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Induktionskochfeld: Vorteile, Nachteile & Kosten


Lohnt es sich, beim Neukauf eines Herdes in ein Induktionskochfeld zu investieren? Wir listen euch alle Vorteile und Nachteile von Induktionsherden auf und sagen euch, wie viel gute Modelle kosten.

  1. Wie funktioniert ein Induktionskochfeld?
  2. Welche Arten von Induktionsherden gibt es?
  3. Vorteile eines Induktionskochfelds
  4. Nachteile von Induktionsherden
  5. Was kostet ein Induktionskochfeld?
  6. Fazit zu Induktionskochfeldern

Induktionskochfelder bieten die modernste Art zu kochen und zu braten und sie werden immer beliebter. Die meisten neu verkauften Kochflächen sind heute Induktionsherde. Wir erklären euch, wie das Kochen mit Induktion funktioniert, welche Vorteile es hat und auch, welche Nachteile es gibt. Außerdem sagen wir euch, mit welchen Kosten ihr für ein Induktionskochfeld rechnen müsst.

Wie funktioniert ein Induktionskochfeld?

Ein Induktionsherd sieht auf den ersten Blick aus wie ein herkömmliches Cerankochfeld. Die Oberfläche besteht aus Glaskeramik. Darunter verbergen sich aber Magnetspulen, die im Boden des Kochgeschirrs Wirbelströme induzieren und so den Boden erwärmen. Das Kochfeld an sich bleibt kalt.

Ein Induktionsherd wird mit Strom betrieben. Er reagiert anders als andere Elektroherde aber annähernd so direkt wie ein Gasherd auf Änderungen der Einstellungen.

Welche Arten von Induktionsherden gibt es?

Einfache Induktionsherde haben vier verschieden große Induktionsflächen für verschieden große Töpfe. Sie verfügen über eine Topferkennung und eine automatische Abschaltfunktion, wenn der Topf von der Platte genommen wird.

Teurere Geräte verfügen über zahlreiche Extras. Da gibt es beispielsweise die sogenannte Booster-Funktion, mit der sich die ohnehin schnelle Leistung noch um bis zu 50 Prozent steigern lässt. Hinzu kommen Funktionen wie beispielsweise eine Kindersicherung oder die Stop-to-Go-Funktion. Damit lässt sich der Kochvorgang jederzeit unterbrechen, zum Beispiel wenn es an der Haustür klingelt. Anschließend kann man ihn dann ohne erneute Temperatureinstellungen sogleich wieder fortsetzen.

Zusätzlichen Komfort bringt ein Kochfeld mit flexibler Induktion. Hier lassen sich zwei und mehr Kochzonen zu extragroßen Kochflächen zusammenschalten (Bridge-Funktion). Damit lassen sich auch Grillplatten oder Teppanyaki-Grills verwenden.

Einige Modelle verfügen über eine weitere praktische Funktion, bei der das Kochfeld in drei Leistungsbereiche eingeteilt wird. So kann man zum Beispiel in der Anfangsphase, beim Anbraten oder Wasser erhitzen, die Töpfe nach vorne stellen, und sie danach, beim Weiterköcheln oder Warmhalten, einfach nach hinten schieben.

Die Luxusklasse: Kochfelder mit Vollflächeninduktion

Zu den Küchen-Highlights zählt die Vollflächeninduktion. Bei diesen Kochfeldern gibt es keine vorgegebenen Kochzonen mehr. Stattdessen nutzt man die ganze Glaskeramikfläche als ein XXL-Kochareal. Dort kann man Töpfe und Pfannen an beliebiger Stelle aufsetzen. Möglich wird dies durch Sensoren, die genau erkennen, an welcher Stelle Töpfe, Pfannen und Bräter platziert und wie groß sie jeweils sind.

Sogenannte Mikro-Induktoren leiten die Hitze an die entsprechende Stelle und aktivieren nur die Fläche auf dem Kochfeld, die gerade benötigt wird – egal, ob kleiner Saucentopf oder großer Bräter.

Das unterschiedlich große Kochgeschirr kann dann darauf beliebig hin- und hergeschoben werden, da sich das Induktionskochfeld die eingestellten Leistungsstufen merkt und sie an die neue Position übernimmt.

  • Induktionsherd mit virtueller Gasflassem
  • Modernes Induktionskochfeld mit Topferkennung
  • Verschieden große Töpfe auf einem Induktionskochfeld

Vorteile eines Induktionskochfelds

Induktionskochfelder sind deshalb auf dem Vormarsch in deutschen Küchen, weil sie eine Reihe von Vorteilen gegenüber Kochfeldern mit Wärmestrahlung oder Gasherden haben:

Energieeffizienz

Induktionskochfelder sind die energieeffizienteste Wahl. Das Kochen mit Induktion ist etwa 20 Prozent spar­samer als das mit Wärmestrahlung.

Umgebung wird nicht aufgeheizt

Da es keine offene Hitzequelle gibt, heizt sich die Umgebung nicht so stark auf, was vor allem im Sommer ein Vorteil ist.

Kurze Kochzeit

Die Hitze eines Induktionsherdes ist wesentlich schneller verfügbar und die Töpfe werden sehr viel schneller aufgeheizt. Eine Induktionskochplatte erhitzt zwei Liter Wasser fast doppelt so schnell von 15 auf 90 Grad Celsius wie ein Gasherd.

Gute Temperaturregelung

Zudem lässt sich die Temperatur auch viel feiner regeln. Ihr könnt innerhalb weniger Augenblicke die Temperatur wechseln. Das Kochfeld reguliert die Temperatur direkt. So könnt ihr zum Beispiel verhindern, dass euer Essen überkocht, ohne es vom Kochfeld zu schieben.

Keine Verbrennungsgefahr

Darüber hinaus wird der Bereich rund um das Kochgeschirr deutlich weniger heiß als bei einem konventionellen Kochfeld, die Verletzungsgefahr ist dadurch gering.

Einfachere Reinigung

Das kalte Kochen, wie Induktion genannt wird, erleichtert auch das Reinigen, da beim Über­kochen nichts einbrennen kann. Das ist bei den heißen Glaskeramikherden mit Wärmestrahlung anders, die etwas aufwendiger sauber­zumachen sind.

Nachteile von Induktionsherden

Bei all den Vorteilen gibt es aber auch ein paar Nachteile, die ihr vor dem Kauf eines Induktionsherdes bedenken solltet.

Spezielles Geschirr erforderlich

Der größte Nachteil ist, dass für ein Induktionskochfeld spezielles, induktionsgeeignetes Kochgeschirr erforderlich ist. Ihr benötigt Töpfe mit magnetisier­barem Boden aus Guss­eisen mit magnetischem Stahlkern oder aus Stahl. Aluminium funk­tioniert nicht. Ihr müsst also unter Umständen eure Töpfe und Pfannen oder den Espresso-Kocher austauschen.

Neue Kochtöpfe und Bratpfannen sind meist mit dem sogenannten "Wendel"-Symbol ausgestattet. Das wellenförmige Symbol, das eine Induktionsschleife darstellt, kennzeichnet Kochgeschirr als induktionsgeeignet. Fehlt das Symbol, dann könnt ihr mit einem Magneten testen, ob Töpfe und Pfannen für den Induktionsherd geeignet sind. Dies ist der Fall, wenn dieser vom Boden der Töpfe und Pfannen angezogen wird.

Wer seine alten Töpfe weiterverwenden möchte, für den gibt es mittlerweile auch Adapterplatten mit Griff. Die Platten kommen dann zwischen Induktionsherd und Topf beziehungsweise Pfanne.

  • Herdsymbole auf einem Topfboden
  • Adapterplatte für Induktionsherd

Nervige Geräusche

Manchmal ist beim Ankochen ein brummendes, summendes Geräusch zu hören, vor allem, wenn die Induktions­felder mit voller Leistung heizten. Das Phänomen kann je nach Topfvariante unterschiedlich klingen.

Köche müssen ihre Routinen ändern

Ihr müsst euer Verhalten am Herd umstellen, wenn ihr euch für Induktion entscheiden. Das liegt am hohen Tempo dieser Herdart. Öl in der Pfanne ist beispielsweise so schnell heiß, dass alle Zutaten bereit­stehen sollten, wenn ihr die Platte anschaltet. Manchem dürfte die Muße am Topf etwas fehlen.

Gesundheitliche Risiken durch Magnetfelder

Vielen ist die Induk­tion nicht geheuer. Magnetische Streufelder – der Anteil am Magnetfeld, der nicht unmittelbar vom Topf aufgenommen wird – können den Körper durchdringen und Zellen negativ beeinflussen. Um Gesundheitsschäden vorzubeugen, muss die Abstrahlung möglichst klein sein. In Tests hielten allerdings alle Geräte den EU-Grenzwert locker ein.

Das Problem wird nochmals verringert, wenn der Topf mittig auf der Kochzone steht und genau dazu passt. Zudem solltet ihr einen Mindestabstand von fünf bis zehn Zentimetern von der Vorderkante des Herdes einhalten, empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz. Je mehr Abstand man hält, desto kleiner wird die Abstrahlung.

Vorsichtig sollten insbesondere Schwangere und Träger von Herzschrittmachern sein, denn die Induktion könnte den Herzschrittmacher aus dem Takt bringen.

Teuer in der Anschaffung

Induktionskochfelder sind in der Anschaffung teurer als Glaskeramikkochfelder mit Strahlungswärme. Die günstigsten Modelle kosten doppelt so viel wie ein Cerankochfeld. Dafür verbrauchen sie zwar weniger Strom, aber laut Stiftung Warentest sind viele Induktions­felder so teuer, dass sich die Strom­ersparnis gegen­über den Herden mit Wärmestrahlungs­feldern auch nach zehn Jahren intensiver Nutzung nicht auszahlt.

Was kostet ein Induktionskochfeld?

In der Anschaffung ist ein Kochfeld mit Induktion meist etwas teurer als ein herkömmliches Cerankochfeld. Die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Herstellern sind ebenfalls enorm: Günstige Induktionskochfelder bekommt ihr ab 300 Euro. Markengeräte mit flexiblen Kochzonen können bis zu 2.000 Euro kosten.

Das schwe­dische Testmagazin Råd & Rön hat 73 Induktions­koch­felder geprüft. Einige Geräte aus dem Test sind auch in Deutsch­land erhältlich. Die besten hier­zulande erhältlichen Induktionsherde sind:

Die beiden gut getesteten Induktionskochfelder kosten ab etwa 440 Euro.

Fazit zu Induktionskochfeldern

Wer einen neuen Herd kaufen will, dem bieten Induktionskochplatten zahlreiche Vorteile. Sie sind nicht nur wegen des geringeren Stromverbrauchs gut für die Umwelt, sie bieten auch viel Komfort beim Kochen, weil sie die Töpfe und Pfannen sehr schnell aufheizen. Gerade in Haushalten mit Kindern ist die Sicherheit, dass sich die Kleinen nicht an den Herdplatten verbrennen können, ein weiterer Pluspunkt.

Was gegen sie spricht, sind die höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu Glaskeramikherden mit Wärmestrahlung und etwaige Kosten für neue Töpfe und Pfannen.

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