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Zeltsauna: Geniale Sauna-Alternative für zu Hause und unterwegs?

Portrait von Sandra Hermes
Sandra Hermes


Schwitzen in der eigenen Zeltsauna. Das ist nicht nur für Outdoor-Fans eine Option. Auch im Garten lassen sich die mobilen Saunazelte unkompliziert aufstellen. Alle Vor- und Nachteile sowie mögliche Kosten im Überblick.

  1. Zeltsauna: Was ist das?
  2. Zeltsauna: Was sind die Vorteile?
  3. Zeltsauna: Was sind die Nachteile?
  4. Zeltsauna: Was kostet sie?
  5. Zeltsauna & mobile Dampfsauna: Was ist der Unterschied?
  6. Fazit: Für wen lohnt sich eine Zeltsauna?

Eine mobile Sauna im Zelt ist gar nicht so ungewöhnlich. Im Norden Russlands, in Kanada, den USA und Skandinavien ist das mobile Saunavergnügen schon lange verbreitet. Das größte Plus ist die Mobilität. Mit einer Zeltsauna im Gepäck könnt ihr an den schönsten Orten schwitzen. Und die notwendige Abkühlung ist meist nicht weit. Ein See, ein kalter Bach oder das Meer. Wir sagen euch, was ihr vor dem Kauf beachten müsst.

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Zeltsauna: Was ist das?

Der Begriff Zeltsauna oder Saunazelt erklärt eigentlich schon sehr gut, worum es geht – um eine Sauna im Zelt oder anders gesagt, ein Zelt, das als Sauna genutzt wird. Dafür benötigt man nur drei Dinge:

  • ein geeignetes Zelt,
  • einen Saunaofen mit Ofenrohr
  • eine Sitzbank.

Fertig ist euer mobiles Saunavergnügen.

Und wer hat's erfunden? Da sind sich die Experten nicht so ganz einig. Das Saunieren in einem Zelt kennen sowohl die Finnen als auch die Letten und Russen. Ein anderer kultureller Ursprung liegt in Amerika. Viele indigene Völker nutzten schon früh Schwitzhütten und -zelte, um Körper und Geist einem Reinigungsritual zu unterziehen.

Einige Vor- und Nachteile des mobilen Schwitzens sind sicher dieselben wie damals, andere sind noch hinzugekommen. Hier kommt unser Überblick für alle, die überlegen, sich ein Saunazelt anzuschaffen.

Indianerzelt im Wald
Zeltsaunen stammen ursprünglich aus mehreren Kulturen. Die indigenen Völker Amerikas nutzen sie zur rituellen Reinigung.

Zeltsauna: Was sind die Vorteile?

Mobilität

Klar, der größte Vorteil ist naheliegend: Eine Zeltsauna ist mobil. Verpackt in zwei Sporttaschen oder einen großen Rucksack, könnt ihr eure Schwitzhütte überall mit hinnehmen. Ob ihr eure mobile Wellness-Einheit im eigenen Garten aufbaut, neben eurem Wohnwagen oder eurem Tiny House oder beim Wandern mitten in der freien Natur, liegt ganz bei euch.

Wo zelten erlaubt ist, könnt ihr auch ein Saunazelt aufstellen. Habt ihr auch die Fülle an Möglichkeiten vor Augen? Neben einem eiskalten Bach, im Wald, an einem See mitten im Winter? Echte Naturmenschen kommen jetzt sicher ins Schwärmen. Wer vermisst schon ein Tauchbecken, wenn er sich nach dem Schwitzen in einem eiskalten Bach abkühlen kann?

Tipp: Richtig mobil seid ihr nur mit einem transportablen Holzofen. Gasflaschen sind für eine Wanderung zu schwer, und ein Elektro-Ofen hilft euch in der freien Wildbahn natürlich wenig.

Man sieht einen Mann, der sich nach einem Saunagang in einer Zeltsauna kaltes Wasser über den Kopf gießt.
Mitten in der Natur finden mobile Saunagänger immer eine Abkühlung.

Privatsphäre

Wer ins Zelt reindarf, bestimmt natürlich ihr. Ein echtes Plus für Saunaliebhaber, die auf fremde Schweißtropfen und nerviges Geflüster verzichten können. Ihr wollt gar keinen reinlassen? Auch gut. Je kleiner das Saunazelt, desto weniger müsst ihr tragen.

Wohltuende Wirkung

Um bei einem Saunagang ordentlich ins Schwitzen zu kommen, braucht es lediglich Hitze und einen Raum, der diese auffängt. Insofern hat ein Saunazelt mit Ofen denselben Effekt wie eine Fass-Sauna, eine Gartensauna (*Anzeige) oder eine finnische Sauna in einer kommerziellen Wellness-Oase.

Auch die Wirkung ist mit einer stationären Sauna vergleichbar. Das Schwitzen in einer Sauna entspannt die Muskulatur und stärkt das Immunsystem. Mitten in der Natur ist der Effekt auf Körper, Geist und Seele vielleicht sogar noch größer.

Man sieht einen Mann im Inneren einer Zeltsauna, der sich mit Birkenblättern auf den Rücken schlägt.
Sauna-Rituale funktionieren auch im Zelt. Leichte Schläge mit Birkenreisig fördern die Durchblutung und verströmen einen angenehmen Duft.

Schneller Auf- und Abbau

Wer über eine eigene Sauna nachdenkt, hat schnell den Keller oder das Bad als möglichen Einsatzort vor Augen. Anders bei einer Zeltsauna, da seid ihr äußerst flexibel und spart den wertvollen Platz daheim. Ein weiterer Vorteil einer Zeltsauna ist, dass man sich nicht für die nächsten Jahrzehnte festlegt. Eine mobile Saune in Zeltform ist schnell auf-, aber auch zügig wieder abgebaut. So nimmt sie im Garten keinen Platz weg, den ihr vielleicht sonst für andere Outdoor-Aktivitäten braucht.

Ohne Genehmigung einsatzbereit

Da eine Zeltsauna mobil ist, braucht ihr für sie keine Baugenehmigung oder die Erlaubnis eures Schornsteinfegers. Falls ihr also schon immer eine Sauna im Garten haben wolltet, und euer Traum an der Absage der Behörden gescheitert ist, ist eine Zeltsauna vielleicht ja eure zweite Chance.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Wenn ihr eure tragbare Sauna nicht als Schwitzhütte einsetzt, könnt ihr sie auch als normales Zelt nutzen. Beim Kauf ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass der Ofen nicht nur zum Saunieren geeignet ist. Dann könnt ihr ihn auch zum Kochen oder – mit geringeren Temperaturen – als Heizung einsetzen.

Zeltsauna: Was sind die Nachteile?

Schwer zu transportieren

Klar achten die Hersteller von tragbaren Saunazelten darauf, dass sie möglichst leicht sind. Aber gerade der Ofen schlägt zwangsläufig mit einigen Kilos zu Buche. Für ein kleines Saunazelt müsst ihr mit rund 20 Kilo Zusatzgewicht rechnen. Denkt daran, wenn ihr eure erste Sauna-Wanderung plant.

Zu sehen ist ein Mann im Wald, der eine Zeltsauna in einem Rucksack trägt.
Naturliebhaber tragen ihre Zeltsauna huckepack.

Gefahrenpotential

Die Plane einer Zeltsauna ist feuerfest und besonders robust, das Gestänge ist hitzebeständig. Dennoch: Ein Ofen im Zelt ist definitiv eine Gefahrenquelle. Er kann umkippen, es können Funken fliegen oder zu nasses Holz sorgt für Rauchentwicklung. Um die Brandgefahr zu minimieren und Verletzungen zu vermeiden, solltet ihr diese Vorkehrungen beachten:

  • Nur Zelte verwenden, die explizit zur Verwendung als Sauna gedacht sind.
  • Nur Saunazelte mit Lüftungsschlitzen verwenden.
  • Ausschließlich trockenes Holz verwenden.
  • Das Zelt auf einer ebenen Fläche aufschlagen.
  • Das Zelt sicher mit Heringen befestigen und die Zeltplane eventuell zusätzlich mit Steinen beschweren (besonders wichtig bei Wind oder Sturm).
  • Den Ofen mit Sicherheitsabstand zur Zeltwand aufstellen.
  • Trockenes Reisig und Gras im Umfeld des Ofens (auch darunter) entfernen.
  • Selbst Abstand zum Ofen halten.
  • Bei der Verwendung von Elektro-Öfen (im Garten oder auf dem Campingplatz) müsst ihr darauf achten, dass die Steckdosen außerhalb des Zeltes liegen. Dort müssen sie dann natürlich gut vor Nässen isoliert werden.
Man sieht eine kleine Zeltsauna, die mit Leinen gesichert wurde.
Um die Brandgefahr zu minimieren, müssen Saunazelte gut befestigt werden.

Nutzung nur mit Vorarbeit

Der Aufbau einer Zeltsauna dauert in etwa so lange wie der Aufbau eines Campingzeltes in vergleichbarer Größe. Nur das Zusammensetzen des Ofens kommt noch hinzu. Ja, das geht fix, aber es muss eben gemacht werden.

Während die Garten-, Bad- oder Kellersauna nach dem Aufheizen bereitsteht, kommt ihr bei der Zeltsauna schon beim Aufbau ins Schwitzen. Das Anheizen selbst geht schnell. Schon nach 30 Minuten können in kleinen Zelten 80 bis 100 Grad erreicht werden. Für den Abbau müsst ihr etwas mehr Zeit einkalkulieren. Schließlich muss der Ofen erst wieder abkühlen, bevor ihr ihn verstauen könnt.

Weniger Luxus

Statt langer Holzliegen, müsst ihr mit einer kleinen Sitzbank Vorlieb nehmen, statt auf sauberem Holzboden stehen eure Füße auf Sand oder Erde und wo ihr euch nach einem Gang in eurer Heimsauna eine eiskalte Dusche gönnt, springt ihr nach dem Schwitzen in der Zeltsauna in den nächsten See oder wälzt euch im Schnee. Ach, das ist für euch gar kein Nachteil? Sorry, dann schiebt diesen Punkt gedanklich zu den Vorteilen. Unsere Leser sind eben sehr unterschiedlich...

Zeltsauna: Was kostet sie?

Rechnet man den Ofen und die Saunabank bereits dazu, ist eine Zeltsauna in der Regel teurer als ein normales Campingzelt. Beim finnischen Hersteller Savotta kostet eine Zeltsauna für vier Personen knapp 680 Euro. Mobiba hat ein Saunazelt für 661 Euro im Sortiment.

Allerdings kommt der Ofen noch dazu. Die Preise für die günstigsten Kompaktöfen liegen bei über 500 Euro. Nach oben hin gibt es keine Grenzen.

Savotta liefert sogar ein Saunazelte für 20 Personen in Standard- und HQ-Variante für 2.659,90 beziehungsweise 3.499,90 Euro.

Man sieht eine bunt gemusterte Zeltsauna an einem See
Schwitzen mit Aussicht: Ein Saunazelt lässt sich überall aufschlagen.

Wenn von einem Saunazelt die Rede ist, denken einige auch an eine mobile Dampfsauna (*Anzeige). Während es bei einem Saunazelt aber definitiv um Outdoor-Equipment geht, handelt es sich bei der mobilen Dampfsauna um Gesundheits- und Wellnesszubehör für zu Hause.

In diesen faltbaren Wärmekabinen ist Platz für eine Person, der Kopf schaut meistens oben heraus. Der heiße Dampf wird von einem elektrisch betriebenen Dampfgenerator erzeugt.

Mobile Dampfbäder werden häufig gegen Muskelverspannungen und Gelenkbeschwerden eingesetzt. Bestellen könnt ihr sie einfach online, produziert werden sie fast ausschließlich in Asien. Eine mobile Dampfsauna-Kabine kostet zwischen 50 und 600 Euro.

Fazit: Für wen lohnt sich eine Zeltsauna?

Eine Zeltsauna punktet gegenüber einer stationären Sauna mit einer ganzen Reihe von Vorteilen. Neben dem schnellen Aufbau sind das besonders die Nähe zur Natur und die Mobilität. Allerdings nur für die, die bereit sind, 20 Kilo und mehr Sauna-Equipment durch Wald und Flur zu tragen. Für Naturliebhaber und Individualisten ist die Belohnung Anreiz genug: Ein unvergleichliches Saunaerlebnis, wo zuvor noch keiner geschwitzt hat.

Wer sich für den Kauf eines Saunazelts entscheidet, hat allerdings keine große Auswahl. Online haben wir nur wenige Hersteller gefunden, die ihre Produkte auf dem deutschen Markt anbieten, wie etwa Mobiba.

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