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Wie sich die Corona-Krise auf den Wohnungsmarkt auswirkt

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Eva Dorothée Schmid


Sinken wegen der Corona-Krise jetzt die Mieten und Preise für Eigentumswohnungen? Daten des Forschungsunternehmens F+B zeigen, wie Wohnungsangebote und Preise in Corona-Zeiten reagieren.

  1. Kleineres Angebot an Wohnungen
  2. Sinken die Mieten wegen der Corona-Krise?

Wer gerade eine neue Wohnung sucht, hat es schwer: Durch die Corona-Krise ist das Angebot an annoncierten Mietwohnungen deutlich gesunken. Das geht aus einer Auswertung des Forschungsunternehmens F+B hervor. Dabei wurden die sieben Wochen ab dem 2. März bis zum 19. April betrachtet.

Kleineres Angebot an Wohnungen

Die Zahl der annoncierten Mietwohnungen nahm laut F+B von der zehnten bis zur 15. Kalenderwoche deutlich um 38 Prozent ab. In der 16. Kalenderwoche, also ab dem 16. April, als die Debatte über erste Lockerungen begonnen hat, stieg die Zahl der Immobilienanzeigen dann wieder an. Sie lag allerdings dennoch 15 Prozent niedriger als vor dem Lockdown.

Laut F+B ist das möglicherweise auf eine psychologisch irrationale Reaktion verunsicherter Vermieter zurückzuführen, die eine schnelle Zahlungsunfähigkeit arbeitslos gewordener oder kurzarbeitender Mietinteressenten befürchteten. Vielleicht liege es aber auch daran, dass viele Mieter einen geplanten Umzug verschoben haben und deshalb weniger Wohnungen frei wurden.

Was Angebote von Eigentumswohnungen betrifft, sank auch hier die Zahl der zum Kauf angebotenen Wohnungen. Sie lag am Ende des Untersuchungszeitraums rund 15 Prozent niedriger als vor dem Corona-Lockdown. In den sieben größten deutschen Städten schrumpfte das Angebot noch etwas stärker als im bundesdeutschen Durchschnitt.

Sinken die Mieten wegen der Corona-Krise?

Was die Mieten betrifft, so beobachten die Immobilienforscher noch keine deutliche Preissenkung. Sie verzeichneten eine Spanne von minus 0,2 bis plus 2,2 Prozent. "Somit lassen sich bei der Analyse der Mietpreisentwicklung keine beziehungsweise kaum Corona-Effekte erkennen", sagt F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner. Vermieter verzichteten eher auf die sofortige Vermietung, als in Erwartung einer Rezession Mieten zu senken, glaubt er.

In den sieben größten deutschen Städten gab es aber im Schnitt leichte Mietrückgänge.

Auch bei Eigentumswohnungen können sich Kaufinteressenten noch nicht über fallende Preise freuen. Es zeigt sich, dass im deutschlandweiten Durchschnitt das Preisniveau zwar schwankte, aber zumindest am Ende des Messzeitraumes nicht absackte – im Gegenteil. In der 16. KW lag das bundesweite Preisniveau 2,6 Indexpunkte höher als am Ausgangspunkt der Messung Anfang März.

In Preisen ausgedrückt bedeutete dies einen leichten Anstieg von zirka 3.700 Euro pro Quadratmeter auf etwas über 3.800 Euro pro Quadratmeter im Bundesdurchschnitt. Der gemittelte Preis für eine Eigentumswohnung lag im Betrachtungszeitraum bei 3.759 Euro pro Quadratmeter.

Hinweis der Redaktion:

Die Corona-Pandemie stellt uns alle vor große Herausforderungen. Auf einer Corona-Themenseite informiert die Bundesregierung über aktuelle Maßnahmen und Entwicklungen. Passt bitte auf euch und eure Mitmenschen auf! Alles Gute und bleibt gesund! Euer Wohnglück-Team

Quellen: F+B-Wohnindex Deutschland I-2020

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