Wo lebt es sich am besten? Geht es nach einer Studie des britischen "Economist", ist Frankfurt am Main Deutschlands lebenswerteste Stadt. In die weltweite Top 10 schafft es aber keine deutsche Stadt.
Demnach ist Wien die lebenswerteste Stadt der Welt. Doch auch zwei deutsche Städte haben es in die Top 20 geschafft: Frankfurt am Main liegt auf dem zwölften Rang, Hamburg auf Platz 18. München gehört überraschend nicht zu den Top-Städten.
Folgen des Klimawandels erstmals berücksichtigt
Insgesamt wurden 140 Städte bewertet. Die Kriterien: Lebensstandard, Kriminalitätsrate, Gesundheitsversorgung, Kulturangebot, Umwelt, Schulsystem und städtische Infrastruktur. Die Folgen des Klimawandels sind 2019 zum ersten Mal Teil der Statistik – nicht ohne Auswirkungen auf die Rangfolge. So sind zum Beispiel Neu Delhi und Kairo deshalb abgerutscht. Luftverschmutzung, mangelnde Wasserversorgung und hohe Temperaturen sind dabei laut Studie die Gründe.
Wien hingegen ist schon zum zweiten Mal in Folge die lebenswerteste Stadt im Economist-Ranking. Von 100 möglichen Punkten erreichte die österreichische Hauptstadt ganze 99,1 – ein fast perfektes Ergebnis. Für Wien sprechen laut Studie der gut ausgebaute Nahverkehr, die moderaten Mieten, das Kulturangebot und das saubere Trinkwasser aus den Alpen. Außerdem erwähnen die Autoren die Architektur und die Kaffeehauskultur der österreichischen Hauptstadt.
Lebenswerteste Stadt: Acht Europäer in der Top 20
Knapp hinter Wien landet das australische Melbourne im Ranking mit 98,4 Punkten. Wien konnte die Hauptstadt des Bundesstaats Victoria 2018 vom ersten Platz verdrängen. Hinter Melbourne folgen Sydney (Australien, 98,1 Punkte), Osaka (Japan, 97,7 Punkte), Calgary (Kanada, 97,5 Punkte) und Vancouver (Kanada, 97,3 Punkte).
Außerdem befindet sich mit Kopenhagen (Dänemark, 96,8 Punkte) auf dem neunten Rang eine weitere europäische Hauptstadt unter den Top Ten. Unter den Top 20 sind insgesamt acht Städte aus Europa vertreten.
Paris, im vergangenen Jahr noch auf Rang 18, hat sich in diesem Jahr mit Platz 25 aus den lebenswertesten 20 Städten verabschiedet. Der Grund: die teilweise gewaltsamen Proteste rund um die Gelbwesten-Bewegung.
Die Schlusslichter im Städteranking
Die am wenigsten lebenswerten Städte der Welt sind:
Damaskus (Syrien, 30,7 Punkte) auf dem 140. Platz
Lagos (Nigeria, 38,5 Punkte, Platz 139)
Dhaka (Bangladesch, 39,2 Punkte, Platz 138)
Tripolis (Libyen, 40,4 Punkte, Platz 137).
Beste Work-Life-Balance in Helsinki
Der Global Liveability Index ist nicht die einzige Studie, die sich mit der Lebensqualität von Städten beschäftigt. Und nicht alle kommen zu dem gleichen Ergebnis.
Das Technologie-Unternehmen Kisi vergleicht Metropolen zum Beispiel hinsichtlich der Work-Life-Balance. Demnach ist das Verhältnis von Arbeit und Freizeit in der finnischen Hauptstadt Helsinki am besten, gefolgt von München. Besonders in Sachen Sicherheit konnte die bayerische Landeshauptstadt hier punkten. Und sie bleibt nicht der einzige deutsche Vertreter in den Top Ten: Hamburg schafft es auf Rang vier, Berlin auf Platz sechs.
Auch im "Quality of City Ranking" der Unternehmensberatung Mercer liegt Wien auf dem ersten Platz, gefolgt von Zürich. Doch hier finden sich gleich drei deutsche Städte unter den lebenswertesten zehn Metropolen der Welt: München (Platz 4), Düsseldorf (Platz 6) und Frankfurt (Platz 7).