Wohnen | Expertentipp

Eignen sich Kunststoff-Fliesen als Bodenbelag für den Balkon?


Ein Wohnglück-Nutzer möchte wissen, ob sich Kunststoff-Fliesen als Bodenbelag für den Balkon eignen. Unsere Experten geben eine Antwort und nennen bessere Alternativen.

  1. Vor- und Nachteile von Holz-Kunststoff-Dielen
  2. Was ihr bei der Verarbeitung beachten müsst
  3. Eine günstige Alternative

Ein Nutzer hat sich mit folgender Frage an uns gewandt: "Eignen sich Kunststoff-Fliesen als Balkonbelag?"

Die Wohnglück-Experten antworten:

Kunststoff-Fliesen eignen sich nicht als Balkon-Belag. Kunststoffe sind in der Regel nicht dauerhaft wetterbeständig. Außerdem dehnen sie sich bei Wärme stark aus und schrumpfen bei Kälte erheblich ein. Es ist nicht möglich, im Außenbereich dichte Fugen herzustellen.

Allerdings werden seit einigen Jahren Holz-Kunststoff-Dielen unter den Bezeichnungen "Wetterholz", "Megawood", "Terraza" oder "KOVALEX" als Bodenbeläge für Balkone und Terrassen angeboten. Es handelt sich dabei in der Regel um stranggepresste Dielen, die zu 70 bis 80 Prozent aus Holzspänen und zu 20 bis 30 Prozent aus Kunststoff bestehen.

Die Dielen sind braun eingefärbt und haben eine geriffelte Oberfläche. Sie haben je nach Fabrikat verschiedene Nut- und Feder-Kanten, damit sie zu einer zusammenhängenden Fläche zusammengesteckt werden können. Der Vorteil dieser Holz-Kunststoff-Dielen besteht darin, dass sie feuchtigkeitsbeständig sind. Sie werden zum Teil mit den Lagerhölzern verschraubt oder mit speziellen Klammern befestigt.

Vor- und Nachteile von Holz-Kunststoff-Dielen

VORTEILE

  • geringer Pflegeaufwand
  • witterungsbeständig ohne Anstrich oder Imprägnierung
  • riss- und splitterfrei

NACHTEILE

  • Aussehen weicht vom Naturholz ab
  • großes Ausdehnungs- und Schwundverhalten
  • hoher Preis (ca. 80 bis 90 Euro pro Quadratmeter)

Auch die Holz-Kunststoff-Dielen verwittern langfristig. Alle Erzeugnisse der organischen Chemie – und das sind die Kunststoffe – werden im Laufe der Zeit durch die ultravioletten Strahlen des Sonnenlichtes zerstört. Es findet eine schleichende Verwitterung statt, die sich darin zeigt, dass die ursprünglich glatte Oberfläche matt wird. Ein weiterer unangenehmer Effekt besteht darin, dass sich viele Kunststoffe – besonders bei starker Erwärmung – elektrostatisch aufladen und Staub und Schmutz anziehen, der dann in die Oberfläche förmlich eingebrannt wird.

Was ihr bei der Verarbeitung beachten müsst

Wer Holz-Kunststoff-Dielen verarbeiten will, der sollte den "konstruktiven Feuchtschutz" beachten. Heißt konkret: Die Balkon- oder Terrassen-Oberfläche muss ein ausreichendes Gefälle von 2 Prozent (2 Zentimeter auf einem laufenden Meter) haben. Ihr solltet vermeiden, dass die Dielen mit stehendem Wasser in Kontakt kommen. Außerdem müsst ihr für eine gute Hinterlüftung des WPC-Belages sorgen. Er darf nicht direkt auf dem Erdreich (einer Terrasse) liegen.

Eine günstige Alternative

Holz ist noch immer der günstigste Werkstoff für einen Balkon-Fußboden. Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, einen dauerhaften Holzbelag für Balkon oder Terrasse herzustellen. Wichtig sind dafür die Verwendung geeigneter Hölzer und die korrekte Verarbeitung. Mehr dazu in unserem Beitrag Holz als Bodenbelag: Welches eignet sich für Balkon oder Terrasse?

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