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Kinderbad: Vorteile und Nachteile eines Kinderbadezimmers


Ein Kinderbad ist ein neuer Trend bei der Hausplanung. Es entlastet nicht nur das Elternbad zu Stoßzeiten, sondern fördert auch die Entwicklung der Kinder. Was spricht für ein zusätzliches Badezimmer, was dagegen?

  1. Vorteile eines Kinderbads
  2. Nachteile eines Kinderbadezimmers
  3. Kinderbad einrichten und gestalten

In den USA ist es bereits seit Jahren üblich: Ein extra Badezimmer für die Kinder. Aber auch in Deutschland ist das Kinderbad ein Trend beim Hausbau. Wir haben mal geschaut, warum es sich lohnt, ein Kinderbadezimmer zu planen und was dagegen spricht.

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Vorteile eines Kinderbads

Zwei Drittel aller Fertighäuser werden von Familien mit Kindern gebaut. Kinder sind nicht selten der entscheidende Grund dafür, ein eigenes Haus zu bauen. Da ist es nur logisch und konsequent, die Bedürfnisse der Kinder bei der Planung des Eigenheims ganz besonders zu berücksichtigen.

Das spricht für ein Kinderbad:

  • Kinder werden im Bad schnell selbstständig, wenn sie dort alles alleine machen können. Zähneputzen, Händewaschen und der Toilettengang machen dann plötzlich Spaß und schaffen jedes Mal ein kleines Erfolgserlebnis. Das kann man in jeder Kita schön beobachten – warum nicht auch zu Hause? Mit einem Kinderbad trägt der Nachwuchs die Verantwortung im eigenen Bereich. Das fördert die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein des Kindes.
  • Ein Kinderbad spart Zeit. Morgens auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule muss keiner mehr warten, bis das Bad endlich frei ist. Damit bietet das Kinderbad einen hohen Mehrwert für das Familienleben.
  • Ein Kinderbad kann auch als Gästebad genutzt werden. Auch, wenn die Kinder einmal ausgezogen sind. So müsst ihr euer eigenes Bad mit niemanden teilen.
  • Wenn ein zweites Badezimmer vorhanden ist, könnt ihr euer eigenes Badezimmer direkt ans Schlafzimmer anzuschließen und somit eure ganz persönliche Ruheoase schaffen.

Nachteile eines Kinderbadezimmers

Ein gemeinsames Bad für alle hat natürlich auch einige Vorteile, dementsprechend hat ein Kinderbad auch Nachteile:

  • Ein Kinderbad kommt nur in Frage, wenn genug Platz vorhanden ist, um ein zweites Badezimmer anzuschaffen.
  • Auch die Kostenfrage solltet ihr nicht außer Acht lassen. Ein zweites Badezimmer kostet natürlich zusätzlich und Badezimmer gehören eher zu den teureren Räumen im Haus.
  • Falls ihr nicht plant, das Kinderbad auch als Gästebad zu nutzen, spricht eine geringe Nutzungsdauer gegen ein zweites Badezimmer. Dann tut es vielleicht auch ein zweites WC mit Waschbecken.
  • Ein zweites Badezimmer erhöht natürlich auch die Zeit, die ihr fürs Putzen aufwenden müsst. Es ist ein ganzes Badezimmer mehr zu putzen, inklusive Waschbecken, Dusche oder Toilette. Das bleibt in der Regel an den Eltern hängen, zumindest solange die Kinder noch klein sind.

Kinderbad einrichten und gestalten

Wenn ihr euch dafür entschieden habt, ein Kinderbadezimmer zu bauen, dann könnt ihr euch Gedanken über dessen Gestaltung machen. Folgende Tipps solltet ihr dabei beherzigen:

Auf Sicherheit im Kinderbadezimmer achten

An erster Stelle steht die Sicherheit, wenn das Kind allein im Bad ist. Rutschige Böden und scharfe Kanten sollte man ebenso vermeiden wie ungesicherte Steckdosen oder zu heißes Wasser. Praktisch für das Kinderbad sind Thermostate, die eine konstante Wassertemperatur halten und so vor Verbrennungen schützen.

Bei den Fliesen solltet ihr unbedingt darauf achten, dass sie rutschfest sind. Mehr über die richtige Rutschhemmung lest ihr in unserem Artikel über Nutzungsklassen, Abriebklassen und Rutschhemmung bei Bodenbelägen.

Der Spiegel ist idealerweise aus Sicherheitsglas und verfügt über eine Splitterschutzfolie sowie eine Aushängesicherung. Im Fall eines zerbrochenen Spiegels bleiben die Splitter an der Folie haften und verteilen sich nicht unkontrolliert im Raum. Die Aushängesicherung verhindert ein zufälliges Aushängen des Spiegels durch die Kinder.

Sinnvoll ist auch ein Badezimmerteppich, der gut Feuchtigkeit aufnimmt, damit die Kinder nicht auf dem nassen Boden ausrutschen.

Beim Einrichten des Kinderbads langfristig denken

Die Einrichtung muss nicht exakt auf die Größe der Kinder angepasst sein. Extra niedrige Klos und besonders niedrig angebrachte Waschbecken oder Waschtische sind wenig nachhaltig, denn Kinder wachsen schnell und dann stehen in ein paar Jahren wieder Umbauarbeiten an.

Zudem haben die meisten Kinder gar kein Problem damit, einen Aufsatz für den WC-Sitz zu benutzen oder sich auf einen Hocker zu stellen.

Sinnvoll sind Elemente, die mitwachsen, wie höhenverstellbare Toiletten oder Waschtische. Letztere sind auch im Alter praktisch, wenn man mit einem Stuhl am Waschtisch sitzen möchte.

Kindgerechte Sanitärobjekte

Wichtig ist, dass die Kinder das Bad eigenständig nutzen können. Das ist dann der Fall, wenn Handtuchhalter und Haken in ihrer Höhe installiert werden. So können die Kinder nicht nur ihr Handtuch erreichen, sondern es auch selber aufhängen, wenn sie damit fertig sind.

Auch die Spiegel gehören auf Augenhöhe der Kinder. Beides lässt sich schnell und unkompliziert immer wieder anpassen

Bei den Sanitärobjekten gibt es mittlerweile tolle, kindgerechte Lösungen. So kann man Toiletten und Waschbecken mit Füßen zum Draufstehen, Waschbecken mit vorgezogenen Armaturen oder gar herunterfahrbare Waschbecken installieren. Für die Dusche gibt es Duschköpfe, die durch blaues oder rotes Licht die aktuelle Temperatur des Wassers anzeigen können.

Kinder knallen auch gern mal den Klodeckel runter. Ein Klodeckel mit automatischer Absenkautomatik sorgt hier für Abhilfe und verhindert, dass sich die Kinder die Finger quetschen. Ihr könnt insbesondere für kleinere Kinder auch einen speziellen Toilettendeckel für Kinder installieren. Das ist im Prinzip eine kleinere WC-Brille. Diese besitzt einen geringeren Durchmesser – und folglich auch eine weniger große Öffnung, durch die das Kleinkind in die Toilette rutschen kann.

Noch praktischer, weil ihn auch Erwachsene nutzen können, ist ein Familien-Toilettensitz. Dieser verfügt neben dem handelsüblichen Klodeckel außerdem über eine große Klobrille für größere Kinder oder Erwachsene und einen deutlich kleineren Klobrillen-Aufsatz für Kleinkinder. Da ein solcher Toilettensitz so hergestellt wurde, dass er auf alle im Handel angebotenen Toiletten problemlos passt, kann der vorhandene Sitz relativ schnell abmontiert und der neue Toilettensitz schnell montiert werden.

Kindgerechte Gestaltung

Von der Firma Geberit gibt es kindgerechte Armaturen, alternativ sind auch farbige Armaturen eine Möglichkeit, das Bad für Kinder farbenfroher zu gestalten.

Pinke Waschtischarmatur von Vola.
Pretty in pink: Diese Armatur eignet sich besonders gut fürs Mädchen-Badezimmer.

Ihr könnt auch temporär einen kindgerechten Brausekopf in Tierform* (Anzeige) anbringen oder eine lustige Verlängerung für den Wasserhahn* (Anzeige).

Eine ganz einfache Möglichkeit, für eine kindgerechte Optik zu sorgen, sind Fliesenaufkleber. Die könnt ihr leicht austauschen, wenn sich der Geschmack eurer Kinder ändert.

*Es handelt sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Diese Produkthinweise erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Bei Kaufabschluss erhalten wir einen kleinen Anteil der Provision, das Produkt wird für euch dadurch nicht teurer.

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