Fenster, die man kippen und mit Rollläden verdunkeln kann? Was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, sorgt im Ausland für Begeisterungsstürme. Und auch unsere Lüftungskultur wird anderswo bestaunt.
Die Welt staunt über die deutsche Fensteröffnungskultur. Bei Youtube gibt es unter dem Stichwort "German Windows" eine Reihe von Videos, in denen vor allem Amerikaner regelrecht von unseren Fenstern schwärmen. Sogar von Magie ist da die Rede.
Youtuber lieben deutsche Fenster
Der Amerikaner Cory Chance lässt sich sechseinhalb Minuten über die magischen deutschen Fenster aus, die man kippen kann und die sogar Rollläden haben, mit denen man das Zimmer komplett verdunkeln kann. Er fragt sich, warum es so etwas nicht auch in Amerika gibt.
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Dana Newman hat ihr Video folgendermaßen betitelt: "German Windows are amazing". Darin sagt sie: "Das Konzept, Fenster zu kippen, war mir völlig unbekannt". Und dass man sogar Balkontüren kippen kann, das lässt die junge Amerikanerin regelrecht ausflippen.
Ein Kommentator des Videos, ebenfalls Amerikaner, schreibt, es gebe viele Dinge, die er in Österreich vermisse, aber es gebe in Amerika nichts Vergleichbares wenn es um österreichische oder deutsche Fenster gehe. "Sie sind uns ein oder zwei Jahrhunderte voraus!"
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Lynet Amimo, gebürtige Kenianerin, ist einer Meinung mit den amerikanischen Youtubern: "German Windows Are the best" heißt ihr Video und sie ist begeistert darüber, dass man mit den Rollläden die Wohnung komplett verdunkeln kann.
Kippmechanismen und Scharniere an Fenstern sind für uns vollkommen selbstverständlich. In anderen Gegenden der Welt – wie Amerika – gibt es sie nicht. Dort schiebt man die Fensterscheiben häufig nach oben oder unten, um frische Luft hereinzulassen. Von außen reinigen können die Bewohner höherer Stockwerke ihre Fenster oft nicht. Und auch in Sachen Wärmedämmung und Schallschutz sind deutsche Fenster unerreicht.
Was die Youtuber wohl zu folgenden Fenstern sagen würden, die noch viel mehr können, als nur gekippt zu werden?
Der britische Guardian staunt über deutsches Lüften
Während die Youtuber vor allem den Kippmechanismus deutscher Fenster und Balkontüren sowie Rollläden bewundern, staunt die Berlin-Korrespondentin des britischen Guardian angesichts unserer häuslichen Ventilationsmaßnahmen. Sie schreibt: "Deutsche öffnen ihre Fenster zweimal täglich, sogar im Winter!" Und sie bezeichnet Lüften als so etwas wie eine nationale Obsession.
Man kenne in Deutschland die ausgefeilten Techniken, wie etwa "Stoßlüften" und "Querlüften", erklärt sie ihren Landsleuten. Wie die Youtuber staunt sie darüber, dass deutsche Fenster mit ausgefeilten Scharnieren ausgestattet sind und sich in unterschiedliche Richtungen öffnen lassen, um "varying degrees of Lüften" zu ermöglichen.
Der Guardian schreibt aber auch, dass "Lüften" auch in Deutschland nicht unumstritten sei. Kaum werde ein Fenster geöffnet, schon finde sich jemand, der sich über den Zug beschwere, typischerweise mit den Worten "erfroren sind schon viele, erstunken ist noch keiner".
Im Zuge der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus, zu denen auch häufiges Lüften zählt, dürften Lüftungsbefürworter diesen Winter hingegen ein starkes Argument an die Hand bekommen: Erstunken ist vielleicht noch keiner, aber was, wenn die dicke Luft vor Aerosolen nur so trieft?