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Weinregal selber bauen: Tipps & Anleitungen fürs DIY-Weinregal

Natürlich wäre es schön, wenn wir alle einen großen Weinkeller hätten, in den wir unsere Gäste hinab führen könnten, um sie mit optimal gelagerten und gut gereiften Rebensäften zwischen dekorativen Weinfässern verköstigen zu können.

Wer den Platz nun leider nicht hat oder stattdessen "sinnvoller" nutzen möchte, als darin Wein zu lagern, findet hier ein paar Tipps und Anregungen, wie sich mit einfachen Mitteln und ein wenig handwerklichem Geschick stilvolle DIY-Weinregale selber bauen lassen.

Übrigens: Es ist ein Trugschluss, dass Wein Zuhause nachreifen sollte, um das volle Aroma zu entfalten. Die Weine werden in aller Regel erst bei optimaler Trinkreife zum Verkauf angeboten. Nur drei bis zehn Prozent der Weine profitieren von einer nachträglichen Lagerung. Idealerweise bewahrt ihr den Wein deshalb höchstens zwei Jahre auf.

Vorbereitende Tipps für euer DIY-Weinregal

Wie lange genau die jeweilige Sorte genießbar ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel dem Tanningehalt, dem Alter der Reben aber auch der Säure. So können Spätlesen drei bis fünf Jahre gelagert werden, Auslesen vier bis fünf Jahre und Beerenauslesen sogar bis zu 100 Jahre. Im Zweifel weiß der Weinhändler eures Vertrauens, wie lange die Flasche ohne Qualitätsverlust übersteht. Wobei natürlich auch hier die richtige Lagerung entscheidend ist.

Das Grundmaterial für das DIY-Weinregal-Projekt sollte Holz sein. Es lässt sich vielseitig verarbeiten und erinnert aufgrund seines natürlichen Charakters an die Ursprünglichkeit der Weinrebe. Weitere DIY-Projekte, die wir euch an dieser Stelle wärmstens ans Herz legen möchten, findet ihr auf folgender Übersichtsseite:

Für welches Holz ihr euch entscheidet, bleibt eurer Vorliebe und eurem Einrichtungsstil überlassen. Grundsätzlich eignet sich jede Holzart für die Weiterverarbeitung zum Weinregal. Kleiner Tipp: Um den rustikalen Charme des Selbstbau-Regals zu unterstreichen, bietet sich unbehandeltes, weiches Holz an. Hier solltet ihr aber unbedingt darauf achten, dass ihr Handschuhe und Schutzbrille tragt, um Verletzungen durch Holzsplitter und -späne zu vermeiden.

Je nach Größe des Weinregals müsst ihr nicht einmal unbedingt Holz im Baumarkt kaufen. Schaut euch stattdessen mal auf dem Dachboden, im Keller oder bei Bekannten um, ob sich nicht dort alte, ausrangierte Holzmöbel finden lassen, die sich eignen – etwa eine alte Tischplatte, eine Schranktür oder eine Europalette. Wenn ihr es mit dem Projekt nicht eilig habt, haltet auf Trödel- und Antikmärkten Ausschau nach eurem Wunschholz. Umso mehr das Grundmaterial schon eurer Vorstellung des fertigen Weinregals entspricht, desto weniger Aufwand kostet hinterher der Feinschliff.

Weinregal aus Europaletten selber bauen

Die DIY Academy zeigt, wie sich aus einer Europalette dank Upcycling ein ansehnliches Weinregal samt Glashalterung zimmern lässt. Das dafür benötigte Werkzeug dürfte in jedem einigermaßen gut sortierten Haushalt vorhanden sein. Wobei ihr nicht unbedingt alle im Video gezeigten Werkzeuge benötigt. So lassen sich die Bretter auch mit einem Hammer und etwas Kraft statt mit dem Kuhfuß von der Palette lösen.

Orientiert ihr euch bei der Anfertigung eures Weinregals an unserem Beispiel-Video, profitiert ihr von der vorgegebenen Bauweise der Palette. Denn im Grunde reicht es, die Palette entsprechend der Vorgabe zurechtzuschneiden und schon sind Rückseite und Front des Regals fertig. Die nächsten Schritte konzentrieren sich vor allem auf die Gläserhalter und den Boden, auf dem am Ende die Weinflaschen stehen sollen. Dank der Schritt-für-Schritt-Anleitung ist die Montage auch für handwerklich Ungeübte kein Problem. Das kompakte Regal bietet Platz für drei Weinflaschen und vier kopfüber hängende Gläser.

Empfohlenes Werkzeug:

  • Schleifpapier (mit grober Körnung)
  • Akkuschrauber, Holzbohrer, Forstnerbohrer (12 bis 15 mm Durchmesser)
  • (Stich-)Säge
  • Hammer
  • Zollstock
  • Wasserwaage
  • Hilfreich: Zwingen zur Fixierung

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Weinregal aus Fallrohren selber bauen

Ebenfalls eine kreative Idee von der DIY Academy ist die Verwendung alter Fallrohre. Sie werden häufig zur Dachentwässerung an Fassaden eingesetzt. Mithilfe sogenannter Blindnieten (auch Popnieten genannt) lassen sich die einzelne Rohrstücke miteinander verbinden. So ergibt sich ein wabenförmiges Muster, das ihr in Höhe und Breite beliebig variieren könnt. Weil die verbundenen Rohrstücke optisch allerdings wenig ansprechend sind und durch das Gewicht der Weinflaschen instabil werden, solltet ihr die Konstruktion in einem Korpus einbauen. Die DIY Academy baut diesen selbst. Da es sich dabei aber letztlich nur um einen Holzkasten handelt, könnt ihr alternativ auch ein leeres Fach in einem Schrank oder zwei übereinander hängende Regalböden dafür nutzen und die Rohre darin verschrauben.

Die Fallrohre lassen sich prinzipiell überall als Weinregal dekorativ einsetzen. Wichtig ist, dass die Höhe der Weinflaschen die Tiefe der liegenden Rohre bestimmt. Im fertigen Regal sollten maximal noch der Flaschenhals herausschauen können, während die Flasche selbst sicher in dem Rohr ruht. Die komplette Anleitung findet ihr auf der Homepage der DIY Academy.

Empfohlenes Material und Werkzeug:

  • Fallrohre, Durchmesser 10,5 cm, mindestens 30 cm lang
  • Akkuschrauber, ggf. Holzbohrer
  • Blindnietzange, Blindnieten
  • Zollstock
  • Wasserwaage

Weinregal mit Schritt-für-Schritt-Anleitung bauen

Elaborierter und dadurch auch anspruchsvoller ist das klassische Weinregal, das sich bei den Baumarkt-Experten von Hornbach findet. Die Herausforderung dort wird mit drei von fünf Punkten bewertet. Der Aufwand wird allerdings durch ein optisch sehr eindrucksvolles DIY-Möbel belohnt. Da es hier auf akkurate und präzise Arbeit ankommt, empfiehlt es sich, der Anleitung Schritt für Schritt zu folgen und auf die verwendeten Materialien und Werkzeuge zurückzugreifen.

Es wäre doch sehr schade um das Weinregal, wenn ihr am Ende feststellt, dass die Aussparungen für die Flaschen zu klein sind oder die Bretter nicht waagerecht verschraubt sind.

DIY-Weinregal von Möbeldesigner Christian Ludwig

Der Möbel-Designer Christian Ludwig demonstriert auf YouTube, wie sich Wein kostengünstig und trotzdem stilvoll präsentieren lässt. Sowohl die einfache Wandhalterung als auch die Weinflaschensäule sind schlichte, aber schmucke Lagermöglichkeiten für die edlen Tropfen. Dafür verwendet er lediglich einen langen Holzbalken für die Säule bzw. ein Brett für die Wandhalterung. Die "Used Optik", auf die Christian Ludwig bei seinen DIY-Möbeln viel Wert legt, erzeugt er im Fall der Säule mithilfe von Beize. In seinem Fall verwendet er Mahagoni-Beize, um dem Holz zu einem dunkleren und damit edleren Teint zu verhelfen.

Wichtigstes Utensil bei dieser Variante: der Forstnerbohrer, um die Löcher zu bohren, in die die Flaschenhälse hinterher hineingesteckt werden. Keine Sorge, das Glas ist dick genug, sodass die Weinflaschen nicht ungewollt am Hals abbrechen können.

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Ihr seht, bei der Ausgestaltung eures Weinregals könnt ihr euch kreativ austoben. Weitere Inspirationen und Ideen dazu findet ihr problemlos im Internet, hier vor allem bei Pinterest, Youtube und Instagram – teilweise sogar direkt mit Anleitung. Aber sicherlich fallen euch von selbst schon tolle Ideen für Weinregale ein. Wie wäre es zum Beispiel mit einem alten Weinfass, das halbiert an der Wand hängend nun den in Flaschen abgefüllten Wein beherbergt?

Weitere Tipps: Wie sollte Wein gelagert werden?

Bevor ihr jetzt tatkräftig zu Werke schreitet, noch ein paar Hinweise zur Weinlagerung. Die gilt es vor allem dann zu beachten, wenn ihr vorhabt, bestimmte Flaschen über einen längeren Zeitraum aufzubewahren. Wisst ihr ohnehin schon, dass der Wein das nächste Wochenende nicht übersteht, müsst ihr euch über die korrekte Lagerung keine Gedanken machen.

Achtet darauf, Wein möglichst horizontal aufzubewahren. Das ist vor allem bei Flaschen mit Naturkorken wichtig, da dieser immer leicht feucht sein muss. Andernfalls dringt zu viel Sauerstoff in die Flasche ein, was den Wein in kürzester Zeit ungenießbar werden lässt. Bei Weinflaschen mit Schraubverschluss oder Kunststoffkorken spielt das keine Rolle.

Wie auch Bücher und Zeitschriften verträgt Wein direktes Licht und Temperaturschwankungen nicht sonderlich gut. Lagert den Wein an Orten, die weitgehend konstant die Temperatur halten. Gut und ausreichend sind Temperaturen zwischen 7 und 18 Grad, optimale Lagerbedingungen schafft ihr bei 10 bis 13 Grad. Eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit sorgt ebenfalls für langfristigen Weingenuss. Bei 50 bis 80 Prozent Luftfeuchte fühlt sich der Wein am wohlsten.

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