Für viele gehören Hund und Katze zur Familie. Aber sollten die kleinen Lieblinge auch mit ins eigene Bett? Was für Hund und Katze im Bett spricht – und was dagegen.
Rund 35 Millionen Haustiere leben nach aktuellen Schätzungen in deutschen Haushalten. Katzen sind dabei die beliebtesten tierischen Mitbewohner der Deutschen. 15 Millionen der kleinen Schmuser leben in Deutschland, gefolgt von rund zehn Millionen Hunden. Für viele gehört der haarige Mitbewohner ganz einfach zur Familie. An der Frage, ob Hund und Katze aber auch etwas im Schlafzimmer oder gar im Bett verloren haben, scheiden sich indes die Geister der Haustierhalter. Sollte das Tier auch mit ins Bett von Frauchen und Herrchen dürfen? Wir haben die Argumente dafür und dagegen – und wagen uns an ein Fazit.
Mit Haustieren im Bett schlafen – das spricht dafür
1. Schlaffördernd
Dass Haustiere im Schlafzimmer den eigenen Schlaf stören, ist ein großer Vorbehalt vieler Halter. Eine im Jahr 2017 vorgestellte Studie der Mayo-Schlafklinik im US-amerikanischen Arizona kommt jedoch zu einem anderen Ergebnis. Demnach wirkte sich die Anwesenheit von Hunden und Katzen im Schlafzimmer beruhigend auf die meisten Probanden aus – und sorgte damit für einen besseren Schlaf.
"Wir haben festgestellt, dass sich viele Menschen sicher und geborgen fühlen, wenn sie mit ihren Tieren in einem Raum schlafen", erklärte die Leiterin der Studie, Dr. Lois Krahn. "Das wiederum ist schlaffördernd." Nur 20 Prozent der Studienteilnehmer gaben hingegen an, dass die Tiere mit Schnarchen und nächtlichen Ausflügen oder Toilettengängen ihre Nachtruhe störten.
2. Gesundheitsfördernd
Nicht nur ein gesunder Schlaf wirkt sich bei Haustierhaltern, die ihren Vierbeiner mit ins Schlafzimmer lassen, positiv auf das Wohlbefinden aus. Wenn Frauchen oder Herrchen keine Allergien oder andere asthmatische Krankheiten haben, können Hunde und Katzen auch im Bett förderlich für die Gesundheit sein.
Durch ihre beruhigende Wirkung wird Stress reduziert, was sich positiv auf die Herzgesundheit auswirkt. Auch die körpereigenen Abwehrkräfte werden durch den ständigen Kontakt mit den Tieren gestärkt.
3. Sicherheit und Geborgenheit
Einen besonderen Effekt von Haustieren im Bett stellten die US-Schlafforscher bei alleinschlafenden Probanden fest. Singles oder Menschen, deren Partner viel unterwegs ist, sprachen besonders positiv über die Sicherheit und Geborgenheit, die ihnen ihr Haustier im Bett vermittle.
"Menschen, die alleine und ohne Partner schlafen, gaben an, mit einem Tier an der Seite wesentlich besser und tiefer schlafen zu können", sagte Studienleiterin Krahn. Besonders Haustierhalter, die ihren Liebling tagsüber nicht sehen, wollen ihrem vierbeinigen Freund dafür nachts ganz nah sein.
Haustiere im Bett – was dagegen spricht
1. Hygiene
Katzen- oder Hundehaare, Parasiten oder gar Krankheitserreger – hygienische Vorbehalte schrecken viele Haustierhalter ab, den kleinen Mitbewohner im eigenen Bett schlafen zu lassen. Gerade Allergikern und Asthmatikern ist davon auch grundsätzlich abzuraten. Wer in Tieren vor allem Krankheitsschleudern sieht, wird mit seinem Vierbeiner aber wohl generell nicht glücklich.
Wer sich aber dafür entscheidet, sollte in jedem Fall oft die Bettwäsche wechseln – bis zu einmal pro Woche, empfehlen Experten. Außerdem sollten Hunde und Katzen, die unter die Bettdecke von Frauchen und Herrchen schlüpfen, vierteljährlich entwurmt werden. Wer Angst vor Zecken und Flöhen hat, kann zudem mit einem Spot-on-Präparat in den Nacken des Tieres für Beruhigung sorgen.
2. Kinderbett
Ist die Frage nach dem Haustier im Bett bei Erwachsenen eine Geschmacksache, gilt für Kinderbetten grundsätzlich: Hier sollten Hund und Katze nicht hinein. Denn neben der potentiellen Gefahr von Infektionskrankheiten – vor allem bei Freigängern – besteht bei Kindern auch ein Verletzungsrisiko. Im Kinderzimmer sollten besonders größere Tiere ohnehin nur unter Aufsicht sein, empfehlen Experten.
3. Rangprobleme
In seltenen Fällen kann es Rangprobleme geben, wenn Hunde ins Bett des Halters schlafen dürfen. Das stärkt zwar die Beziehung zwischen Mensch und Tier, kann aber auch zu Verhaltensproblemen führen. Dies können unerwartete Aggressionen gegenüber Fremden aufgrund eines verstärkten Beschützerinstinktes sein. Oder auch gegenüber dem neuen Partner, der aus dem Bett gedrängt oder erst gar nicht hineingelassen wird.
Fazit: Hund oder Katze im Bett schlafen lassen?
Unser Fazit kann angesichts der Argumente nicht eindeutig ausfallen: Die Frage, ob Hund oder Katze nachts mit ins Bett dürfen, muss jeder Haustierhalter für sich selbst beantworten. Entscheidend ist, dass sich Mensch und Tier wohlfühlen.
In jedem Fall gilt: Wer nicht auf die nächtliche Nähe seines Lieblings verzichten möchte, sollte aber durch regelmäßige Wechsel der Bettwäsche und Entwurmen der Tiere für Hygiene sorgen.