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Rekord-Preise: Baureifes Land so teuer wie noch nie
Der Immobilienmarkt in Deutschland boomt. Und das gilt nicht nur für Eigentumswohnungen und Häuser. Auch für baureifes Land müssen die Deutschen tiefer in die Tasche greifen als je zuvor. Der durchschnittliche Kaufwert baureifer Grundstücke in Deutschland lag im vergangenen Jahr bei 189,51 Euro pro Quadratmeter, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) unlängst in Wiesbaden mitteilte.
Zehn Jahre zuvor habe der Durchschnittspreis für den Quadratmeter Bauland noch bei rund 122 Euro gelegen. Im Bundesländervergleich liegen Hamburg und Berlin ganz vorne. In Berlin müssen Bauherren im Schnitt 1.328,48 Euro für einen Quadratmeter baureifes Land bezahlen. In Hamburg sind es 1.157,91 Euro.
Wer in Thüringen, Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern bauen möchte, der kommt daher vergleichsweise günstig davon. Hier gab es den Quadratmeter baureifes Land 2019 für weniger als 60 Euro.
Je größer die Gemeinde, desto teurer das baureife Land
Laut Destatis müssen Bauherren nach Gemeindegröße für Bauland zahlen: Je größer die Gemeinde, desto teurer das baureife Land. In Gemeinden, die weniger als 2.000 Einwohner haben, kostet der Quadratmeter im bundesdeutschen Durchschnitt 66,04 Euro. In den 14 größten deutschen Städten, die alle mehr als 500.000 Einwohner haben, jedoch das 17-Fache. Dort sind es im Schnitt 1.128,33 Euro.
Bundesland | durchschnittlicher Preis pro Quadratmeter baureifes Land |
---|---|
Berlin | 1.328,48 Euro |
Hamburg | 1.157,91 Euro |
Bayern | 301,75 Euro |
Bremen | 252,68 Euro |
Hessen | 232,24 Euro |
Baden-Württemberg | 227,44 Euro |
Nordrhein-Westfalen | 143,57 Euro |
Rheinland-Pfalz | 135,93 Euro |
Schleswig-Holstein | 133,15 Euro |
Brandenburg | 117,42 Euro |
Niedersachsen | 96,80 Euro |
Sachsen | 96,51 Euro |
Saarland | 83,66 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 56,10 Euro |
Sachsen-Anhalt | 52,19 Euro |
Thüringen | 49,76 Euro |
Bauland in Dorfgebieten am günstigsten
Bei rund 81 Prozent der Verkäufe von baureifem Land handelte es sich 2019 um Grundstücke, die in Wohngebieten liegen. Dort sind die Quadratmeterpreise auch im Schnitt am teuersten. Wobei Destatis feststellte, dass der Preis noch einmal höher ist, wenn es sich um ein Wohngebiet in geschlossener Bauweise handelt. Das heißt, dass in diesen Wohngebieten kein Mindestabstand zwischen den Gebäuden gewahrt werden muss. Hier dürfen also auch Reihenhäuser errichtet werden.
Im Gegensatz dazu muss bei Wohngebieten in offener Bauweise ein seitlicher Grenzabstand eingehalten werden. In geschlossenen Wohngebieten lag der deutsche Durchschnittspreis bei 285,76 Euro pro Quadratmeter baureifes Land, in Wohngebieten mit offener Bauweise rund 76 Euro niedriger.
Am günstigsten ist der Preis für Bauland in Dorfgebieten. In diesen Gebieten ist neben der Wohnnutzung auch der Bau von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sowie der von nicht wesentlich störenden Gewerbe- und Handwerksbetrieben erlaubt, wenn die der Versorgung der Bewohner des Gebiets gelten. Der Quadratmeter baureifes Land kostetet hier im Schnitt 56,75 Euro.