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Petersburger Hängung: Viele Bilder, ein Kunstwerk
Die Petersburger Hängung ist eine von mehreren Möglichkeiten, eine Vielzahl von Bildern an einer Wand zu präsentieren. Die Bilder hängen dabei dicht an dicht. Ganz so wie in der Petersburger Eremitage. Denn daher stammt der Begriff.
Im ehemaligen Sitz der russischen Zarenfamilie und heutigen Museum hängen die in Gold gerahmten Ölgemälde eng beieinander und reichen teilweise bis zur Decke. Im 18. Jahrhundert wollten die adeligen Besitzer in ihren Salons durch die pure Menge der Kunstwerke ihren Reichtum zur Schau stellen. Das einzelne Bild trat in den Hintergrund.
Salonhängung: Vielfalt als Einheit
Auch in privaten Räumen ist die Petersburger Hängung (auch Salonhängung genannt) eine gute Gelegenheit, viele Bilder auf einmal zu einem Gesamtkunstwerk zu komponieren. Allein das Aussuchen und Zusammenstellen der Zeichnungen, Fotos oder Kunstdrucke macht schon Spaß. Und statt Reichtum könnt ihr eure Kreativität zur Schau stellen.
Was macht die Petersburger Hängung aus?
Das Schöne ist, es gibt keine absolut verbindlichen Regeln. Diese Hängung ist eine Art geordnetes Chaos. Wenn ihr etwas mehr Ruhe reinbringen wollt, könnt ihr euch als Hilfe eine gedachte Mittellinie oder ein Kreuz vorstellen oder eine Ober- oder Unterkante festlegen. Aber zwingend ist das nicht.
Auch durch Rahmen, die sich in Farbe oder Stil ähneln, lässt sich das gewollte Durcheinander ein wenig im Zaum halten. Das funktioniert auch durch ein einheitliches Thema oder einen gemeinsamen Stil (zum Beispiel nur Zeichnungen) oder die Technik der Bilder (zum Beispiel nur Schwarz-Weiß-Fotos). Wichtig ist nur, dass die Bilder insgesamt als Einheit zu erkennen sind. Die Abstände dürfen also nicht zu groß sein.
Anleitung für eure Petersburger Hängung
- Welche Wand soll es ein? Am besten eignet sich eine großflächige oder einfarbig gestrichene Wand.
- Welche Bilder wollt ihr aufhängen? Die Elemente können eine Sammlung von Einzelstücken sein. Wollt ihr etwas mehr Harmonie erzeugen, wählt ihr ähnliche Rahmen (zum Beispiel nur weiße, aber in unterschiedlichen Größen) oder ein übergeordnetes Thema (nur Motive aus der Natur, ein oder zwei dominierende Farben, Familienfotos, Kinderzeichnungen).
- Überlegt, ob ihr eine oder mehrere Hilfslinien nutzen wollt. Ihr könnt sie mit Stecknadeln und Fäden an der Wand markieren. Der Vorteil: Das Gesamtkunstwerk wirkt so ruhiger.
- Nehmt die Achsen aber nur zur groben Orientierung, sonst wird es am Ende zu steif. In der Petersburger Hängung ist es ausdrücklich erwünscht, dass ihr unterschiedliche Größen und Formen mixt.
- Und los geht’s: Am besten ordnet ihr das größte oder dominanteste Bild eher in der Mitte an. Wenn ihr einen Helfer habt, könnt ihr diesen dann die anderen Bilder halten lassen und ihr beurteilt aus der Ferne, wo das nächste Stück seinen Platz findet.
Profitipps:
- Tipp 1: Wenn ihr nur wenig Platz habt, müssen die einzelnen Bilder kleiner sein, um denselben Effekt zu erzielen.
- Tipp 2: Legt eure Bilder auf dem Boden aus und schiebt sie solange in Position, bis euch die Anordnung gefällt. So verhindert ihr, dass ihr die Position korrigieren müsst, wenn die Nägel schon in der Wand sind.
- Tipp 3: Klarheit bringen auch gleiche Abstände in das Gesamtkunstwerk. Um nicht ständig messen zu müssen, könnt ihr euch Abstandhalter aus Pappe anfertigen.
Die Petersburger Hängung einmal anders
Klar, ursprünglich ging es um Gemälde. Aber wer sagt, dass ihr euch nicht was Neues ausdenken dürft? Auch Postkarten verschiedener Formate, ausgediente Geldscheine oder andere Sammlerstücke lassen sich in der Salonhängung zu einem kleinen Kunstwerk arrangieren. Ihr könnt zwischen eure Bilder, Zeichnungen und Fotos auch kurze Bilderleisten oder Regalbrettchen anbringen, auf die ihr ein schönes Objekt oder eine Pflanze stellt.
Wie ihr das geordnete Chaos an der Wand gestaltet, ist ganz allein eure Sache. Übrigens: Ihr müsst euch nicht auf eine einzelne Wand beschränken. Die Petersburger Hängung funktioniert auch um die Ecke.
?utm_source=ig_web_copy_linkUnd für die Eiligen unter euch müssen es auch keine Rahmen und Nägel in der Wand sein. Wenn sie nicht zu schwer sind, könnt ihr Zeichnungen oder Karten auch ungerahmt mit buntem Washi-Tape an der Wand befestigen.
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