Keine Wertanlage ist bei den Deutschen so beliebt wie Immobilien. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor. Und: Durch die Coronakrise gewinnen Häuser und Wohnungen als Anlageform noch mehr an Bedeutung – vielen Menschen wird Sicherheit offenbar wichtiger.
Immobilien werden durch die Coronakrise als Wertanlage immer beliebter. 56 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sehen sie als sinnvoll für die private Vermögensbildung. Damit sind Wohnungen und Häuser beliebter als Gold (38 Prozent), Aktien (32 Prozent) und Lebensversicherungen (18 Prozent). Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Vermögensverwalters Commerz Real (Link führt zu PDF) hervor, für die rund 2.000 Menschen befragt wurden.
Demnach gewinnen Immobilien als Anlageform an Beliebtheit: Bei einer vergleichbaren Umfrage im Februar 2020 hielten nur 51 Prozent der Befragten sie für eine sinnvolle Kapitalanlage. Immobilien gelten vor allem als sichere Wertanlage (49 Prozent, vor der Coronakrise 45 Prozent).
Immobilie als Wertanlage: Für viele Menschen gibt es Hindernisse
Außerdem schreiben ihnen die Befragten die Attribute "krisenfest" (34 Prozent / 30 Prozent), "geeignet zum Vermögensaufbau" (30 Prozent / 31 Prozent) und "vor Inflation geschützt" (24 Prozent / 22 Prozent) zu. Eine gute Rendite ist hingegen nur für 21 Prozent ein Vorteil von Immobilien.
Doch nicht jeder kann sich eine eigene Immobilie leisten. Als größte Hindernisse sehen die Befragten das notwendige Eigenkapital (49 Prozent), die Verschuldung (37 Prozent) und die Belastung durch die Abzahlung eines Darlehens (34 Prozent). Eine Alternative sind für viele Befragten (41 Prozent) aber indirekte Immobilienanlagen wie offene Immobilienfonds, Aktien von Immobilienunternehmen und Crowdinvesting.
Immobilienpreise während Coronakrise vorübergehend gesunken
Der deutsche Durchschnittspreis für den Quadratmeter lag bei 2.776 Euro – im Februar mussten Wohnungskäufer noch 3.002 Euro im Schnitt pro Quadratmeter ausgeben. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sind im März und April um 1,8 Prozent zurückgegangen – von durchschnittlich 2.200 Euro für den Quadratmeter auf 2.160 Euro.
Im Gegensatz zu anderen Analysen, die auf Angebotspreisen basieren, liegen der On-Geo-Auswertung reale Transaktionen zu Grunde. Allerdings ist der kurze Preisrückgang nur eine Momentaufnahme gewesen. Auch die Transaktionsdaten von On-Geo zeigen, dass Wohnungen nahezu gleich teuer sind wie vor der Krise. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sind mittlerweile sogar leicht gestiegen.