder alt genug, um einen Hund um sich haben zu können. Der oft als bester Freund des Menschen bezeichnete Vierbeiner gilt nicht umsonst als Familienmitglied. Denn von allen Haustieren erfordert er die meiste Aufmerksamkeit. Mehrmals täglich Gassi gehen wird zum festen Ritual, das unabhängig vom Wetter stattfinden muss. Damit euer Kind diese Aufgabe übernehmen kann, sollte es mindestens zehn Jahre alt sein, um das Tier unterwegs gefahrlos führen zu können.

Da Hunde Rudeltiere sind, neigen sie vor allem in jungen Jahren dazu, ihren Rang im Familienverband immer mal wieder auf die Probe zu stellen. Das kann für Kleinkinder schnell gefährlich werden. Daher sollte das Kind nie mit dem Hund alleine gelassen werden, sondern nur unter Aufsicht mit ihm spielen dürfen.

Wie Kinder benötigen auch Hunde Erziehung, unabhängig von Rasse und Größe. Der Besuch einer Hundeschule sollte Pflicht für jeden verantwortungsvollen Erwachsenen sein, da Hunde eine direkte Ansprache und Kommandos brauchen, um sich in das Familiengefüge zu integrieren. Das wird leicht vernachlässigt, ist aber gerade für den Hund besonders wichtig.

Ein Kind hält ein kleines Meerschweinchen in den Händen
Meerschweinchen brauchen viel Platz und einen Partner, um sich unter Menschen wohl zu fühlen.

Meerschweinchen und Hamster: Beliebt, aber ungeeignet

Wer die Verantwortung scheut, die Hund und Katze mit sich bringen, greift vielleicht lieber zu einem Nagetier wie Meerschweinchen oder Hamster. Beide sind allerdings nur bedingt für Kinder als Haustiere zu empfehlen. Denn eigentlich sind beides keine Schmusetiere. Zwar gewöhnen sich Meerschweinchen mit der Zeit an ihre Halter, die Nähe zu ihnen suchen sie aber nur selten. Lieber ist ihnen da schon ein Artgenosse. Meerschweinchen sollten mindestens zu zweit gehalten werden und ausreichend Auslauf in ihrem Gehege haben, mindestens zwei Quadratmeter pro Tier sind Minimum. Ein kleiner Stall in der Wohnzimmerecke ist keine artgerechte Haltung.

Darüber hinaus lassen sich Meerschweinchen ungern auf den Arm nehmen. Die typische Greifbewegung von oben weckt in ihnen den Fluchtinstinkt, da Raubvögel ebenfalls von oben angreifen. Bei drohender Gefahr setzen sie sich deshalb mit Zähnen und Krallen zur Wehr, was schnell zu kleinen, blutenden Wunden und Tränen bei Kindern führen kann. Geeignet sind Meerschweinchen ab etwa vier Jahren, wobei es wichtig ist, dass euer Kind auch hier den richtigen Umgang früh erlernt. So sollte das Gehege nicht im Kinderzimmer stehen und klar sein, dass Meerschweinchen keine Kuscheltiere sind.

Hamster kommen als tierische Freunde noch weniger in Frage. Die Einzelgänger sind nachtaktiv und möchten tagsüber in Ruhe gelassen werden. In freier Natur legen Hamster pro Nacht mehrere Kilometer zurück. In Käfighaltung rennen sie stattdessen zu später Stunde in ihren Laufrädern, was viel Lärm verursacht. Zudem können Hamster zwar handzahm werden, richtig zutraulich allerdings nicht. An ihren Haltern zeigen sie nur wenig proaktives Interesse.

Kleinkinder können ihre Kraft oft noch nicht richtig einschätzen. Deshalb besteht die Gefahr, dass sie das Tier ungewollt ernsthaft verletzen, wenn sie es auf den Arm nehmen und an sich drücken. Entwischt ein Hamster mal, steht gerne Möbelrücken an, da die Kleintiere in die winzigsten Nischen verschwinden – und dort Kabel, Wände und Möbel anknabbern.

Kaninchen als Haustiere: Kuschelig und unkompliziert

Für Kaninchen gilt im Grunde das Gleiche wie für Meerschweinchen. Sie sind unkomplizierte Haustiere, sofern sie genügend Auslauf und Platz haben und mindestens zu zweit gehalten werden. Bitte nicht mit Meerschweinchen gemeinsam halten. Das Gehege sollte spätestens alle paar Tage gereinigt werden, da Kaninchen dazu neigen, sich eine feste Ecke für ihren Toilettengang zu suchen, der schnell anfängt zu stinken.

Bei Kaninchen hängt es von der Rasse und dem Charakter des Tieres ab, wie zutraulich es ist und welches Vertrauen es in seinen Menschen entwickelt. Manche Mümmelmänner ergreifen die Flucht, sobald sie Fremdbewegung wahrnehmen. Andere wiederum laufen gezielt auf Menschen zu, springen auf den Schoß und klappern vor Entspannung mit den Zähnen, wenn sie gestreichelt werden.

Kinder können zumindest bei der Fütterung ab vier bis fünf Jahren helfen, indem sie ihnen frischen Löwenzahn pflücken oder Zweige in den Stall legen. Die Reinigung und Krallenpflege obliegt natürlich auch hier eher den Eltern.

Ein Sittich sitzt auf der Schulter eines Mädchens
Vögel wie Sittiche oder Papageien können durchaus zutraulich werden.

Sittiche: Flugschau im Wohnzimmer

Die naturschönen Wellensittiche genießen ihr neues Zuhause vor allem in Partnerschaft. Zu zweit benötigen die Sittiche einen entsprechend großen Käfig. Unabhängig von dessen Größe sollten die Vögel mehrmals am Tag die Möglichkeit haben, in der Wohnung fliegen zu dürfen. Deshalb ist es wichtig, Kinder bei Vogelhaltung rechtzeitig beizubringen, Türen und Fenster immer geschlossen zu halten. Denn ist der Vogel erstmal rausgeflogen, war es das in der Regel mit dem schönen Gezwitscher.

Sittiche sind wie Fische eher Tiere zum Beobachten. Die Interaktion mit ihnen beschränkt sich meistens auf das Füttern und die Käfigreinigung. Manche Vogelarten werden durchaus zutraulich und setzen sich zum Beispiel auf die Schulter, um sich aus dem Mund heraus füttern zu lassen.

Vogelkäfige haben ebenfalls im Kinderzimmer nichts verloren. Die Tiere werfen das Einstreu gerne raus, verlieren Gefieder und machen mitunter ganz schön Krach.

Fische: Haustiere zum Anschauen

Nach dem Kinoerfolg von Disneys "Findet Nemo" standen Fische vermutlich sehr hoch auf der Wunschliste vieler Kinder. Dabei sind die putzigen Meeresbewohner nur eingeschränkt für Kinder zu empfehlen. Auch hier beschränkt sich der direkte Kontakt auf zuschauen und füttern. Anfassen und streicheln lassen sich Fische logischerweise nicht. Überhaupt zeigen sie an ihrer Umgebung außerhalb des Aquariums wenig Interesse.

Wer sich für Fische begeistern kann, benötigt vorab allerdings einiges an Vorwissen. Jede Fischart stellt andere Anforderungen an Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt, Platz, Ausstattung und Fütterung. Die Reinigung eines Aquariums nimmt zudem mindestens eine Stunde in Anspruch und kann von Kindern nicht durchgeführt werden. Immerhin lösen Fische keine Allergien aus.

Quellen: Statista

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