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Ein neuer, alter Dielenboden – Hausbau-Blog, Teil 19


Auch in unserem Haus gehen die Arbeiten voran – unter anderem mit dem Dielenboden im künftigen Kaminzimmer. Dazu verwenden wir alte Pitchpine-Dielen aus einem Abbruchobjekt.

  1. Holzbalkendecke unter den Küchenfliesen
  2. Alte Pitchpine-Dielen für den neuen Boden
  3. Eine Tonne Sand für den Einschub
  4. Neuer, alter Holzboden – ein gutes Gefühl
  5. Weitere Blog-Einträge

Hallo ihr Lieben,

nachdem wir in den letzten Monaten hauptsächlich im Außenbereich mit unserem neuen Dach zu tun hatten, ging es jetzt auch mal wieder in den Innenräumen weiter – und zwar in der ehemaligen Küche.

Den Raum mit Zugang zum Garten haben wir bereits über einen neuen Durchbruch zum Wohnzimmer hin geöffnet und es soll später das neue Arbeits- und Kaminzimmer werden, da sich hier der Schornstein befindet. Nun ging es mit dem Boden weiter.

Die alten braun beigen Fliesen in dem Raum waren zwar noch intakt, trafen dann aber doch nicht so ganz unseren Geschmack. Also hieß es: raus damit!

Holzbalkendecke unter den Küchenfliesen

Zu unserer Überraschung stellten wir fest, dass die Fliesen auf einer Holzbalkendecke lagen, verlegt auf einem zehn Zentimeter dicken Gemisch aus Zement und Bauschutt. Wir hatten hier eher eine Stahlträgerverbunddecke vermutet und hatten schon Angst, dass es Probleme bei der Ausführung eines neuen Dielenbodens geben könnte.

  • Alter Küchenboden.
  • Raus mit den Fliesen.
  • Fliesen lagen auf einer Holzbalkendecke.
  • 10 cm Zement und Bauschutt Gemisch.
  • Holzteile in Teerpappe.
  • Sondermüll
  • Teergestank war schwer zu ertragen.
  • Abbruch musste vorsichtig vorgenommen werden.
  • Mühselige Handarbeit.
  • Holzbalkendecke sollte erhalten bleiben.
  • Hier hat schon mal ein Dielenboden gelegen.
  • Neuen Dielen können kommen.

Alte Pitchpine-Dielen für den neuen Boden

Zum Schutz vor Feuchtigkeit waren die Holzteile in der Deckenkonstruktion in eine stinkende Teerpappe eingepackt. Der Geruch war wirklich kaum auszuhalten! Alles musste raus und ab in den Sondermüll.

Vermutlich ist der Estrich samt stinkender Abdichtung erst in der Nachkriegszeit eingebracht worden. Stück für Stück entfernten wir die Unterkonstruktion des alten Fliesenbodens in mühseliger Handarbeit und konnten so die alte Holzbalken-Konstruktion komplett erhalten.

Zu unserer Freude konnte man anhand der freigelegten Holzbalken schnell erkennen, dass hier früher schon einmal Holzdielen gelegen haben müssen: In regelmäßigen Abständen waren noch die Nagellöcher zu sehen. Umso eher fühlten wir uns in unserer Entscheidung bestätigt, hier Dielen zu verlegen! :)

Unser Spezialist für Holzböden, Lach & Schnitzer aus Hamburg, hat für uns alte Pitchpine-Dielen aus einem Abbruchobjekt organisiert, die von der Breite und Dicke her zu den bereits vorhandenen Dielen passen. Schon als sie aufgestapelt im Wohnzimmer lagen, konnte man erahnen, dass es am Ende so schön aussehen wird!

Es macht wirklich viel Mühe, Arbeit und Dreck, aber eben auch unendlich viel Freude, mit originalen, alten Baumaterialien zu arbeiten!

Eine Tonne Sand für den Einschub

Bevor die Dielen allerdings verlegt werden konnten, musste die alte Holzbalkendecke wieder mit Sand gefüllt werden. Diese Füllung nennt man Einschub und wurde schon zur Bauzeit in die Deckenkonstruktion eingebracht, damit die Decke schwerer wird. Das verbessert den Schallschutz und der Boden klingt später nicht so hohl, wenn man darüber läuft.

Über eine Tonne Sand haben wir dafür gebraucht. Wahnsinn, was da im Deckenquerschnitt verschwunden ist! :)

  • Pitchpinedielen.
  • Sand in die Einschubebene.
  • Sand auf Ölpapier.
  • Zusätzliche Masse.
  • Unebenheiten werden abgeschliffen.
  • Dielen im Abgleich.
  • Quarzsand, damit der Boden nicht hohl klingt.
  • Verlegung quer zur Balkenrichtung.
  • Dielen unterfüttern.
  • Die Dielen werden mit einer 2mm breiten Fuge verlegt.
  • Der neue Dielenboden entsteht.
  • Alte Dielen liegen nicht gleichmäßig.
  • Fugenbild im Detail
  • Fast fertige Verlegung.
  • Neuer Fußboden im Kaminzimmer.
  • Fast fertiger Dielenboden.

Im Anschluss wurden die neuen, alten Dielen quer zur Balkenrichtung verlegt. Teilweise mussten sie währenddessen unterfüttert werden, damit sie alle in der gleichen Höhe liegen. Die letzten kleinen Unebenheiten werden dann ganz zum Schluss durch das Abschleifen beseitigt.

Wir haben die Dielen mit einer zwei Millimeter breiten Fuge verlegen lassen, so passt das Bild perfekt zum restlichen Dielenboden und wirkt nicht "neu", sondern der alte Charakter bleibt erhalten.

Zur Bauzeit wurden die Dielen mit einer hohen Restfeuchte im Holz eingebaut und sind dann erst im Haus durchgetrocknet – durch das Schwinden des Holzes sind dann die breiten Fugen entstanden, die einem Dielenboden die charakteristische Altbauoptik verleihen. Genau so wollten wir es auch für die neue Fläche haben.

Neuer, alter Holzboden – ein gutes Gefühl

Es wirkt jetzt schon so toll, wenn man über den Boden spaziert. Ein tolles Gefühl, die alten Bretter unter den Füßen zu haben. Wenn dann erstmal der ganze Boden abgeschliffen und aufgearbeitet wurde, wird es wunderschön werden – darauf freuen wir uns jetzt schon! :)

Bis dahin wurde aber erstmal der gesamte Boden zum Schutz vor den anstehenden Elektro- und Putzarbeiten abgedeckt. Erst in ein paar Monaten werden wir ihn dann wieder auspacken.

Bis zum nächsten Mal,

Eure Mona

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