Erstmals leben mehr als 83 Millionen Menschen in Deutschland. Das Statistische Bundesamt hat die neuesten Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung veröffentlicht. In welche Bundesländer es die Menschen zieht und welche schrumpfen, lest ihr hier.
Die häufig gestellte Frage "Wie viele Menschen leben in Deutschland?" kann seit kurzem mit einer runden Zahl beantwortet werden: Wir sind jetzt 83 Millionen! Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat Ende Juni 2019 einen neuen Einwohner-Rekord vermeldet. Die Bevölkerung Deutschlands sei im Jahr 2018 um 227.000 Personen gewachsen. Das entspräche einem Zuwachs von 0,3 Prozent, teilte Destatis mit. Zum Jahresende 2018 lebten damit 83,0 Millionen Menschen in Deutschland.
Die Einwohnerzahl war in Deutschland noch nie höher – obwohl mehr Menschen sterben als geboren werden (das "Geburtendefizit" liegt bei 167.000 Personen). "Die steigende Bevölkerungszahl ist darauf zurückzuführen, dass nach vorläufigen Ergebnissen 386.000 Personen mehr zu- als abwanderten", erklärte das Statistische Bundesamt. Weil es Zuwanderer, aber auch viele jungen Menschen, vor allem in die deutschen Großstädte zieht, verschärft sich dort der Wohnraummangel.
Wo Deutschland wächst: Berlin boomt, Brandenburg profitiert
Die Einwohnerzahlen der einzelnen Bundesländer stiegen im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls – mit einigen wenigen Ausnahmen. Das größte Minus verbuchte Sachsen-Anhalt (- 0,7 Prozent) vor Thüringen und dem Saarland (jeweils - 0,4 Prozent) sowie Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern (je - 0,1 Prozent).
Den größten prozentualen Zuzug erlebte Berlin (+ 0,9 Prozent), das nun 3,64 Millionen Einwohner zählt. Die Attraktivität der Hauptstadt strahlt wohl auch auf Brandenburg ab, das als einziges der neuen Länder zulegen konnte (+ 0,3 Prozent).
In absoluten Zahlen wuchs Bayern am stärksten, im Freistaat leben nun 13,08 Millionen Menschen. Das einwohnerstärkste Bundesland bleibt natürlich weiter Nordrhein-Westfalen, das bald die 18-Millionen-Marke knacken dürfte.
Bundesland
Bevölkerung
Veränderung absolut
Veränderung in Prozent
Nordrhein-Westfalen
17.932.700
+ 20.500
+ 0,1 %
Bayern
13.076.700
+ 79.500
+ 0,6 %
Baden-Württemberg
11.069.500
+ 46.100
+ 0,4 %
Niedersachsen
7.982.400
+ 19.700
+ 0,2 %
Hessen
6.265.800
+ 22.500
+ 0,4 %
Rheinland-Pfalz
4.084.800
+ 11.200
+ 0,3 %
Sachsen
4.077.900
- 3.400
- 0,1 %
Berlin
3.644.800
+ 31.300
+ 0,9 %
Schleswig-Holstein
2.896.700
+ 6.900
+ 0,2 %
Brandenburg
2.511.900
+ 7.900
+ 0,3 %
Sachsen-Anhalt
2.208.300
- 14.300
- 0,7 %
Thüringen
2.143.100
- 8.100
- 0,4 %
Hamburg
1.841.200
+ 10.600
+ 0,6 %
Mecklenburg-Vorpommern
1.609.700
- 1.400
- 0,1 %
Saarland
990.500
- 3.700
- 0,4 %
Bremen
683.000
+ 2.000
+ 0,3 %
Deutschland (gesamt)
83.019.200
+ 226.900
+ 0,3 %
Quelle: Statistische Bundesamt, Sortierung nach Zahl der Einwohner (gerundet auf 100), Stand: 31.12.2018, Vergleich mit Zahl der Einwohner am 31.12.2017
83 Millionen Menschen in Deutschland und die Bevölkerung altert
Doch auch die neue Einwohner-Bestmarke kann nicht verhindern, dass die deutsche Bevölkerung altert. "Bis zum Jahr 2035 wird die erwerbsfähige Bevölkerung um rund vier bis sechs Millionen auf 45,8 bis 47,4 Millionen schrumpfen", teilte das Statistische Bundesamt ebenfalls mit. Die Zahl der Menschen im Alter über 67 Jahren werde "bis 2039 um weitere fünf bis sechs Millionen auf mindestens 21 Millionen wachsen".