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Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser sinkt weiter


Die steigenden Immobilienpreise und Bauzinsen schlagen sich jetzt auch in der Statistik der Baugenehmigungen nieder. Von Januar bis Mai 2022 gab es einen sehr starken Rückgang an Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser. Auch das Ziel der Bundesregierung, 400.000 Wohnungen im Jahr zu bauen, ist in Gefahr.

  1. Starker Rückgang bereits im ersten Quartal 2022
  2. Immer weniger Einfamilienhäuser

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden von Januar bis Mai 2022 in neu zu errichtenden Wohngebäuden insgesamt 135.133 Wohnungen genehmigt. Das waren 1,5 Prozent oder 2.066 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum.

Besonders auffällig war der Rückgang der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 17,8 Prozent (-7.516) auf insgesamt 34.809 zurück. Dagegen gab es bei den Zweifamilienhäusern einen Anstieg der genehmigten Wohnungen um 2,1 Prozent (+ 294) auf 14.076 und bei den Mehrfamilienhäusern um 9,1 Prozent (+ 6.920) auf 83.308.

Damit fiel saison- und kalenderbereinigt die Zahl der Baugenehmigungen im Mai 2022 im Vergleich zum Vormonat um 6,6 Pronzet.

Das ist keine gute Nachricht, zeigt es doch, dass Einfamilienhäuser aufgrund der steigenden Preise und Bauzinsen zunehmend unerschwinglich werden.

Die Zahl der Baugenehmigungen ist mit Blick auf die Wohnungsnot in vielen Städten ein wichtiger Indikator. Allerdings werden häufig genehmigte Wohnungen zunächst nicht gebaut, weil Handwerker und Baufirmen wegen großer Nachfrage keine Kapazitäten haben.

Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, jedes Jahr 400.000 Wohnungen zu bauen. Verbände halten das für dieses und nächstes Jahr allerdings für illusorisch. Die Gründe: Lieferkettenprobleme und steigende Bau- und Energiekosten.

Wie entwickeln sich die Baunzinsen? Aktuelle Informationen findet ihr in unserem Newsticker: Bauzinsen-Prognose: Wie entwickeln sich die Bauzinsen aktuell?

Starker Rückgang bereits im ersten Quartal 2022

Bereits von Januar bis Ende März sank die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland. Insgesamt bewilligten die Behörden im ersten Quartal den Neu- und Umbau von 92.507 Wohnungen. Das waren 3,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Noch stärker ging die Zahl der Baugenehmigungen im Monat März zurück. Da wurde in Deutschland der Bau von 34.794 Wohnungen genehmigt. Das waren sogar 8,9 Prozent oder 3.410 Baugenehmigungen weniger als im März 2021. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

Immer weniger Einfamilienhäuser

Vor allem bei Einfamilienhäusern gab es im März 2022 einen deutlichen Rückgang. Deren Zahl der genehmigten Baugenehmigungen sank deutlich um 26,2 Prozent auf 20.778. Bei Zweifamilienhäusern sank die Zahl bewilligter Wohnungen um 3,3 Prozent auf 8.426. Bei Mehrfamilienhäusern stieg sie dagegen um 12,5 Prozent auf 49.688 an.

Über die Alternative Doppelhaus erfahrt ihr in unserem Artikel alle wichtigen Informationen.

Wie entwickeln sich die Immobilienpreise in Deutschland? Ein Überblick über Entwicklungen am deutschen Immobilienmarkt:

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