Wohnen | Info-Guide

Wohn- und Mobilitätskosten­rechner: Günstiger Wohnen in der Stadt


Ist es wirklich günstiger, am Rande der Stadt statt im Zentrum zu wohnen? Das beantworten sogenannte Wohn- und Mobilitätskostenrechner.

  1. Höhere Fahrtkosten in den Randlagen
  2. WoMo-Rechner: So funktionieren sie

Wonach wählt ihr euren Wohnort aus? Die meisten Deutschen machen das wohl, zumindest in Teilen, von ihrer Arbeitsstätte anhängig. Schließlich ist niemand scharf darauf, jeden Tag eine Stunde oder länger mit dem Weg zur Arbeit zu verbringen. Einschließlich des Rückwegs wäre das pro Woche mehr als ein ganzer Arbeitstag, der in der Regel nicht vergütet wird und der für viele vor allem eines bedeutet: Stress.

Und doch sehen sich vor allem Familien in deutschen Großstädten immer wieder dazu gezwungen aufs Land oder zumindest in die Randbezirke zu ziehen. Dort, so sagen es sich viele, sind die Immobilienpreise noch bezahlbar. So bleibe nach Abzug der Miete mehr Gehalt übrig. Und man sei näher an der Natur. Und die Kinder könnten auch mal alleine vor die Tür. Und, und, und.

Höhere Fahrtkosten in den Randlagen

Was dabei vernachlässigt wird: Wenn ihr weiter rauszieht, euer Arbeitsort aber weiterhin im Stadtkern liegt, sinken möglicherweise die Wohnkosten – die Mobilitätskosten steigen aber. Bus und Bahn sind oft keine Option. Den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zu fahren noch viel weniger. Bleibt nur noch das Auto.

Einige Ballungsräume bieten aus diesem Grund online mittlerweile einen Wohn- und Mobilitätskostenrechner an. Was sehr sperrig klingt, ist vor allem für Menschen, die über einen Umzug innerhalb der Region nachdenken, eine wertvolle Entscheidungshilfe.

Begonnen hat damit vor zwei Jahren der Hamburger Verkehrsverbund in Zusammenarbeit mit der Metropolregion Hamburg. Seitdem haben der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund sowie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg den Mechanismus übernommen und ihn an die eigenen Bedürfnisse angepasst. Die Funktionsweisen der sogenannten "WoMo-Rechner" ähneln sich daher sehr.

WoMo-Rechner: So funktionieren sie

Das Ziel der Rechner ist, euch nach Berechnung der Wohn- und Fahrtkosten die günstigsten Wohnlagen in der Region zu ermitteln. Ist es alles in allem wirklich günstiger mit der Familie in den Vorort zu ziehen? Dafür müsst ihr zunächst einige grundlegende Infos preisgeben. Wie groß ist euer Haushalt? Wo befinden sich die Arbeitsplätze? Habt ihr Kinder, die zur Schule gebracht werden müssen? Wie häufig fahrt ihr in der Woche zur Arbeit?

Anschließend könnt ihr euren oder den in Frage kommenden Wohnort angeben. In der Hamburger Version habt ihr zusätzlich die Möglichkeit, euch statt der Vorhersage für einen bestimmten Wohnort eine Art Heatmap ausspucken zu lassen. Je dunkler ein Quadrant eingefärbt ist, desto höher sind die kombinierten durchschnittlichen Wohn- und Fahrtkosten, solltet ihr an den Ort ziehen. Dabei bezieht das Tool eure Mobilitätspräferenzen ein.

Und nicht nur das: Ihr erfahrt auch, wie viel Fahrtzeit ihr mit welchem Verkehrsmittel erwarten könnt und wie hoch der CO2-Ausstoß auf dieser Strecke ist.

Und tatsächlich: In der Peripherie übersteigen die Gesamtkosten häufig die in der Stadt. Damit soll zwar niemand dazu gedrängt werden, in der Stadt zu bleiben. Aber es zeigt sich auch, dass finanzielle Interessen und Klimaschutz miteinander vereinbar sind. Immerhin schützt ihr mit einer kürzeren Fahrtstrecke euren Geldbeutel und das Klima.

Das wird dich auch interessieren