Ein Wohnglück-Nutzer möchte ein Fertighaus aus den 1970ern kaufen. Allerdings wurde in der Raumluft Lindan festgestellt. Unsere Experten erklären, wie gefährlich der Stoff ist.
Ein Nutzer hat sich mit folgender Frage an uns gewandt: "Wir wollen ein Fertighaus von 1979 kaufen und haben einen Sachverständigen für Baubiologie beauftragt, eine Luftmessung durchzuführen. Dabei kam ein erhöhter Lindan-Wert heraus (0,35 Mikrogramm/m3 Raumluft). Wie interpretiert ihr diesen Wert?"
Die Wohnglück-Experten antworten:
Bei Lindan handelt es sich um ein Insektizid. Es wurde früher auch häufig gemeinsam mit Pentachlorphenol (PCP) oder Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT) in Holzschutzmitteln eingesetzt. Für Lindan wurden offiziell keine Grenzwerte festgelegt. Deshalb lehnt sich die Beurteilung von Messwerten für Lindan in der Raumluft an die Bewertung des ebenso problematischen Stoffes PCP an. (Mehr dazu beim bayrischen Landesamt für Gesundheit).
Quelle der Lindan-Belastung ermitteln und möglichst entfernen
Demnach liegt die bei euch festgestellte Konzentration von 0,35 μg/m³ zwischen dem Vorsorgewert (RW 1) von 0,1 μg/m³ und dem Maßnahmenwert (RW 2) von 1,0 μg/m³. Ob in einem solchen Konzentrationsbereich Beeinträchtigungen der Wohngesundheit zu erwarten sind, liegt vor allem daran, wie empfindlich die Bewohner sind. Aus Vorsorgegründen würden wir aber in jedem Fall empfehlen, die Quelle der Belastungen zu ermitteln und wenn möglich zu entfernen.