Insekten und Mücken sind lästige Besucher, die niemand gerne in der Wohnung hat. Mithilfe eines Insektenschutzes fürs Fenster könnt ihr sie einfach aussperren. Wir stellen euch Insektenschutzmöglichkeiten vor, geben Kauftipps und zeigen, wie ihr sie selbst bauen könnt.
Mücken und Insekten zählen zu den ungebetenen Gästen, die keiner gerne im Haus hat, denn sie sind meistens nur lästig. Mit einem Insektenschutz fürs Fenster könnt ihr sie effektiv aussperren und vor allen nachts wieder ruhig schlafen.
Wir stellen euch fünf Insektenschutzgitter-Bauarten sowie sechs Gewebearten vor. Dazu geben wir euch Tipps, worauf ihr beim Kauf eines Insektenschutzes fürs Fenster achten könnt und zeigen euch alternativ, wie ihr euch ein einfaches Fliegengitter selber bauen könnt.
5 Insektenschutzgitter-Arten fürs Fenster
Einen Insektenschutz fürs Fenster gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Die fünf verbreitetsten Arten von Insektenschutzgittern fürs Fenster im Überblick:
1. Insektenschutzrollos
Rollos haben den klaren Vorteil, dass ihr sie bei Bedarf öffnen und schließen könnt. Wenn in den kälteren Monaten weniger Mücken und Insekten unterwegs sind, könnt ihr das Insektenschutzrollo einfach verschwinden lassen, ohne es abmontieren zu müssen. In den Sommermonaten zieht ihr es einfach wieder nach unten.
Solche Rollos als Insektenschutz haben oft aber einen großen Nachteil: Viele Modelle müssen von außen an die Hausfassade oder Fensterlaibung geschraubt werden. Dafür müsst ihr Löcher bohren. Nicht jeder Vermieter erlaubt das. Holt euch also vorher immer auch die Erlaubnis ein.
2. Spannrahmen als Insektenschutz fürs Fenster
Einen Spannrahmen könnt ihr sowohl von innen als auch von außen an eurem Fenster montieren. Er ist meistens aus leichten und sehr flachen Alurahmen gebaut, damit ihr ihn problemlos in den Fensterrahmen einspannen könnt. Mithilfe von Einhängefedern wird er dann "eingespannt".
Damit ihr einen Spannrahmen als Insektenschutz fürs Fenster verwenden könnt, braucht ihr jedoch ein flächenversetztes Fenster, mit einem innen- oder außenliegenden Falz. Das ist die Kante, die durch Fenster- und Blendrahmen entsteht. Ist der eingesetzte Rahmen dicker als der Falz, könnt ihr zum Beispiel den Rolladen nicht mehr schließen.
Auch bei diesen Modellen müsst ihr auf die Einbautiefe achten. Dreh- und Pendelfenster haben aber gegenüber Spannrahmen einen klaren Vorteil: Sie lassen sich bei Bedarf öffnen und müssen dafür nicht ausgehängt werden. Die meisten Modelle verfügen dazu über einen Magnetverschluss.
Einige dieser Insektenschutze fürs Fenster müssen an einer Seite wieder in Fensterrahmen oder in die Hauswand geschraubt werden. Es gibt jedoch auch Modelle, bei denen ihr die Scharniere aufkleben könnt.
4. Insektenschutz-Plissee
Diese Variante ist eine platzsparende Alternative zu Insektenschutz-Dreh- oder Pendelfenstern. Ähnlich wie ein Verdunklungs- oder Sichtschutzplissee faltet sich das Insektenschutz-Gewebe wie eine Ziehharmonika zusammen, wenn ihr es zur Seite schiebt.
Auch hier gibt es viele Modelle auf dem Markt, für die ihr Löcher bohren müsst. Es gibt jedoch auch Modelle, die ihr ankleben könnt.
5. Insektenschutzgewebe mit Magnetrahmen oder Klettband
Ein Insektenschutzgewebe mit Magnetrahmen oder Klettband hat gleich mehrere Vorteile: Viele Modelle könnt ihr individuell zuschneiden. Ihr müsst für die Montage keine Löcher in Fensterrahmen oder Hauswand bohren und sie sind dazu auch noch besonders flach. So eignen sie sich auch für Fenster mit einem kleinen Falz.
Einen optischen Nachteil haben sie jedoch: Zwar ist die Montage eines solchen Insektenschutzes fürs Fenster relativ einfach, die Magnetstreifen oder Klettverschlüsse werden jedoch punktuell oder als lange Streifen direkt auf den Fensterrahmen geklebt und fallen natürlich auf.
6 Insektenschutz-Gewebearten im Überblick
Viel wichtiger als die Bauart des Insektenschutzgitters ist im Kampf gegen Ungeziefer die Gewebeart. Häufig findet ihr bei der Suche nach dem richtigen Insektenschutz fürs Fenster den Begriff "Gaze". Den könnt ihr in etwa mit Netzgewebe gleichsetzen. Er wird von vielen Händlern als günstige Rollenware angeboten.
Es gibt eine Vielzahl von Insektenschutz-Gewebearten, von den wir euch sechs vorstellen wollen:
1. Der Standard: Fiberglasgewebe
Das Gewebe besitzt einen hohen Fiberglasanteil und kommt standardmäßig bei Insektenschutz- und Fliegengittern zum Einsatz, da es sehr kostengünstig ist und in vielen Anwendungsbereichen eingesetzt werden kann. Das Material ist dazu sehr feinmaschig und garantiert so einen guten Durchblick.
Da es sich hier um das am häufigsten verwendete Material beim Insektentschutz fürs Fenster handelt, ist das Spektrum an Fiberglasgeweben natürlich groß und auch hier gibt es Qualitätsunterschiede:
LightView-Gewebe: Wie herkömmliches Fiberglasgewebe ist dieses Material sehr stabil und reißfest. Die Faser ist jedoch etwas dünner und engmaschiger, weshalb es luft- und lichtdurchlässiger ist.
Filatec-Gewebe: Es besteht aus einem Zwei-Komponenten-Kunststoff und ist, glaubt man Herstellern, aufgrund einer geringen Fadenstärke bis zu 62 Prozent luft- und circa 22 Prozent lichtdurchlässiger als herkömmliches LightView-Gewebe.
Sonnenschutzgewebe: Es schützt zwar vorrangig von Sonneneinstrahlung, kann aber auch Insekten fernhalten.
2. Für Haustierbesitzer geeignet: Polyestergewebe
Insektenschutzgewebe aus Polyester sind im Vergleich zu Fiberglasgeweben bis zu siebenfach stärker und halten auch scharfen Haustierkrallen stand. Ideal geeignet also für Katzenhalter. Ihr findet diese Gewebeart häufig auch unter dem Begriff "Haustiergewebe". Das Kunstfasergewebe ist dazu besonders wetter- und lichtfest sowie UV-beständig.
3. Multifunktional einsetzbar: Edelstahl- und Aluminium-Gewebe
Edelstahl- und Aluminium-Gewebe könnt ihr nicht nur als Insektenschutz fürs Fenster einsetzen, sondern auch für Terrarien, den Stallbau für Nagetiere oder als Keller- oder Lichtschachtabdeckung. Aluminium-Gewebe eignet sich dazu gut zum Basteln oder auch als Teichabdeckung.
Der Einsatz für den Privatgebrauch kommt eher selten vor. Das Edelstahl-Gewebe kommt jedoch häufig im EDV-Bereich zum Einsatz, um Technik mit Belüftungsventilatoren vor umherschwirrenden Insekten zu schützen. Da das Material sehr hygienisch und nicht brennbar ist, wird es auch in Krankenhäusern oder Großküchen eingesetzt.
4. Extrem haltbar: EVA-Gewebe
Im Vergleich zu anderen weicheren Kunststoffen wie Polyethylen (PE) ist ein Insektenschutz aus Ethylenvinylacetat-Gewebe besonders trittfest und wird deshalb vorrangig als Schutzgitter für Kellerschächte verwendet, um Ungeziefer aus Kellerräumen fernzuhalten. Welche Kellerschachtgitter einbruchssicher sind, erfahrt ihr in unserem Artikel: Kellerfenster sichern: Wie wirksamer Einbruchschutz geht
5. Neue Technologie: Transpatec-Gewebe von Neher
Die wohl modernste Technologie in Sachen Insektenschutz fürs Fenster verspricht Hersteller Neher mit seinem Transpatec-Gewebe. Es soll um bis zu 140 Prozent lichtdurchlässiger und luftdurchlässiger als konventionelle Gaze sein und das dank eines patentierten Hightech-Fadens, der gerade mal 0,13 Millimeter dick ist.
Das innovative Insektenschutzgewebe fürs Fenster hat bereits einige Preise gewonnen, darunter sogar einen Design-Award.
6. Pollenschutz- und Haustiergewebe
Natürlich können auch Pollenschutz- und Haustiergewebe zum Einsatz kommen, um Insekten den Kampf anzusagen und sie aus der Wohnung fernzuhalten. Gerade Pollenschutzgewebe oder -gitter eignen sich hervorragend auch als Insektenschutzgitter, da sie sehr feinmaschig sind und kaum ein Insekt durch die feinen Löcher durchdringen kann. Haustiergewebe sind dazu besonders kratzfest.
Darauf könnt ihr beim Kauf eines Insektenschutzgitters achten
Welches Insektenschutzgitter fürs Fenster euch am ehesten zusagt, müsst ihr individuell entscheiden. Aber nicht immer habt ihr die freie Wahl, zum Beispiel aufgrund der Bauweise des Fensters oder wenn der Vermieter die Montage nicht erlaubt.
Es kann deshalb hilfreich sein, sich beim Kauf ein paar Fragen zu beantworten:
Welchen Zweck soll der Insektenschutz fürs Fenster erfüllen?
Soll der Insektenschutz permanent angebracht werden oder braucht ihr eine flexible Lösung?
Wie ist euer Fenster gebaut, gibt es einen Falz? Wie tief ist er?
Dürft ihr in die Hausfassade oder den Fensterrahmen bohren? Was sagt euer Vermieter?
Habt ihr Haustiere?
Ist die Größe auf euer individuelles Fenstermaß anpassbar?
Mithilfe der Fragen könnt ihr die Auswahl einschränken, und den passenden Insektenschutz fürs Fenster auswählen.
Insektenschutz fürs Fenster selber bauen
Viele Hersteller bieten Insektenschutzgitter nach Maß an. Handelt es sich jedoch um ein sehr spezielles Fenster oder ihr möchtet wenig Geld dafür ausgeben, könnt ihr euch auch ein einfaches Fliegengitter selber bauen.
Einige Insektenschutzgitter wie zum Beispiel viele Insektenschutzrollos erfordern Bohrungen in die Hausfassade, nicht jeder Vermieter erlaubt das. Sprecht in diesem Fall die Montage also vorher immer ab oder wählt alternativ einen Spannrahmen oder ein Insektenschutzgewebe mit Magnet- oder Klettband.
Bedenkt auch, ob ihr das Fenster regelmäßig öffnen müsst (Dreh- oder Pendelfenster), ihr es nur kippen wollt (Spannrahmen) oder ob ihr eine temporäre Lösung braucht, die ihr schnell wieder entfernen könnt (Modelle mit Magnet oder Klettband).
Neben der Art des Insektenschutzgitters spielt die Gewebeart eine wichtige Rolle. Beachtet bei der Auswahl auch die Umstände, wo ihr das Insektenschutzgitter anbringen wollt und welche Kriterien es erfüllen muss.
Habt ihr zum Beispiel Haustiere, empfehlen wir euch ein kratzfestes Material wie Polyester- oder Haustiergewebe zu verwenden. Legt ihr hohen Wert auf eine gute Durchsicht, setzt auf LightView-, Filatec- oder Transpatec-Gewebe.
Falls ihr euch unsicher seid, bieten viele Händler einen Beratungsservice an. Es lohnt sich also immer einmal auf deren Website danach Ausschau zu halten.