Mit den richtigen Tür- und Fenstersicherungen könnt ihr Haus und Wohnung wirkungsvoll vor Einbrechern schützen. Aber welche Produkte taugen wirklich etwas? Die Stiftung Warentest hat geprüft. Nicht alle Sicherungen können überzeugen.
Die Zahl der Einbrüche in Deutschland ist mit rund 90.000 bei der Polizei gemeldeten Fällen im Jahr 2019 zwar immer noch hoch. Aber Einbrüche gehen seit Jahren zurück. Der Grund laut Polizei: Immer mehr Menschen sorgen für Einbruchschutz mit Tür- und Fenstersicherungen.
Die meisten neu verbauten Fenster und Türen sind schon mit entsprechenden einbruchhemmenden Mechanismen ausgestattet. Und Einbruchschutz lässt sich auch nachrüsten. Diese Nachrüstungssysteme hat Stiftung Warentest nun geprüft. Das Ergebnis: Einige sind sehr gut, andere bieten kaum Schutz vor Einbrechern.
Getestet wurden insgesamt 19 Nachrüstungssicherungen für Fenster, Terrassen- und Balkontüren sowie Wohnungstüren. Darunter Sicherungen für die Griffseite, Sicherungen für die Scharnierseite, Sicherungen, die sich an beiden Fensterseiten montieren lassen und Stangenverriegelungen für Fenstertüren. Die wurden von den Prüfern für mindestens drei Minuten mit Werkzeug, das Einbrecher benutzen, bearbeitet.
Die besten Modelle im Test konnten den Versuchen sechs Minuten standhalten. Da ein gesamter Einbruch kaum länger als fünf Minuten dauert, werden Einbrecher bei solch widerstandsfähigen Sicherungen wohl eher das Weite suchen.
Tür- und Fenstersicherungen: Nicht alle Markenprodukte taugen viel
Testsieger in der Kategorie Fenster mit einer Gesamtnote von 0,9 ist die "Winsafe WS 33 BR SB Fenstersicherung" von Burg-Wächter für rund 50 Euro. Diese Fenstersicherung ist für die Griffseite gedacht. Stiftung Warentest empfiehlt zusätzlich die Scharnierseite mit einer Sicherung zu schützen. Von den 13 getesteten Fenstersicherungen erhielten neun Produkte die Note "sehr gut" und eins die Note "gut". Drei Produkte – darunter auch namhafte Hersteller – erhielten jedoch nur ein "mangelhaft".
Auch Sicherungen für die Wohnungstür haben die Prüfer von Stiftung Warentest untersucht. Haustüren von Einfamilienhäusern werden zwar von Einbrechern kaum als Einfallstor genutzt. Kellertüren oder Wohnungstüren in Mehrfamilienhäusern hingegen schon. Im Test waren sechs Türverriegelungen zwischen 215 und 535 Euro. Die abgesicherten Türen malträtierten die Tester mit Einbruchwerkzeugen.
Mit der Note 1,0 ist der "Panzerriegel PR 2800" von Abus der Testsieger. Allerdings handelt es sich hierbei auch um das teuerste Produkt im Test. Das Querriegelschloss sitzt unter dem vorhandenen Türschloss und sichert die Tür mit zusätzlichen Halterungen. Das Querriegelschloss von Econ erreichte dagegen nur die Note "ausreichend", ein anderes von Swiss Sector sogar ein "mangelhaft".
Von den beiden getesteten Stangenschlössern konnte das "SL 100+" von Swiss Sector für rund 215 Euro mit "gut" abschneiden und war damit das beste getestete Stangenschloss.