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Montags keine Briefe mehr? Post erwägt eingeschränkte Zustellung


Jeden Werktag kommt in Deutschland der Briefträger. Doch damit könnte es bald vorbei sein. Ein Ende der Postzustellung am Montag ist seit Jahren im Gespräch. Nun bringt Postvorstand Meyer das Thema wieder auf den Tisch – im Zuge der Novellierung eines Gesetzes.

  1. Hätte eine neue Postzustellung Auswirkungen für Verbraucher?
  2. Sinken die Kosten bei der Fünf-Tage-Postzustellung?

Bald könnte am Montag keine Post mehr in den heimischen Briefkasten flattern. Denn die Zeichen deuten darauf, dass die Sechs-Tage-Postzustellung von Briefen bald Geschichte ist. "Für uns stellt sich schon die Frage, ob wir in Deutschland am Montag eine flächendeckende Briefzustellung brauchen", sagte Post-Vorstand Tobias Meyer kürzlich in einem Interview mit der Zeitung "Welt". Eine Firmenzustellung sei durchaus sinnvoll. Aber bei privater Post sei der Sinn "fraglich".

Mit seinen Aussagen heizt Meyer eine Debatte an, die es schon seit längerem in Deutschland gibt. Jetzt steht eine Reform der sogenannten Post-Universaldienstverordnung an. Die regelt auch die Zustellzeiten. Die seien im neuen Gesetz zwar ein Punkt, aber nicht der wesentlichste, sagt Meyer: "Wichtig ist, mit der Novelle für die nächsten 20 Jahre eine zukunftsfähige Postversorgung zu gewährleisten."

Hätte eine neue Postzustellung Auswirkungen für Verbraucher?

Die Monopolkommission hatte im Dezember vergangenen Jahres ein Gutachten veröffentlicht, wonach die Post nur an fünf und nicht wie gehabt an sechs Tagen zustellen müsse. Damit, so die Kommission, würde man sich dem europäischen Niveau anpassen, welches nur eine verpflichtende Zustellung an fünf Tagen in der Woche vorsieht. Für Verbraucher würde sich nur wenig ändern, argumentiert die Kommission. Denn auch heute kämen an vielen Orten montags keine Briefe an.

Die Deutsche Post bestätigt das: Nur zwei Prozent der Wochenmenge an Briefen werde an einem Montag zugestellt. Der Grund sei, dass Firmen und Behörden am Samstag so gut wie keine Briefe aufgeben. Montags kämen also nur private Briefe an – und die werden bekanntlich immer weniger. Auch die Bundesnetzagentur hat sich in dem Gutachten für das Ende der Montagszustellung ausgesprochen.

Sinken die Kosten bei der Fünf-Tage-Postzustellung?

Verbraucher könnten, so die Monopolkommission, von den weniger werdenden Zustelltagen sogar profitieren. Denn dadurch könnten die Preise sinken. Aktuell liegt der Portopreis für einen Standardbrief bei 0,80 Euro. Doch dem erteilt Meyer im Interview mit der "Welt" eine Absage. Der Universaldienst würde ohne die Montagszustellung zwar etwas von Kosten entlastet werden. Doch dieser Einfluss allein sei nicht groß genug um andere Effekte zu kompensieren und den Preis letztlich zu drücken.

Außerdem lege die Bundesnetzagentur die Portohöhe nach festen Kriterien fest. "Die aktuelle Portogenehmigung läuft Ende nächsten Jahres aus", sagt Meyer. "Dann werden wir weitersehen."

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