Alles muss raus! Das alte Bad und die alte Küche müssen weichen. Und die geblümten Fliesen entsprechen auch nicht mehr ganz unserem Geschmack. Beim Abschlagen gibt es eine unliebsame Überraschung – inklusive Adrenalinstoß.
nach den ersten Wochen unter dem Motto "Entrümpelung" ging es schließlich weiter mit dem Ausbau der Bäder und Küchen. Das Haus war zuletzt in zwei Wohneinheiten unterteilt und die Aufteilung der Bäder, WCs und Küchen war etwas abenteuerlich.
Im Erdgeschoss war zwar eine große Küche, das Badezimmer mit Dusche und Waschbecken befand sich jedoch dahinter in einer kleinen Abstellkammer mit nur zwei Quadratmeter und einer Holzfalttür getrennt. Als Toilette gab es das Gäste-WC am Eingang. Im Obergeschoss waren je eine kleine Küche und ein Bad mit Badewanne und Waschbecken in zwei kleine Nischen unter den Schrägen des Hauses eingebaut.
Die Toilette der oberen Wohnung befand sich auf halber Höhe der Treppe in einem kleinen Abstellraum mit nur 1,60 m Deckenhöhe. Das wollten wir dann doch nicht so lassen.
Raus mit den alten Fliesen
Zudem waren alle Räume von beigen über roten bis hin zu geblümten Fliesen versehen und die "Designer-Küche" in braun mit gelben Fronten traf auch nicht so ganz unseren Geschmack. Es musste also erst einmal alles raus.
Insbesondere das Entfernen der Fliesen gestaltete sich schwieriger als gedacht. Schnell haben wir gemerkt, dass die Wände eines über einhundert Jahre alten Hauses anders aufgebaut sind als heutzutage – die Fugen bestehen aus wenig Mörtel und viel Sand, die Klinkersteine sind weicher und poröser. Diese Eigenschaften wiederum sorgen für das bei alten Häusern ausgezeichnete Raumklima. :)
Schrecksekunde beim Fliesen abschlagen
Am Anfang haben wir die sehr fest sitzenden Fliesen noch maschinell abgeschlagen – bis uns in der Duschkammer im Erdgeschoss plötzlich nicht nur die Fliesen, sondern auch die Ziegel in einer Mauerwerkswand entgegenkamen. Ein kurzer Adrenalinstoß schoss uns durch den Körper! Denn es war plötzlich nicht nur ein großes Loch in der Wand, sondern auch der Rest drumherum ließ sich problemlos mit der Hand bewegen. Eine schlaflose Nacht stand uns bevor.
Am nächsten Tag haben wir sofort unseren Statiker Herrn Schneider vom Ingenieurbüro ISS angerufen, der uns Entwarnung gab. Ein paar Tage später kam ein erfahrener Maurer auf unsere Baustelle, um das Loch zu schließen und das Mauerwerk zu reparieren. Danach ging es uns besser.
Die restlichen Fliesen in dem Raum lassen wir nach der Schrecksekunde lieber an der Wand und werden diese einfach überbauen bzw. überspachteln. Die übrigen Fliesen haben wir dann alle (ja – wirklich alle) per Hand und mit äußerster Vorsicht abgebrochen, um den alten Rohbau nicht unnötig zu strapazieren. Was den Zeitaufwand natürlich "um einiges" verlängerte...! :)
Inzwischen wissen wir, dass dies bei Weitem nicht die letzte Überraschung bleiben sollte...