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Brettstapeldecke: Die ökonomische Alternative zur Balkendecke


Brettstapeldecken werden immer beliebter. Die massiven Holzdecken sind eine ökologische und günstige Alternative zu Beton- sowie Balkendecken und nicht nur im Holzhaus einsetzbar. Alles über ihre Vorteile lest ihr hier.

  1. Was ist eine Brettstapeldecke?
  2. Wo können Brettstapeldecken eingesetzt werden?
  3. 6 Vorteile einer Brettstapeldecke
  4. Fazit: Für wen eignet sich eine Brettstapeldecke?

Balken an Balken zu verlegen, gehört wohl zu den ältesten Deckenbauarten im Holzbau. Doch diese Methode ist unwirtschaftlich und wurde daher von der Balkendecke oder gleich von Betondecken abgelöst.

Doch inzwischen verlegt man bei Massivholzdecken nicht mehr Balken an Balken, sondern hochkant stehende Bretter nebeneinander. Die so genannte Brettstapeldecke erfreut sich zunehmender Beliebtheit und hat zahlreiche Vorteile.

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Was ist eine Brettstapeldecke?

Brettstapeldecken gibt es seit Mitte der 1990er-Jahre. Um sie herzustellen, verwendet man günstige Seitenhölzer von Nadelbäumen, in der Regel Fichtenholz. Die Bretter werden hochkant miteinander vernagelt, verleimt oder mit Hartholzdübeln verdübelt. Die Dübel werden mit geringerer Feuchte eingebaut, quellen durch die Aufnahme von Feuchtigkeit auf, klemmen fest und halten die Bretter ohne Metall und Kleber zusammen. In diesem Fall spricht man auch von Dübelholz.

Brettstapeldecken werden industriell in Fabriken vorgefertigt und dann auf die Baustelle geliefert. Sie sind in unterschiedlichen Oberflächenqualitäten lieferbar:

  • in Nicht-Sicht-Optik (Industrie)
  • in Sicht-Optik, dann entfällt der Weiterbearbeitungs-Aufwand
  • Zudem sind sie in verschiedenen Profilierungen, beispielsweise als Akustikdecke, erhältlich.

Die Dicke der Brettstapelelemente richtet sich nach der notwendigen Spannweite. Je nach Spannweite sind Brettstapeldecken zwischen 12 und 30 Zentimeter dick. Die Breite der einzelnen Elemente liegt meist bei 62,50 Zentimetern. Es gibt aber auch Elemente, die 2,40 oder sogar 3,50 Meter breit sind. Die maximale Länge beträgt 18 Meter.

Grafik Aufbau einer Brettstapeldecke

Wo können Brettstapeldecken eingesetzt werden?

Brettstapeldecken sind sehr tragfähig. Sie können sowohl in Einfamilien- als auch in Mehrfamilienhäusern eingesetzt werden. Sie eignen sich darüber hinaus für den Schul- und Gewerbebau.

Decken in Brettstapelbauweise werden nicht nur in Holzhäusern eingesetzt, man kann sie mit allen gängigen Wandsystemen kombinieren: Egal ob es sich dabei um Massivholz- oder Backsteinwände handelt, um Rahmenbauweise oder Holzriegelkonstruktionen.

Für Gebäude mit bis zu acht Geschossen besteht eine langjährige positive Erfahrung, sodass heute auch höhere Bauten mit Brettstapeldecken geplant und ausgeführt werden.

Sind die Anforderungen an die Tragfähigkeit der Decke besonders hoch, dann können Brettstapeldecken auch als Holz-Beton-Verbunddecken verbaut werden.

6 Vorteile einer Brettstapeldecke

Brettstapeldecken haben eine ganze Reihe von Vorteilen:

1. Schnelle, einfache Montage

Eine Brettstapeldecke lässt sich leicht verlegen, ist sofort begeh- und belastbar und benötigt keine Trockenzeit. Zudem wird sie industriell vorgefertigt, was auf der Baustelle Zeit und Infrastruktur spart.

2. Geringe Konstruktionshöhe

Ein großer Vorteil der Brettstapeldecke ist ihre hohe Festigkeit bei verhältnismäßig geringem Gewicht, denn auch die Aufbauhöhe der Decke ist in der Regel geringer als bei einer vergleichbaren Betondecke. Damit gewinnt man zusätzliche Raumhöhe.

3. Ökologisch und nachhaltig

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Zudem sind Brettstapeldecken meist aus heimischem Nadelholz gefertigt und haben deshalb eine sehr gute CO2-Bilanz.

4. Gut für das Wohnklima

Der natürliche Baustoff Holz, der Feuchtigkeit gut regulieren kann, sorgt außerdem für ein angenehmes Raumklima. Auch die Wärmedämmeigenschaften einer solchen Massivholzdecke sind sehr gut, was Heizkosten spart. Gedübelte und genagelte Brettstapeldecken sind darüber hinaus leimfrei und es gibt keinerlei Ausdünstungen.

5. Guter Schallschutz

Durch die hohe Masse der Decke ist die Schalldämmung sehr gut. Für eine gute Trittschalldämmung müssen auf der Decke allerdings weitere Maßnahmen erfolgen, wie beispielsweise ein schwimmender Estrich auf einer biegeweichen Schüttung.

6. Oberfläche kann unbearbeitet bleiben

Wer eine Brettstapeldecke in Sicht-Optik wählt, hat im Raum darunter gleich eine schöne Holzdecke. Diese kann mit einem UV-Schutz versehen werden, damit das Holz seine Farbe nicht ändert, oder ihr könnt sie lasieren oder lackieren.

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Fazit: Für wen eignet sich eine Brettstapeldecke?

Mit einer Brettstapeldecke lassen sich praktisch alle Anforderungen an eine Decke qualitativ überzeugend, nachhaltig und kostensparend erfüllen. Sie eignet sich also prinzipiell für die meisten Wohnhäuser.

Brettstapeldecken ermöglichen eine Massivbauweise, die auch noch ökologisch und ökonomisch ist.

Vor allem dann, wenn der Bebauungsplan die Gesamthöhe des Gebäudes und die Kniestockhöhe vorgibt, bieten Brettstapeldecken durch ihre geringe Dicke eine gute Möglichkeit, Raumhöhe zu gewinnen.

Und auch wer aus optischen Gründen keine Sichtholzdecke möchte, kann mit Brettstapeldecken bauen. Die Unterseite in Nicht-Sicht-Optik wird dann einfach beplankt und gegebenenfalls verputzt.

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