Auf vielen Baustellen kommt es derzeit zu Verzögerungen, weil Baumaterial nicht lieferbar ist. Entspannung der Situation ist in den nächsten Monaten noch nicht in Sicht. Auch die Baupreise könnten weiter steigen.
Bauen ist in diesem Jahr ein mitunter frustrierendes Erlebnis. Steigende Preise und Verzögerungen wegen Lieferschwierigkeiten waren in den vergangenen Monaten an der Tagesordnung auf deutschen Baustellen. Und Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Die boomende Baubranche rechnet mit Nachschubproblemen bis ins kommende Frühjahr. Die Unternehmen glauben, dass die Lieferprobleme im Durchschnitt noch fünf Monate andauern werden, wie aus einer neuen ifo-Umfrage im Oktober hervorgeht.
Gleichzeitig meldeten im Hochbau 38 Prozent der Betriebe Beeinträchtigungen durch Lieferverzögerungen. Im September waren es noch 36,3 Prozent. "Die Entspannungstendenz der Vormonate setzte sich im Hochbau nicht fort“, sagt ifo-Forscher Felix Leiss.
Der Tiefbau verzeichnete indes eine leichte Verbesserung. Die Zahl der Firmen mit Nachschubproblemen sank auf 26,1 Prozent, nach 27,6 Prozent im Vormonat.
Baupreise könnten weiter steigen
Die Baustoffindustrie ist energieintensiv und spürt die starken Preisanstiege der letzten Monate beim Strom. Auch im Großhandel mit Baustoffen steigen die Preise weiter.
Insbesondere der Preis für Bauholz legte zuletzt laut Statistischem Bundesamt weiter zu. Dieser ist im September 2021 binnen Monatsfrist um 8,4 Prozent gestiegen. Er liegt damit mittlerweile um 137 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
Auch der Preis für Betonstahl in Stäben lag im September um 82 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Preise für Walzdraht und für offene Profile lagen um 39 Prozent beziehungsweise sogar um 102 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Insbesondere den Hochbau setzt dies unter Druck. "Vielerorts planen die Betriebe dort, die Baupreise anzuheben", ergänzt Leiss.