Ihr wollt euer Raumklima verbessern? Dabei helfen euch spezielle Geräte zur Luftbefeuchtung. Allerdings: Diese können zu Keimschleudern werden. Besonders Ultraschall-Vernebler gelten als belastet. Was ihr beim Kauf und im Umgang mit den Geräten beachten solltet, haben wir euch zusammengefasst.
Öko-Test befindet: 5 von 8 Geräten belastet
Die Experten von Öko-Test nehmen immer wieder Luftbefeuchter auf ihre Bakterienbelastung hin unter die Lupe – zuletzt im Mai 2019. Der Testbericht weist erschreckende Ergebnisse auf: Fünf von acht getesteten Geräten stellen eine ernste Gefahr für eure Gesundheit dar.
Bei dem Versuch testete ein Labor im Auftrag von Öko-Test die Geräte über den Zeitraum von vier bis sechs Wochen. Die Luftbefeuchter wurden nach Herstellerhinweisen gereinigt. Bei dem Hygiene-Test fielen fünf von acht durch – denn selbst mit der regelmäßigen Reinigung brachten sie Bakterien in die Luft ein.
Hygienisch gute Luftbefeuchter
Nur drei Modelle wurden hygienisch für "in Ordnung" befunden und erhielten die Gesamtnote "sehr gut" beziehungsweise "gut":
Die Gesamtnote "mangelhaft", nicht zuletzt wegen ihrer "bedenklichen" Keimbelastung erhielten diese beiden Ultraschall-Zerstäuber im Test:
Eurom Air Humidifier LB 2.5
Metrox-Ultraschall-Luftbefeuchter HYB-58
Die beiden Geräte brachten nicht nur zu viel Keime in die Luft, sondern sorgten auch für Wasserpfützen im Raum. Gerade, wenn ihr einen empfindlichen Holz- oder Parkettfußboden habt, sind solche Malheurs ärgerlich.
Was hilft gegen Viren, Pilze und Bakterien aus dem Luftbefeuchter?
Das Wichtigste, was ihr tun könnt, um die Keimbelastung aus Luftbefeuchtern zu minimieren: Reinigt sie regelmäßig und füllt nur frisches Wasser nach.
Habt außerdem ein Auge auf die Luftfeuchtigkeit: Steigt sie dank Luftbefeuchter auf um die 40 Prozent, könnt ihr eure Geräte schon pausieren lassen. Beobachtet das Raumklima weiterhin. Und setzt die Luftbefeuchter nur bei wirklichem Bedarf ein.
Verwendet, wenn empfohlen, sogenannte Biozide. Diese Desinfektionsmittel im Wasser verringern die Keimbelastung. Ihr könnt in manchen Verdampfern und Ultraschall-Zerstäubern auch ätherische Öle verwenden. Nutzt dann solche mit antibakteriellen Eigenschaften, Lavendelöl zum Beispiel.
Allgemeine Tipps für mehr Luftfeuchtigkeit – ohne Keimbelastung
Die Experten des Umweltbundesamts und auch der Testplattform Öko-Test sind sich einig: Regelmäßiges Lüften schlägt alle Geräte, wenn es um die Verbesserung des Raumklimas geht. Versucht auch im Winter, regelmäßig Frischluft in eure Wohnräume zu lassen.
Am besten geht das durch Stoßlüften. Öffnet möglichst viele Fenster für etwa fünf Minuten ganz – und das drei- bis viermal am Tag. Diese Methode ist wirksamer als das dauerhafte Kippen eines Fensters.
Viele Foren empfehlen, bei zu trockener Luft Wäsche in den Wohnräumen zu trocknen oder bewusst nasse Handtücher auf die Heizung zu legen. Öko-Test rät davon ab: Dauerhaftes Wäschetrocknen in den Wohnräumen begünstigt die Entwicklung von Schimmel. Habt deshalb immer die Luftfeuchtigkeit im Auge, wenn ihr Wäsche trocknet.
Das Handtuch oder Laken auf der Heizung weist nach spätestens einem Tag eine hohe Keimbelastung auf. Diese Methode sollte also nur sehr dosiert und nur mit frisch gewaschenen Tüchern durchgeführt werden.
Öko-Test empfiehlt die Verwendung von klassischen Verdunstern, die ihr an die Heizung hängt. Regelmäßig gereinigt, sorgen diese für ein angenehmes Raumklima ohne Keime in den Raum zu schleudern.