Deutschlands höchstes Holzhochhaus wurde mit dem "Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur" ausgezeichnet. Das "Skaio" steht in Heilbronn und ist 34 Meter hoch. Es wird allerdings bald von einem anderen Holzhochhaus überragt.
Deutschlands renommiertester Architekturpreis für nachhaltige Gebäude geht in diesem Jahr an das Holzhochhaus Skaio in Heilbronn. Mit zehn Geschossen und einer Höhe von 34 Metern war es das erste und ist bis heute das höchste Holzhochhaus in Deutschland.
Der "Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur" wurde zum achten Mal gemeinsam von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis sowie der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) vergeben. Die Jury würdigte den Preisträger als Modellprojekt für die Leistungsfähigkeit des urbanen Holzbaus.
Wegbereiter für den Holzbau in Deutschland
"Das Skaio ist ein architektonischer Pionier und Wegbereiter für den Holzbau in Deutschland. Es hat die Dimensionen des Machbaren neu ausgelotet, sodass andere Projekte heute unmittelbar davon profitieren", sagt DGNB Präsident Amandus Samsøe Sattler. "Zudem ist es ein wichtiger städtebaulicher Baustein, der auch auf wichtige soziale Fragestellungen Antworten bietet. Von daher ist das Skaio ein würdiger Gewinner für den diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur."
Dem beinahe würfelförmigen Gebäude sieht man nicht an, dass es zu 90 Prozent aus Holz besteht. Stattdessen bestimmen die Dämmschicht und die darüberliegende Aluminiumverkleidung das Bild. Das vom Architekturbüro "Kaden + Lager" geplante Holzhochhaus der Stadtsiedlung Heilbronn entstand im Rahmen der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn und ist Teil eines umfassenden Konzepts zukunftsfähiger Stadtentwicklung.
Es sei sinnvoll im Quartier integriert, verfüge über intelligente, flächensparende Grundrisse und biete deshalb bezahlbare Wohnmöglichkeiten. Zudem überzeuge es mit einer gut durchdachten Nutzungs- und Nutzermischung, so die Begründung der Jury. Zudem seien Fragen der Rückbaubarkeit und Lebenszyklusorientierung konsequent bearbeitet worden, zum Beispiel über den Einsatz einer mit vorgehängten, hinterlüfteten Aluminiumelementen verkleideten Fassade.
Für seine Nachhaltigkeit sowie seine herausragende baukulturelle und gestalterische Qualität wurde das Skaio mit einem DGNB Zertifikat in Gold sowie einem "DGNB Diamant" ausgezeichnet.
Das Skaio setzte sich im Finale gegen das "Walden 48", einen Wohnungsbau in Holzbauweise in Berlin, sowie das umgenutzte Baudenkmalareal "UNIQUE³" in Saarbrücken durch.
Das Wohnhaus Walden 48 ist laut Jury ein sehr gelungenes Beispiel innerstädtischer Nachverdichtung. Die Vorbildwirkung des Projektes liege in der hohen Qualität architektonischer Gestaltung. Als Gebäude mit starkem Anteil an sichtbaren Holzoberflächen und -fassaden sei es zudem beispielhaft für den urbanen Holzbau und setze einen Meilenstein im Diskurs um den Wohnungsbau in Holzbauweise, der gerade in Berlin einsetzt.
Das UNIQUE³ ist ein umgenutzter, denkmalgeschützter Gebäudekomplex der ehemaligen Siemens-Niederlassung in Saarbrücken aus dem Jahr 1965. Es beantworte auf beispielhafte Weise die Frage, wie der wertvolle Raum solch eines Baudenkmalareals weiter genutzt werden kann. Das Ensemble aus einem sechsgeschossigen Bürohaus, einem Casino und Werkstätten galt nach seiner Aufgabe 2010 zunächst als energetisch nicht sanierbar. Deshalb stand es lange leer.
Übrigens: Das ausgezeichnete Skaio wird nicht mehr lange Deutschlands höchstes Holzhochhaus sein. Derzeit entsteht in Hamburg ein noch höherer Bau aus Holz, die "Wildspitze". Alle Informationen zu diesem Projekt erfahrt ihr in folgendem Artikel: