Die deutschen Baumärkte und Gartencenter erleben während der Corona-Krise einen Kundenansturm. Ein Baumarkt-Betreiber möchte seine Läden sogar sonntags öffnen.
Während in den deutschen Innenstädten aufgrund der Corona-Pandemie das Geschäftsleben weitgehend still steht, erleben Baumärkte und Gartencenter einen wahren Ansturm der Bevölkerung. "Ein Drittel mehr Kunden als sonst sind es schon, die Menschen können ja vermutlich nicht in Urlaub fahren und dann soll der Garten schön sein“, zitiert das "Westfalen-Blatt" einen Baumarkt-Leiter aus Paderborn.
Die ersten Baumarkt-Betreiber reagieren: Um den Kundenansturm zu entzerren, kündigte Hornbach sogar Sonntagsöffnungen bei einigen seiner Baumärkte an: "Nicht alle, aber viele der stark frequentierten Märkte" könnten – abhängig von weiteren Vorgaben der Bundesregierung – auch sonntags verkaufen, sagte ein Hornbach-Sprecher gegenüber "faz.net".
Die Bundesregierung hatte am 17. März Baumärkte und Gartencenter von der Schließungsverfügung ausgenommen, sofern sie die Auflagen zur Hygiene berücksichtigen. Zudem solle der "Zutritt gesteuert und Warteschlangen vermieden werden", hieß es in den offiziellen "Leitlinien gegen die Ausbreitung des Coronavirus".
Bestimmte Produkte besonders gefragt
Zu den besonders nachgefragten Produkten in den Bau- und Gartenmärkten gehören laut Medienberichten
Blumenerde und Dünger,
Gartengeräte,
Reinigungsmittel,
Tierfutter,
und vor allem regionale Lebensmittel, die häufig ebenfalls in den Baumärkten verkauft werden.
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Kein Jubel – trotz boomenden Geschäfts
Der Ansturm auf die Baumärkte und Gartencenter in Deutschland wird von der Branche mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Der "MDR" zitiert einen Marktleiter aus Arnstadt, der sich angesichts der vielen Kunden in seinem Baumarkt Sorgen macht: "Es kommen sehr viele alte Leute, die lieber zu Hause bleiben sollten. Es kommen viele junge Leute und es kommen Omas mit ihren Enkeln. Das ist alles kontraproduktiv!"
In den meisten Baumärkten werden die gemeinsamen Handlungsempfehlungen der Dachverbände bereits konsequent umgesetzt. "Wir wollen das Leben der Bürger weiterhin unterstützen und gleichzeitig alles unternehmen, um die Sicherheit für Kunden und Mitarbeiter zu gewährleisten", sagte BHB-Geschäftsführer Peter Wüst, Geschäftsführer des Handelsverbands Heimwerken, Bauen und Garten e. V. (BHB).
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