Arbeiter verschraubt Platten bei einer abgehängten Decke

Modernisieren | Expertentipp

Decke abhängen ohne viel Raumhöhe zu verlieren: Wie geht das?


Wohin mit neu verlegten Strom- und Netzwerkkabeln? Es bietet sich an, die Decke abzuhängen beziehungsweise zu verkleiden, um die Kabel zu verstecken. Unser Experte erklärt, wie das geht und worauf ihr dabei achten müsst.

  1. Materialien für eine Deckenverkleidung
  2. Dampfsperre nicht vergessen bei unbeheizten Räumen

Folgende Frage wurde an die Wohnglück-Redaktion herangetragen: "Wir müssen die Decke im Flur und Wohnzimmer komplett abhängen, um einige neu verlegte Strom- und Netzwerkkabel verschwinden zu lassen, möchten aber so wenig Raumhöhe wie möglich verlieren. Wie machen wir das am besten?"

Die Wohnglück-Experten antworten:

Wenn man davon ausgeht, dass die neu verlegten Strom- und Netzwerkkabel nur einen geringen Durchmesser haben, wird es nicht erforderlich sein, eine neue Decke "abzuhängen". Unter der Voraussetzung, dass die Oberfläche der vorhandenen Decken eben und fest ist, reicht es aus, wenn ihr darauf Kanthölzer (30 x 50 Millimeter) hochkant als Träger einer "Verkleidung" anbringt. Auf diese Weise entsteht ein Luftzwischenraum von fünf Zentimetern Höhe, in dem ihr alle Leitungen unterbringen könnt.

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Materialien für eine Deckenverkleidung

An beide Seiten der Kanthölzer schraubt ihr im Abstand von einem Meter Metallwinkel. An diesen wird dann anschließend die Verkleidung mit Schrauben und Dübeln unter der vorhandenen Decke angebracht. Der Abstand der Kanthölzer richtet sich nach den Maßen der gewünschten Verkleidung. Hier gibt es folgende Möglichkeiten:

  • MDF-Paneele
  • HDF-Ausbauplatten
  • Gipskartonplatten

MDF-Paneele im Format von zirka 260 x 25 Zentimetern haben in der Regel eine weiße Oberfläche. Sie werden relativ einfach mit speziellen Klammern an die Kanthölzer geschraubt, so dass die Oberfläche keine Nagel- oder Schraubenlöcher aufweist.

HDF-Ausbauplatten gibt es in verschiedenen Oberflächen und Größen. Sie haben ähnlich wie Laminat Klickverbindungen, so dass ihr damit eine geschlossene Fläche herstellen könnt.

Gipskartonplatten gibt es in unterschiedlichen Größen. Sie werden auf den Kanthölzern durch Schnellbauschrauben befestigt. Die Fugen und Schraubenlöcher müsst ihr dann verspachteln. Anschließend könnt ihr die Oberfläche grundieren und streichen oder mit Raufasertapete tapezieren.

Dampfsperre nicht vergessen bei unbeheizten Räumen

Wenn die Räume oberhalb der zu verkleidenden Decken unbeheizt sind (Dachboden) ist es erforderlich, vor Montage der Kanthölzer eine Dampfsperre anzubringen. Andernfalls kann sich im neu geschaffenen Luftzwischenraum Feuchtigkeit bilden. Die Dampfsperre besteht aus einer Spezialfolie, die mit Tackern unter der alten Decke angebracht wird. Dabei solltet ihr auf folgende Einzelheiten achten:

  • Die Nähte und die Anschlüsse an Wänden, durchgeführten Rohren und Leitungen und so weiter müssen sorgfältig luftdicht mit einem Spezial-Klebeband oder mit Butyl-Kautschuk (Kartuschenkleber) verschlossen werden. Einfaches doppelseitiges Klebeband, Teppich-Klebeband oder Ähnliches ist dafür ungeeignet, weil es nicht alterungsbeständig ist.
  • Dabei ist zu beachten, dass selbstklebende Bänder auf rauem Holz und Putzoberflächen nur kurze Zeit haften. Für diese Anschlüsse gibt es die speziellen Kartuschenkleber. Sie können aber auch mechanisch mit einem Kompriband und einer zusätzlichen Anpressleiste dauerhaft hergestellt werden.
  • Alle Klebestellen müssen absolut staubfrei sein.

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