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Die höchsten Wohngebäude Deutschlands: Der Trend geht zu Wohntürmen


Wohnhochhäuser liegen im Trend. Mit immer noch höheren Entwürfen überbieten Architekten sich gerade ständig. Doch schon seit den 70er Jahren stehen in Deutschland zahlreiche Wohntürme. Wir stellen euch die Top 7 der höchsten Wohnhochhäuser in Deutschland vor.

Wohnhochhäuser haben in Deutschland kein gutes Image. Bei Umfragen nach der Wunschwohnung landen Wohntürme regelmäßig auf dem letzten Platz. Wenig verwunderlich: Denn in den 1960er- und 70er-Jahren prägten Wohnhochhäuser in erster Linie soziale Brennpunkte von Städten. Viel Wohnraum auf wenig Platz zu schaffen, das galt damals für viele Städte als oberstes Ziel und so bauten sie vor allem in eine Richtung: nach oben.

Doch momentan legen Wohntürme ihren schlechten Ruf ab. Das Leben im Wolkenkratzer wird en vogue – was es in Metropolen wie New York, London oder Paris schon lange ist. Überall in Deutschland entstehen Wohntürme; 2020 wird das neue, höchste Wohngebäude Deutschlands eröffnet: der Grand Tower in Frankfurt.

Die Zielgruppe für Penthouses in schwindelerregenden Höhen ist dabei keineswegs mehr sozial schwach, sondern außerordentlich gut betucht. Dabei übertrumpfen sich die Architekten mit immer höheren Entwürfen ständig gegenseitig.

Doch wo steht es denn, das höchste Wohnhochhaus des Landes? Wir stellen die höchsten Wohngebäude Deutschlands – in umgekehrter Reihenfolge – vor. Und wir geben euch einen Ausblick auf weitere Wohnturm-Projekte.

Platz 7: Mundsburg Apartment Tower, Hamburg (100,51 Meter)

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Das siebthöchste Wohngebäude Deutschlands steht in Hamburg, zwischen den Stadtteilen Uhlenhorst und Barmbek-Süd. Dort wurden in den 70er-Jahren drei Türme gebaut. Man hatte sich von amerikanischen Vorbildern inspirieren lassen: Ein Wohnturm, ein Büroturm und ein Shopping-Center stehen hier auf einem Areal. Aus heutiger Sicht: Besonders schön sind die drei Türme nicht.

Der Mundsburg Apartment Tower ist 100,51 Meter hoch. Auf 32 Stockwerken finden 175 Wohnungen von 35 bis 65 Quadratmeter ihren Platz. Im höchsten Wohngebäude der Hansestadt wird den Bewohnern "hotelähnlicher Komfort" versprochen – mit Portier. Den gibt es mittlerweile in den meisten Wohntürmen.

Platz 6: Neckaruferbebauung Nord, Mannheim (101,3 Meter)

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Auch in Mannheim wurde in den 70er-Jahren eine Anlage mit drei Türmen gebaut. Die Türme der Neckaruferbebauung Nord, auch "NUB" genannt, sind alle 101,3 Meter hoch. Die Anlage befindet sich im Stadtteil Neckarstadt-Ost am nördlichen Neckarufer. Schon in den 60er-Jahren begann die Planung, zwischen 1975 und 1982 wurden die drei Hochhäuser gebaut.

Ziel der Mannheimer Architekten Einald Sandreuther, Werner Single und Norbert Schultes war es, auf möglichst wenig Platz Wohnraum für möglichst viele Menschen zu schaffen. In der Bevölkerung gab es damals viel Gegenwind für das Projekt, der sogar in einem Bürgerbegehren mündete.

Auf je 30 Etagen kommen pro Turm 266 Wohnungen. Die Größen reichen von der 1,5-Zimmer-Wohnung mit 39 Quadratmetern bis zu Vier-Zimmer-Wohnungen mit 126 Quadratmetern.

Häufige Mieterwechsel machten die NUB zeitweise zu einem sozialen Brennpunkt der Stadt, einige bezeichneten das Areal auch als "Klein-Kreuzberg".

Platz 5: Herkules-Hochhaus, Köln (102 Meter)

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Mit 102 Metern ist das Herkules-Hochhaus das neunthöchste Hochaus in Köln. Es wurde ebenfalls in den 60er-Jahren geplant – und 1972 fertiggestellt.

Die Stadt Köln plante, nahe der Innenstadt ausreichend Wohnraum zu schaffen. Der Kölner Architekt Peter Neufert sollte deshalb Kölns "erstes Superwohnhaus", so damals die Werbung, in Neuehrenfeld bauen.

Auf 31 Etagen bietet das Herkules-Hochhaus Platz für 427 Wohnungen. Die meisten davon sind klein. Die Ein-Zimmer-Wohnungen haben eine Größe zwischen 24 und 33 Quadratmetern, in den Zwei-Zimmer-Wohnungen sind es 43 Quadratmeter. Pro Etage gibt es zusätzlich zwei Drei-Zimmer-Wohnungen – welche alle Richtung Dom liegen.

Die emaillierten Metallpaneele in Orange, Rot und Blau, mit denen das Haus verkleidet ist, haben ihm den Spitznamen "Papageienhaus" eingebracht.

Trotz des liebevoll klingenden Spitznamens ist das Image des Wohnturms schlecht. 2005 hat der Kölner Verkehrsverein dem Haus den Preis "Saure Zitrone", ein Negativpreis für unansehnliche Gebäude, verliehen. Das Hochhaus sei architektonisch nicht gelungen und an der falschen Stelle, heißt es in der Begründung. Das Herkules-Hochhaus hat auch durch mehrere Suizide und einen Brand, bei dem 1979 ein junger Mann im Aufzug starb, Schlagzeilen gemacht.

Platz 4: Ringturm, Köln (109,1 Meter)

In der Kölner Neustadt-Nord am Ebertplatz steht der 109,1 Meter hohe Ringturm. Auch dieser Wohnturm entstammt dem Hochhaus-Boom der 70er-Jahre, er wurde von 1971 bis 1973 gebaut.

Der Ringturm ist das sechsthöchste Gebäude Kölns. Er ist in Stahlbetonbauweise errichtet, seine Fassade mit Aluminium verkleidet. Der Versicherungskonzern Gerling beauftragte ursprünglich den Bau, weil er sich ein weit sichtbares Wahrzeichen wünschte. Der Ringturm ist ein typisches Beispiel für ein Turmhochhaus: Bei einer Höhe von gut über 100 Metern und 26 Etagen hat er nur einen Durchmesser von 20,5 Meter.

Ursprünglich waren in den unteren zehn Etagen Büros, in den oberen Wohnungen. 2011 verkaufte Gerling das Hochhaus, anschließend erfolgte der Umbau des Ringturms. Seitdem ist er ein reines Wohnhaus.

Platz 3: Uni-Center, Köln (134 Meter)

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Ein weiteres der größten Wohnhäuser Europas befindet sich ebenfalls in der Rheinmetropole, im Stadtteil Sülz an der Ecke Luxemburger Straße/Universitätsstraße. Das Uni-Center wurde vom Kölner Architektur-Professor Werner Ingendaay entworfen und von 1971 bis 1973 gebaut. Die Baukosten betrugen damals 90 Millionen Mark.

Auf 134 Metern Höhe und 45 Etagen befinden sich mehr als 950 Wohnungen. Das Haus ist in drei unterschiedlich hohe Flügel geteilt, die mit dem Gebäudekern verbunden sind. In jedem Gebäudeteil gibt es eine Aussichtsplattform. Außerdem befinden sich in den unteren Stockwerken Geschäfte und Restaurants.

Das Kölner Studierendenwerk vermietet hier 378 Wohnungen zwischen 14 und 24 Quadratmetern. Insgesamt leben rund 2.500 Menschen im Uni-Center.

In die Schlagzeilen kam das Uni-Center, weil RAF-Terroristen hier eine Wohnung mieteten und dort die Entführung von Hanns Martin Schleyer vorbereiteten. Auch in den 80er- und 90er-Jahren geriet der Wohnturm durch einige Morde in Verruf. Seit der Silvesternacht 1990, als dort eine Bewohnerin von einem Bekannten erwürgt wurde, muss sich jeder Besucher anmelden.

Platz 2: Neuer Henninger-Turm, Frankfurt (140 Meter)

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Ganze 140 Meter hoch ist der Neue Henninger-Turm in Frankfurt am Main. Im Stadtteil Sachsenhausen wurde hier von 2014 bis 2017 gebaut. Optisch orientiert sich der neue Turm am vormaligen Henninger Turm. Der diente der gleichnamigen Brauerei seit den 1960er-Jahren als Getreidespeicher und wurde 2013 abgerissen.

Das Architekturbüro Meixner Schlüter Wendt plante den neuen Turm in Anlehnung an den alten, der bei den Frankfurtern sehr beliebt war. Dort befinden sich mittlerweile 207 Luxuswohnungen. Die obersten sind 350 Quadratmeter groß und sollen laut Frankfurter Presse 4,55 Millionen Euro gekostet haben. Außerdem gibt es eine öffentliche Aussichtsplattform und ein Roof Top Restaurant.

Platz 1: Colonia-Haus, Köln (147 Meter)

Colonia-Haus am Rheinufer
Das Colonia-Haus ist mit 155 Metern aktuell das höchste Wohngebäude Deutschlands.

Mit ganzen 147 Metern Höhe (mit Antenne 155 Meter – und damit nur drei Meter niedriger als der Kölner Dom) ist das Colonia-Haus in Köln-Riehl aktuell noch das höchste Wohnhaus Deutschlands. Bis 1976 war es sogar das höchste Hochhaus in ganz Europa. 1970 entwarf der Kölner Architekt Henrik Busch das Gebäude. 1973 wurde es fertiggestellt. Benannt ist es nach der Colonia-Versicherung, die damals Bauherr und Eigentümer war. Ursprünglich wurde es als Bürogebäude genutzt. Seit 1996 ist es in fast reiner Wohnnutzung.

Auf 45 Etagen befinden sich im Colonia-Haus 373 Einheiten, davon sind 352 Wohnungen, der Rest Büros. Die Wohnungen haben eine Größe zwischen 35 und 118 Quadratmetern. Im 45. Stock ist eine Penthouse-Wohnung. Insgesamt leben und arbeiten rund 1.000 Menschen im Colonia-Haus.

Wohnturm-Neubauprojekte

Das frühere Problem eines Schmuddel-Images werden die neuen Wohn-Wolkenkratzer ganz sicher nicht haben. Wir stellen euch vier besonders spannende Projekte vor.

Grand Tower, Frankfurt

Grand Tower mit der Frankfurter Skyline
Der Grand Tower vor der Frankfurter Skyline.

Lange wird das Colonia-Haus seinen Status als höchstes Wohngebäude Deutschlands nicht mehr innehaben. Denn noch in diesem Jahr soll der Grand Tower in Frankfurts Europaviertel fertiggestellt werden. 2020 ziehen die ersten Bewohner ein. Der Grand Tower wird 172 Meter hoch. Auf 47 Etagen werden sich hier 418 Wohnungen verteilen, von der 40 Quadratmeter Zwei-Zimmer-Wohnung bis zum 270 Quadratmeter großen Penthouse.

Der Grand Tower ist ein Luxusgebäude. Die Vermarktung ging man international an. Der Eigentümer befürchtete, dass in Deutschland nicht genug Käufer für die hochpreisigen Wohnungen zu finden wären. Kurz vor Fertigstellung haben fast alle Wohnungen einen Eigentümer gefunden – darunter auch viele aus dem Rhein-Main-Gebiet.

Four Frankfurt

Four Frankfurt vor der Skyline Frankfurts
Das Four Frankfurt wird aktuell in der Frankfurter Innenstadt gebaut.

Die Frage ist, wie lange der Grand Tower das höchste Wohngebäude Deutschlands bleibt. Denn ganz in der Nähe, im Deutschen Bank Dreieck in der Innenstadt Frankfurts, wird gerade das Bauprojekt Four umgesetzt. Hier sollen vier Hochhäuser entstehen. Darunter ein Wohnturm mit einer Höhe von 173 Metern – also einen Meter höher als der Grand Tower. In diesem Jahr wurde mit dem Tiefbau begonnen, die Fertigstellung ist für das Jahr 2023 geplant.

Auf dem Areal entsteht auch ein zweiter Wohnturm mit 120 Metern Höhe. Insgesamt sollen hier rund 600 Wohnungen gebaut werden, in denen mindestens 1.000 Menschen leben sollen. Geplant wurden die Türme vom niederländischen Architekturbüro UNStudio.

Upper Tower Düsseldorf

Upper Tower in Düsseldorf vor der Skyline
Der Upper Tower soll 120 Meter hoch werden.

In Köln gibt es schon zahlreiche Wohntürme, bald bekommt auch die Nachbarstadt Düsseldorf ihr Wohnhochhaus. Seit März wird im Stadtteil Derendorf der Upper Tower gebaut. Nach den Plänen des Architekturbüros Sauerbruch Hutton entsteht dort mit 120 Metern Höhe das höchste Wohngebäude der Stadt.

Auf 36 Etagen soll der Upper Tower rund 430 Wohnungen bieten. 20 Prozent davon – in den unteren Etagen – gemäß dem "Handlungskonzept Wohnen" der Stadt Düsseldorf im preisgedämpften Segment. Der Upper Tower soll 2022 fertiggestellt werden.

Alexander Berlins Capital Tower

Capital Tower am Berliner Alexanderplatz bei Nacht
Auf 150 Meter soll in der Hauptstadt bald gearbeitet, gewohnt und trainiert werden.

In bester Lage am Berliner Alexanderplatz ist derzeit der Alexander Tower geplant. Er soll eine Höhe von 150 Meter erreichen und wird als Berlins höchstes Wohngebäude angepriesen. Allerdings befinden sich auf den insgesamt 37 Geschossen auch ein über drei Ebenen reichendes Shoppingcenter, ein Fitness-Bereich im vierten und fünften Stock und Büros bis zum 24. Stockwerk.

Erst darüber sollen zwölf Geschosse mit 377 hochpreisigen Eigentumswohnungen entstehen. Das Architekturbüro O&O Baukunst hat den Wohnturm entworfen. Der Spatenstich sollte ursprünglich am 1. August 2019 erfolgen. Er wurde aber – offenbar wegen Problemen mit Genehmigungen – auf den Herbst 2019 verlegt. Die Bauherren sind russische Investoren von der Monarch Gruppe.

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