Das Holzhochhaus-Projekt "Woodscraper" ist mit dem Bundespreis Ecodesign ausgezeichnet worden. Das Besondere an dem Konzept, das in Wolfsburg verwirklicht werden soll: Die Türme bestehen größtenteils aus Holz und Stroh.
Das Holzhochhaus-Projekt "Woodscraper" hat den vom Bundesumweltministerium ausgelobten Preis Ecodesign bekommen. Der Gebäudeentwurf des Architekturbüros Partner und Partner erhielt die Auszeichnung in der Kategorie "Konzept für zukunftsweisende Designstudien sowie Modellprojekte". Mit dem Preis werden herausragend gestaltete, nachhaltige Produkte, Dienstleistungen und Konzepte ausgezeichnet.
Das Projekt Woodscraper setzt sich aus mehreren Hochhäusern zusammen, die größtenteils aus Holz und Stroh bestehen. Das Besondere an dem Konzept: Die Energie für die Errichtung wird nahezu durch den geringen Anteil "grauer Energie" in den nachwachsenden Baustoffen kompensiert.
Bauen mit Holz boomt
Generell liegt Holz als Baustoff voll im Trend: Überall auf der Welt werden Holzhochhäuser errichtet. Der große Vorteil von Holz liegt nicht nur darin, dass es ein nachwachsender Rohstoff ist. Die Produktion der Elemente ist außerdem sehr ressourcenschonend. Und Holz kann – auch nachdem der Baum gefällt ist – Kohlendioxid bis zu 100 Jahre lang speichern.
Außerdem sorgt das Material für ein angenehmes Raumklima, das für Allergiker sogar gesundheitsfördernd sein kann und lässt sich auch umweltfreundlich recyceln, sollte das Gebäude sein Lebensende erreicht haben.
Ein weiterer großer Vorteil des Bauens mit Holz ist, dass viele Elemente schon vorproduziert an die Baustelle geliefert werden können. Ein Aspekt, den auch Jörg Finkbeiner von Partner und Partner hervorhebt: "Durch vorelementiertes, serielles Bauen reduzieren wir die Bauzeiten deutlich, montieren witterungsunabhängig und schaffen durch die hohe Präzision der Vorfertigung deutlich höhere Kostensicherheit."
Ein interdisziplinäres Forschungsteam hat Woodscraper mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt entwickelt. Derzeit sind zwei der Holzhochhäuser für das Wolfsburger Hellwinkel-Quartier geplant. Die Gebäude sollen außerdem nur mit Energie aus regenerativen Quellen gebaut werden. Sie werden zum Wohnen genutzt.
Doch die Wolfsburger Holztürme werden nicht die ersten Hochhäuser in Deutschlands ein, die aus dem Naturmaterial bestehen. Seit Juni 2019 steht in Heilbronn das Hybridholzhaus Skaio, das 34 Meter hoch ist. In der Hamburger Hafencity entsteht außerdem die Wildspitze. Das Gebäude soll eine Höhe von 64 Metern haben. Und wird, wenn es wie geplant 2021 fertiggestellt wird, das höchste Holzhaus Deutschlands.