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Immobilienpreise während Corona: Kommt der Preisrutsch auch nach Deutschland?


Werden Immobilien bald deutlich günstiger? In Deutschland und Europa sind die Immobilienpreise während Corona sehr stabil – doch das gilt nicht überall.

  1. Immobilienpreise in Deutschland noch stabil
  2. Langfristige Entwicklung der Preise unklar

Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft weltweit fest im Griff. Auch die deutsche Konjunktur erfährt einen Dämpfer. Das Bruttoinlandsprodukt soll nach aktueller Prognose 6,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen. Auch auf den Immobilienmarkt und die Immobilienpreise wird sich diese Rezession auswirken.

Auf Wohnimmobilien ist die Auswirkung aber laut Analysten recht gering – zumindest derzeit. Das geht aus dem Corona-Index des Hamburger Analysehauses F+B hervor. Demnach sind die Preise für Wohnimmobilien im April trotz Wirtschaftskrise sogar leicht um 0,7 Prozent gestiegen. "Anbieter sehen offenbar keine Notwendigkeit, mit verringerten Angebotspreisen die Kaufnachfrage zu stimulieren", sagt F+B Geschäftsführer Bernd Leutner dazu.

Immobilienpreise in Deutschland noch stabil

In keiner Woche seien die Angebotspreise für Wohnimmobilien unter das Niveau von Anfang März gesunken. Inzwischen sind sie im Bundesdurchschnitt sogar knapp drei Prozent höher als vor neun Wochen.

Auch in den meisten anderen europäischen Ländern sind die Immobilienpreise während Corona stabil geblieben. Doch in den USA soll es teilweise zu einem Preisrutsch gekommen sein. "Welt" und "Capital" berichten von deutlich günstiger gewordenen Apartments in der Millionenmetropole.

"Seit langer Zeit rechnen hier alle mit dem großen Knall, jetzt ist er da", zitiert die "Welt" den deutschstämmigen Immobilienmakler Sebastian Steinau. Im Luxussegment hätten sich Preise teilweise halbiert, aber auch im "normalen" Immobilienbereich gebe es große Abschläge im Vergleich zur Vor-Coronazeit.

Und auch das "Handelsblatt" berichtet, dass es gerade sehr viele New Yorker in die Vororte ziehen würden: "Die Umzugsunternehmen haben schon jetzt volle Auftragsbücher, und die Richtung ist immer die gleiche: raus aus New York."

Langfristige Entwicklung der Preise unklar

Auch wenn die Immobilienpreise für Eigentumswohnungen und Eigenheime auf dem deutschen Markt derzeit stabil sind, ist das kein Anzeichen für die Zukunft. So rechnet zum Beispiel das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) mit Preisrückgängen bei Wohnimmobilien von 3 bis 17 Prozent. Das Forschungsinstitut Empirica geht sogar von einer Preissenkung von 10 bis 25 Prozent aus.

Auch möglich ist, dass der Immobilienmarkt ein nur kurzes Tief hinnehmen muss. Davon gehen Prognosen der Deutschen Bank aus. Denn gerade in Zeiten von unsicheren Finanzmärkten würden sich die meisten auf sichere Anlagemöglichkeiten verlassen – und dazu zählen Immobilien.

Der Kauf von Immobilien ist außerdem attraktiv, weil sich durch die Krise noch nicht die guten Voraussetzungen für ein entsprechendes Darlehen geändert haben. Die Zinsen sind weiterhin niedrig.

Wie sich die Immobilienpreise durch die Coronakrise verändern werden, hängt auch stark mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zusammen. Und wie die aussehen wird, weiß momentan niemand.

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