Trauermücke auf Zimmerpflanze

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Trauermücken loswerden: So könnt ihr kleine Fliegen in der Blumenerde bekämpfen

Kaum gießt ihr die Blumen, kommen sie zum Vorschein: Sie sehen aus wie kleine Fliegen und fliegen taumelnd umher. Für Menschen sind Trauermücken ungefährlich, für unsere Pflanzen können sie jedoch den Tod bedeuten.

Trauermücke oder Fruchtfliege – woran erkenne ich den Unterschied?

Auf den ersten Blick sehen Trauermücken (Sciaridae) aus wie Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster). Sie lassen sich jedoch bei genauerem Hinsehen leicht voneinander unterscheiden: Fruchtfliegen sind gelblich, Trauermücken schwarz. Letztere sind etwa fünf Millimeter groß und erinnern mit ihren langen, dünnen Beinen an eine normale Mücke.

Sie können jedoch nicht stechen und sind für Menschen ungefährlich. Allerdings legen die Weibchen in ihrem nur wenige Tage langen Leben bis zu 200 Eier ab. So breitet sich die Plage schnell auf alle eure Pflanzen aus. Und dort können die Larven Schäden anrichten.

Fliegen in Blumenerde: Wo kommen sie her?

Trauermücken halten sich am liebsten in feuchter Blumenerde auf. Dort legen sie auch ihre Eier ab, aus denen innerhalb kurzer Zeit Larven schlüpfen. Besonders wohl fühlen sie sich in Böden, die dauerhaft feucht sind.

Ihre Larven und Eier können über die Erde ins Haus gelangen. Sie werden oftmals schon beim Kauf versehentlich mit eingeschleppt. Schon kleinste Luftlöcher in den Säcken der Blumenerde reichen aus, damit die Trauermücke ihre Eier darin ablegen kann.

In der freien Natur sind Trauermücken ein bedeutender Bestandteil des Ökosystems. Sie leben in Wäldern und Moorgebieten. Dort zersetzen ihre Laven organisches Material, wie Äste, Blätter oder tote Tiere. Doch was draußen kein Problem ist, kann im Haus schnell lästig werden.

Wie Trauermücken-Larven Pflanzenwurzeln schaden

Legen Trauermücken ihre Eier in der Erde ab, werden daraus innerhalb kurzer Zeit Larven. Diese leben an dem nassen Wurzelballen der Pflanze. Genau da liegt das Problem: Die Larven fügen den Wurzeln Schaden zu.

Vor allem für junge Pflanzen kann das das Ende bedeuten. Durch die verletzten Wurzelstellen können Bakterien eintreten und die Pflanzen erkrankt. Außerdem ist bei einem starken Befall die Versorgung mit Nährstoffen und Wasser nicht mehr gewährleistet.

Aber auch bei älteren Pflanzen können Trauermücken-Larven problematisch sein. Denn auch sie verlieren durch den Wurzel-Schaden ihre Kraft und ihr gesundes Aussehen. Haben eure Zimmerpflanzen also mit Trauermücken zu kämpfen, solltet ihr gegen die kleinen Fliegen in der Blumenerde vorgehen.

Trauermücken loswerden: Gelbtafeln, Nematoden und Hausmittel

Die gute Nachricht ist, dass ihr die kleinen Fliegen auch wieder loswerden könnt. Wir empfehlen eine Kombination aus zwei Maßnahmen: eine gegen die Mücken und eine gegen ihre Larven.

Gelbtafeln

Der Klassiker in der Trauermücken-Bekämpfung sind Gelbtafeln (Anzeige*), manchmal auch Gelbsticker oder Gelbfalle genannt. Sie werden einfach in den Blumentopf gesteckt oder an der Pflanze befestigt. Da sie klebrig sind, bleiben die Trauermücken an ihnen hängen und verenden so.

Die natürliche Alternative zu Gelbtafeln ist Fettkraut (Anzeige*). Die Blätter der Pflanze sondern ein klebriges Sekret ab, an dem die kleinen Tiere hängenbleiben. Unter Umständen haben sie davor jedoch schon ihre Eier in der Erde abgelegt, weshalb ein zusätzliches Mittel ratsam ist, um Trauermücken zu bekämpfen.

Gelbtafeln müsst ihr in jedem Fall mehrere Monate lang anwenden, um die kleinen Fliegen loszuwerden.

Trauermücken loswerden mit Gelbtafeln
Mit Gelbtafeln könnt ihr die Trauermücken dezimieren, ihre Larven erwischt ihr so allerdings nicht.

Nematoden

Nematoden sind die natürlichen Feinde der Trauermücken-Larven. Dabei handelt es sich um Fadenwürmer. Die Art Steinernema feltiaese dringt in die Larven ein, um sie zu töten. Sie sind im Handel erhältlich (Anzeige*) und werden lebend in einem Pulver verpackt.

Dieses wird dann mit Wasser vermischt. Die Literanzahl richtet sich nach den Angaben auf der Verpackung. Anschließend ist es bereit zur Anwendung und kann als Gießwasser für die Pflanzen genutzt werden.

Euer Trauermücken-Problem sollte sich so innerhalb von zwei bis drei Wochen erledigt haben.

Hausmittel gegen Trauermücken

Eine Möglichkeit ist es auch, die Erde komplett austrocknen zu lassen. Denn wo kein feuchter Boden ist, fühlen sich die Trauermücken nicht wohl. Ihr könnt so auch das Schlüpfen der Larven unterbinden. Das geht jedoch nur bei Pflanzen, die lange ohne Wasser auskommen. Also beispielsweise bei Sukkulenten, zu denen auch Kakteen gehören. Generell trocknet torffreie Erde schneller ab und bietet so Trauermücken schlechtere Lebensbedingungen.

Um die Eiablage zu unterbinden, können auch dichte Strümpfe hilfreich sein. Stülpt ihr sie lückenlos über den Blumentopf, kann die Trauermücke nicht mehr bis zur Erde durchdringen.

Es ist ebenfalls eine Option, die befallene Erde komplett zu entsorgen. Ihr müsst jedoch vor dem Umtopfen sicherstellen, dass die neue Blumenerde nicht ebenfalls befallen ist. Außerdem solltet ihr den Wurzelballen gründlich abspülen, um alle Larven loszuwerden.

So beugt ihr einem Trauermücken-Befall vor

Achtet darauf, dass eure Pflanzen nur so viel Wasser bekommen, wie sie benötigen. Da Trauermücken nasse Erde lieben, sollte ihr Staunässe vermeiden. Unser Tipp: lieber öfter und dafür weniger gießen. Lasst die Erdoberfläche abtrocken und verwendet einen Blumentopf-Untersetzer (Anzeige*). Am besten gebt ihr das Wasser in diesen und entfernt das überschüssige, nicht aufgenommene Wasser bald.

Ihr könnt die Blumenerde im Topf auch mit einer Sandschicht abdecken, um die kleinen Fliegen von der feuchten Erde und vom Ablegen der Eier abzuhalten.

Außerdem solltet ihr beim Kauf der Blumenerde oder bereits eingetopften Pflanzen genau hinsehen: Tummeln sich kleine Fliegen über dem Topf? Stand der Sack lange nass? Dann lieber Finger weg!

Wollt ihr bei eurer Blumenerde auf Nummer sicher gehen, könnt ihr sie auch sterilisieren. Dazu gebt ihr sie feucht auf ein Backblech und erhitzt sie dann 30 Minuten lang bei 80 Grad. Die Hitze sorgt dafür, dass die Schädlinge weitestgehend absterben. So kann euren Pflanzen nichts mehr passieren.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Trauermücken

Nein, es handelt sich hierbei vermutlich um Trauermücken. Ihr könnt sie leicht an ihrer Farbe unterscheiden: Trauermücken sind schwarz, Fruchtfliegen eher gelblich.

In den meisten Fällen verschwinden Trauermücken nicht ohne weiteres. Ihr solltet sie bekämpfen. Am wirksamsten ist eine Kombination aus Gelbtafeln und Nematoden.

Der gesamte Lebenszyklus einer Trauermücke liegt bei drei bis vier Wochen. Zuerst wachsen sie in Eiern heran, schlüpfen dann als Larven und werden anschließend zur Mücke. Erwachsene Trauermücken leben circa fünf Tage.

Nein, für Menschen sind Trauermücken vollkommen ungefährlich. Sie können aber euren Zimmerpflanzen Schaden zufügen.

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