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Wegen Mietendeckel: Deutsche Wohnen muss tausende Mieten senken


Der Berliner Mietendeckel sieht in besonders schwerwiegenden Fällen eine Mietsenkung vor. Eine der größten deutschen Wohnungsgesellschaften kommt das noch dieses Jahr teuer zu stehen.

  1. Millioneneinbußen wegen Mietendeckel

Berliner Mieter dürfen sich freuen: Wie die Wohnungsgesellschaft Deutsche Wohnen mitteilt, muss sie tausende Mieten in der Hauptstadt senken. Der Grund dafür ist der umstrittene Berliner Mietendeckel, der Anfang des Jahres vom mehrheitlich rot-rot-grünen Abgeordnetenhaus beschlossen wurde.

Das Gesetz sieht unter anderem Mietobergrenzen vor, die in den kommenden fünf Jahren nicht überschritten werden dürfen. Mieten, die aktuell bereits um mehr als 20 Prozent über der jeweiligen Obergrenze liegen, müssen spätestens im November 2020 gesenkt werden. "Hiervon sind circa 30 Prozent unserer Berliner Mietverhältnisse betroffen", sagte Deutsche Wohnen Vorstandsmitglied Lars Urbansky bei der Hauptversammlung am vergangenen Freitag.

Millioneneinbußen wegen Mietendeckel

Noch im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen durch das Gesetz mit Mietausfällen von 9 Millionen Euro, im kommenden Jahr mit 30 Millionen Euro. 2019 hatte der Konzern Mieteinnahmen von insgesamt 862 Millionen Euro.

116.000 der 160.000 Wohnungen des Unternehmens liegen in Berlin. Dennoch plant die Deutsche Wohnen keine Abkehr von ihrem wichtigsten Markt: "Wir werden hier auch in Zukunft weiterhin ein starkes Standbein haben", so Vorstandschef Michael Zahn. Und doch stehen bei Neubauprojekten künftig vor allem süddeutsche Städte wie Stuttgart und München im Fokus.

Trotz der bevorstehenden Mietausfälle ist es weiterhin blendend um den Konzern bestellt. Das beweist nicht zuletzt die geplante Aufnahme der Deutsche Wohnen in den wichtigsten deutschen Aktienindex DAX am 22. Juni. Dort nimmt das Unternehmen den Platz der von der Corona-Krise gebeutelten Lufthansa ein.

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