Es war nur eine Frage der Zeit: Mit dem wachsenden Interesse an Tiny Houses entsteht neues Konfliktpotential. Ähnliches erleben wir bei anderen Trends und Entwicklungen, wie beispielsweise dem Aufkommen von E-Scootern, die den Straßenverkehr unübersichtlicher machen. Natürlich werden solche neuen Konzepte hinterfragt und in Augenschein genommen. Nur so können sie optimiert und von anderen akzeptiert werden.
Was den vorliegenden Fall angeht, handelt es sich, wie sollte es anders sein, um den ältesten Konflikt der Welt: In der Nähe von Ulm ist ein Streit unter Nachbarn entbrannt. Denn Micha Putze und Tina Strahl möchten künftig etwas nachhaltiger leben. Dafür ziehen sie aus ihrer 90 Quadratmeter großen Wohnung in Neu-Ulm aus und verkleinern sich auf bloß 28 Quadratmeter Wohnfläche. Einige Kilometer weiter in Weißenhorn lassen sie von dem Tischlereibetrieb Tiny House Studios ein Tiny House bauen, das schon bald zu ihrem Zuhause werden soll.
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Unterschriftenliste gegen das Tiny House
Doch die bereits ansässigen Anwohnerinnen und Anwohner haben ihnen nun einen Strich durch die Rechnung gemacht – zumindest vorerst. Mit 43 Unterschriften haben sie sich laut Südwest Presse gegen das Bauvorhaben ausgesprochen. Sie befürchten, dass dieses Tiny House nur der Anfang sein könnte. Sie wollen nicht, dass in Zukunft auf dem gepachteten Grundstück weitere Tiny Houses gebaut werden. Ein solcher als Tiny House Village getarnter Campingplatz wäre unerwünscht.
Außerdem trifft eine genehmigte Ausnahmeregelung auf Unverständnis: Während der Bebauungsplan für alle Bauten ein Satteldach vorsieht, ist das Tiny House mit einem Pultdach geplant. Darunter versteht man ein Dach mit einer geneigten Fläche. Die Kritik scheint berechtigt: Schließlich hätten auch andere Anwohnerinnen und Anwohner in der Vergangenheit um Ausnahmen gebeten, die jedoch nie erteilt wurden. Es geht demnach um Gleichbehandlung.
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Hoffnung für das Tiny House
Doch die Situation für das Paar aus Neu-Ulm ist nicht aussichtslos. Sollten die Bauherren schriftlich erklären, dass keine weiteren Tiny Houses auf dem Grundstück gebaut werden und sich für ein Satteldach entscheiden, "würden die Anwohner das Tiny House akzeptieren", so Bürgermeister Wolfgang Fendt gegenüber der Südwest Presse abschließend.