Ob Home-Office, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit oder freiwillige Selbstisolation: In Zeiten der Corona-Pandemie bleiben weltweit zahlreiche Menschen zu Hause. Bei vielen verändert das den Blick auf den Ort, an dem sie aktuell so viel Zeit verbringen. Das legen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage nahe, die das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag des Immobilienportals ImmobilienScout24 durchgeführt hat.
Die Beurteilung des eigenen Zuhauses fällt dabei sehr unterschiedlich aus. In Deutschland weiß knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) ihr Zuhause in Zeiten von Corona noch mehr zu schätzen. 23 Prozent hingegen sehen vermehrt Dinge, die sie am eigenen Zuhause stören oder die ihnen im Haus oder der Wohnung fehlen. Bei einigen führte die aktuelle Situation bereits sogar zu einer wahren Eingebung: Vier Prozent haben erkannt, wie unwohl sie sich in ihren eigenen vier Wänden fühlen und dass sie dringend ein neues Zuhause benötigen.
In einer Parallelumfrage unter Österreicherinnen und Österreichern sind ganz ähnliche Zahlen zustande gekommen. Dort sagen 48 Prozent, das eigene Heim sei für sie mehr denn je ein sicherer Rückzugsort, an dem sie sich sicher fühlen. 21 Prozent der Befragten bemerken von Tag zu Tag immer mehr Dinge, die ihnen am eigenen Zuhause nicht gefallen. In Österreich sind es aber bereits acht Prozent, die sich in ihrem Zuhause nicht mehr wohl fühlen und die schnellstmöglich eine neue Bleibe finden wollen.
Das Coronavirus verändert auch die Wohnungssuche
Die Erfahrungen der Ausgangsbeschränkungen der vergangenen Wochen haben augenscheinlich auch die Prioritäten bei der Wohnungssuche verschoben. Das zeigen Daten, die aus den Suchanfragen auf ImmobilienScout24 hervorgehen. Seit Januar hat es bislang 42 Prozent mehr Anfragen nach Immobilien mit Balkon, Garten oder Terrasse gegeben. Was Wohnungen mit Balkon angeht, beträgt der Anstieg sogar 67 Prozent.
Bei der Suche nach einer neuen Wohnung oder einem Haus können unter Umständen digitale Angebote wie Besichtigungen per Live-Video weiterhelfen. Immer mehr Makler und Vermieter bieten solche Video-Besichtigungen an. Rund 60 Prozent der Deutschen können sich vorstellen, von solchen Diensten Gebrauch zu machen. Knapp die Hälfte der Befragten findet, Video-Besichtigungen sind eine gute Möglichkeit, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Über zehn Prozent würden einen Miet- oder Kaufvertrag sogar ganz ohne persönliche Besichtigung vor Ort und auf Grundlage einer Video-Besichtigung abschließen.
Die von Innofact organisierten Umfragen wurden in Deutschland mit 1.003 und in Österreich mit 501 Befragten zwischen 18 und 65 Jahren Anfang April durchgeführt.
Wer sich generell über Unterstützung zu Hause in Zeiten von Corona freut, für den haben wir eine Themenseite eingerichtet, auf der ihr all unsere Tipps und Ratgeber zur aktuellen Situation findet.