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Wohnen | Ratgeber

Umweltfreundliche Kerzen: Welche Bio-Kerzen wirklich nachhaltig sind


Brennende Kerzen sorgen insbesondere an trüben Tagen für eine wohlige Atmosphäre. Kein Wunder, dass wir Deutschen zu den größten Kerzenfans in Europa gehören. Dass Kerzen allerdings ganz schön umweltschädlich sein können, ist nur den wenigsten bewusst. Wir stellen einige hervorragende Alternativen zu herkömmlichen Kerzen vor.

  1. Stearinkerzen unter bestimmten Bedingungen nachhaltig
  2. Bio-Kerzen aus Biomasse
  3. Bienenwachskerzen: Auf die Herkunft achten
  4. Kerzen aus pflanzlichen Rohstoffen
  5. An diesen Merkmalen erkennt ihr Qualität

Die meisten herkömmlichen Kerzen im Handel bestehen aus Paraffin, einem Nebenprodukt der Erdölverarbeitung. Paraffin ist biologisch nicht abbaubar und die Gewinnung von Erdöl hat eine katastrophale Umweltbilanz. Hinzu kommt, dass durch Effizienzsteigerungen in der Schmierölproduktion immer weniger Paraffin nebenbei abfällt – was dieses immer teurer macht. Kerzenhersteller sind daher bereits seit geraumer Zeit dabei, Alternativen für Paraffin zu finden.

Diese Rolle übernimmt in vielen Fällen Stearin. Viele handelsübliche Kerzen bestehen sogar aus einem Gemisch von Paraffin und Stearin. Stearin kann sowohl aus tierischen als auch aus pflanzlichen Fetten hergestellt werden und ist damit immerhin biologisch abbaubar. Doch die tierische Herkunft ist für viele Menschen mit Umweltbewusstsein ohnehin ein No-Go. Pflanzliches Stearin hingegen kann unter bestimmten Umständen CO2-neutral gewonnen und verarbeitet werden. Allerdings dient hierbei meist Palmöl als Grundlage für die Gewinnung des brennbaren Stoffs. Und das ist höchst umstritten.

Stearinkerzen unter bestimmten Bedingungen nachhaltig

Zwar ist das Öl, das aus den Früchten der Ölpalme gewonnen wird, äußerst ertragreich und vielfältig einsetzbar. Dafür werden in tropischen Regionen ganze Wälder inklusive ihrer Fauna niedergebrannt, um Platz für Palmöl-Plantagen zu schaffen. Was das für den Klimawandel und die Ökosysteme bedeutet, brauchen wir wohl nicht weiter auszuführen. Auch die Arbeitsbedingungen auf solchen Plantagen entsprechen häufig bei Weitem nicht den europäischen Standards.

Ein Teil der Lösung ist, beim Kauf von Produkten, die Palmöl enthalten, auf Bio-Zertifikate oder wenigstens das RSPO-Label zu achten. Der Roundtable of Sustainable Palm Oil, der das Siegel vergibt, setzt sich aus Herstellern und Umweltorganisationen wie dem WWF zusammen. Die Organisation bemüht sich seit einigen Jahren, nachhaltige Anbaumethoden für Palmöl zu finden. Damit haben Stearinkerzen mit dem RSPO-Label den Ruf umweltfreundlicher als herkömmliche Kerzen zu sein.

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Diese Einschätzung wird jedoch nicht von allen Umweltorganisationen geteilt. Sie befürworten es, Palmöl durch andere, bevorzugt regional wachsende Stoffe zu ersetzen. Diese umweltfreundlichen und gesunden Alternativen gibt es.

Bio-Kerzen aus Biomasse

Teelichter aus Biomasse werden aus regional nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Genauer gesagt handelt es sich bei den Bestandteilen um Öle und Fette, die bei der Nahrungs- und Futtermittelproduktion übrig bleiben. Diese Abfälle können als Lebensmittel ohnehin nicht mehr verwendet werden, wodurch die Produktion von Kerzen aus diesen Resten keine Auswirkungen auf den Lebensmittelpreis hat. Durch ihre organische Herkunft bleibt der CO2-Kreislauf beim Abbrennen der Kerzen geschlossen, da das freigegebene CO2 wieder ins Wachstum der Pflanzen geht.

Im Gegensatz zu Paraffin- und Stearinkerzen ist die Flamme dieser Bio-Kerzen häufig etwas unruhiger, die Kerzen brennen nicht vollständig ab. Wer befürchtet, dass die Bio-Kerzen wegen ihrer Bestandteile unangenehm riechen, sei beruhigt: Öko-Teelichter wie diese sind geruchsneutral.

Und sie haben einen weiteren Vorteil: Sie verzichten auf eine Aluminiumummantelung. Aluminium richtet bei der Herstellung schwere Umweltschäden an und lässt sich nur unter hohem Aufwand recyceln.

Bienenwachskerzen: Auf die Herkunft achten

Bienenwachs findet bereits seit Jahrhunderten Verwendung in Kerzen. Doch Bienenwachskerzen sind auf den ersten Blick vor allem eines: teuer. Kerzen aus Bienenwachs können im Handel gerne drei Mal so viel kosten wie solche aus Stearin. Was die Kerzen so teuer macht, ist vor allem der Rohstoff: Für ein Kilogramm Bienenwachs muss ein Bienenvolk ein ganzes Jahr lang arbeiten.

Dafür bieten Bienenwachskerzen einige Vorteile: Zum einen verströmen sie einen einzigartig angenehmen, süßlichen Duft. Zum anderen brennen sie sehr lange und bleiben dabei rußfrei. Zum Vergleich: Paraffinkerzen brennen fast doppelt so schnell.

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Aber Vorsicht: Viele Bienenwachskerzen, die es zu kaufen gibt, stammen aus China, Südamerika oder Südafrika. Der weite Transportweg ist selbstredend nicht besonders nachhaltig, außerdem werden häufig andere Stoffe beigemischt. Bei lokalen Imkereien könnt ihr euch dagegen darauf verlassen, dass das Bienenwachs aus regionaler Erzeugung kommt. Bei nicht veganen Produkten wie diesen ist es zudem besonders wichtig aufs Bio-Siegel zu achten.

Kerzen aus pflanzlichen Rohstoffen

In den vergangenen Jahren sind zunehmend Kerzen aus Soja-, Raps- oder Sonnenblumenöl im Handel erschienen. Bei hohem Druck verfestigt sich das Öl zu einer wachsähnlichen Masse und kann zu Kerzen geformt werden. Auch sie sind hochwertiger als Paraffinkerzen, das Abbrennen dauert entsprechend länger.

Wachs aus Raps- und Sonnenblumenöl hat gegenüber Sojawachs den Vorteil, dass es nicht aus Übersee importiert werden muss, sondern hierzulande hergestellt wird. Wirklich umweltfreundlich ist aber auch dieses Öl nur mit Bio-Siegel und wenn es gentechnikfrei ist.

An diesen Merkmalen erkennt ihr Qualität

Als Faustregel gilt: Je schwerer die Kerze ist, desto hochwertiger ist sie und desto länger brennt sie. Günstige Kerzen aus Paraffin werden beispielsweise im Pulverpressverfahren hergestellt, das Material ist deshalb nicht so dicht. Besser sind da Kerzen aus Stearin oder Bienenwachs, welches in flüssiger Form in die gewünschte Form gegossen wird.

Noch aufwändiger ist das Kerzenziehen: Dabei wird der Docht unzählige Male durch das flüssige Wachs gezogen. Nach jedem Wachsbad muss die letzte Schicht erst trocknen und aushärten, ehe die künftige Kerze wieder in den Topf mit Wachs getaucht wird. Vor allem Bienenwachskerzen werden noch heute häufig auf diese Weise hergestellt, was sich im Gewicht und der langen Brenndauer niederschlägt.

Gute Kerzen erkennt ihr zuverlässig außerdem am RAL-Gütezeichen. Dieses gewährleistet, dass die damit gekennzeichneten Kerzen beim Brennen nicht tropfen, möglichst wenig rußen und keinerlei schadstoffbelastete Rohstoffe enthalten.

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