Wohnen | Expertentipp

Stimmt es, dass ich zuhause keinen Sport machen darf?


Zuhause Sport machen ist für viele in Pandemie-Zeiten zur praktischen und günstigen Fitnessstudio-Alternative geworden, zum Leidwesen so manchen Nachbars. Doch nicht alle Sportarten muss er dulden.

  1. Ist Seilspringen in der Wohnung erlaubt?
  2. Sport in der Wohnung: Ruhezeiten beachten
  3. Sport machen in der Altbauwohnung: Schallschutzmaßnamen treffen

Geschlossene Fitness-Studios während der Corona-Pandemie haben viele dazu bewegt, die Sportmatte im heimischen Wohn- oder Schlafzimmer auszurollen, um dort ihr Sportprogramm zu absolvieren. Zum Leidwesen so manchen Mieters darunter, der sich vom Getrampel im Stockwerk darüber gestört fühlte und mahnend vor der Tür stand und am liebsten ein Sportverbot ausgesprochen hätte. Doch stimmt es, dass man zuhause keinen Sport treiben darf?

Die Antwort lautet: Jein, so das Infocenter der R+V Versicherung. Ob ihr zuhause unbeschwert Sport machen dürft, kommt auf die Sportart an. So sind ruhige Sportarten wie Yoga oder Krafttraining mit Hanteln und Geräten meist unkritisch. Bewegungsintensivere Sportarten wie Seilspringen solltet ihr allerdings besser nach draußen verlegen. Das unterschreibt auch der Deutsche Mieterbund: Gymnastische Übungen ja, Seilspringen oder Auf- und Abhüpfen, sodass in der Wohnung darunter die Wände wackeln, überspanne dann aber doch eindeutig den Bogen des Zumutbaren.

Ist Seilspringen in der Wohnung erlaubt?

"Eine Mietwohnung ist natürlich keine Sporthalle. Doch solange die Nachbarn nicht gestört werden, ist nichts dagegen einzuwenden", sagt Sascha Nuß, Jurist bei der R+V Versicherung. Die Toleranzgrenze ist bei Aktivitäten wie Seilspringen oder Ballsportarten jedoch schnell erreicht. Nachbarn können sich vom dem Gehüpfe schnell gestört fühlen. Kommt das mal vor, ist das vielleicht noch in Ordnung, bei wiederholter Lärmbelästigung können die Nachbarn aber den Vermieter eingeschalten. Und dann drohen im schlimmsten Fall Abmahnungen oder sogar eine Kündigung, warnt Nuß.

Sport in der Wohnung: Ruhezeiten beachten

Nicht nur beim hören lauter Musik oder beim Löcher in die Wand bohren, sondern auch beim Sport treiben gilt: Haltet euch an die Ruhezeiten, sportliche Aktivitäten sollten in dieser Zeit auf Zimmerlautstärke beschränkt oder ganz eingestellt werden.

Es gibt in Deutschland keine einheitliche Ruhezeitenregelung, Bundesländer und Gemeinden legen diese selber fest. Werft auch einen Blick in die Hausordnung und den Mietvertrag, denn sie können weitere zeitliche Vorgaben enthalten, an die ihr euch halten müsst. So schreibt zum Beispiel die Hausordnung im Hamburger Mietvertrag für Wohnraum Ruhezeiten von 13 bis 15 Uhr und von 22 bis 7 Uhr – an Sonn- und Feiertagen bis 9 Uhr – vor.

Sport machen in der Altbauwohnung: Schallschutzmaßnamen treffen

Besonders Altbauwohnungen sind meist hellhöriger als solche im Neubau, da sie ohne besondere Schallschutzmaßnahmen gebaut wurden. Hört ihr den Nachbarn über euch schon, wenn er nur durch die Wohnung läuft, könnt ihr davon ausgehen, dass der Nachbar unter euch mit Sicherheit auch mitbekommt, wenn ihr euer Sportprogramm absolviert. Mit Gummimatten (Anzeige*) könnt ihr die Lärmbelästigung aber schon deutlich verringern.

R+V Experte Nuß rät abschließend dazu, im Zweifelsfall den Nachbarn direkt anzusprechen: "Vielleicht gibt es ja Zeitfenster, in denen sich keiner gestört fühlt und auch lautere Aktivitäten in Ordnung sind."

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